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Blutige Rache: Wegners schwerste Fälle (German Edition)

Blutige Rache: Wegners schwerste Fälle (German Edition)

Titel: Blutige Rache: Wegners schwerste Fälle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Herzberg
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nur kurze Zeit später.
    Tal schaute zwar etwas verwirrt, ließ sich davon aber nicht aus der Ruhe bringen. »Wenn ich einen unserer Leute darauf ansetze, dann dauert es Tage. Kannst du von hier aus den Fernzugriff unterbinden und auf die Schnelle die wichtigsten Daten von den Festplatten holen?«
    Warhammer drückte zwei Tasten und klickte auf ein Fenster, das sich wie von Zauberhand öffnete. »Von außen kommt jetzt keiner mehr rein, und für den Rest gib mir mal `ne Viertelstunde.«
    Wegner trat von hinten heran und wollte dem Hacker schon fast seine Hand auf die Schulter legen. Angewidert zog er sie dann allerdings zurück und machte naserümpfend zwei halbe Schritte nach hinten. »Gut gemacht – Wardingsda! Also ... Hammer.« Er zuckte mit den Schultern und schaute hilfesuchend zu Tal herüber, der sich ein Grinsen nicht verkneifen konnte. »Am wichtigsten ist in diesem Moment, wo der nächste Mord stattfinden soll. Wenn Sie das herausfinden, dann ... also dann«, erneute suchte Wegner Tals, der jedoch ebenso ratlos erschien, »... dann dürfen Sie bei mir mal duschen.«
    Der Hacker drehte sich um und schaute den Hauptkommissar eine ganze Weile seltsam an. »Wenn überhaupt, dann hab ich nochmal so einen Eiltransport mit Blaulicht und Tatütata bei Ihnen gut.«
    »Auch gerne zwei ... und ich sitze am Steuer und mach `ne Stadtrundfahrt mit dir, War...«, den Rest verschluckte Wegner einfach.

    »Hat dieser Typ `was zum Essen in seiner Schickimicki-Bude?«, maulte der Hacker ein paar Minuten später, ohne dabei die Arbeit auch nur für eine Sekunde zu unterbrechen.
    Wegner stapfte die Treppe nach unten und öffnete den riesigen amerikanischen Kühlschrank. »Pizza, Tortellini und Lasagne ... alles tiefgefroren.«
    »Ist die Lasagne mit Pferdefleisch?«, krähte es von oben.
    »Woher soll ich das wissen?«
    »Ist okay, nehm ich! Wie viele davon sind denn da?«
    »Drei!«
    »Dann schieben Sie die gleich alle in die Mikrowelle.«
    Fünf Minuten später trug Wegner die erste Pappschachtel nach oben und stellte sie neben das Keyboard. »Guten ...!«
    Warhammer schaute kurz auf und nickte wortlos.
    »Die Nächste ist schon in Arbeit. Also lass dich nicht von mir abhalten.«
    Ein weiteres Nicken.
    Fasziniert betrachteten die Kommissare dann den Hacker, der die Lasagne nicht aß, sondern förmlich inhalierte.
    »Ich hätte drauf gewettet, dass der wie ein Schwein frisst«, flüsterte Wegner, um danach in Hausers angeekeltes Gesicht zu schauen. »Das mit dem Duschen kommt auch nicht infrage. Vera bringt mich um, wenn ich mit so einem Halbaffen nachhause komme.«
    Gegen einen Berg von Lasagne stieß Warhammer dann einen Laut hervor, den man, nach längerem Überlegen, als »München« identifizieren konnte.
    »Was hat er gesagt?«, grölte Wegner. »War das München?«
    »Ich glaube schon«, antwortete Tal lachend. »Ist es München?«, fragte er ein weiteres Mal und bekam als Antwort ein deutliches Nicken und Schmatzen.

23

    Früher Nachmittag. In einer halben Stunde würde der ICE endlich Hamburg erreichen. Schon kurz vor Ingolstadt war die ohnehin lahme zugeigene Internetverbindung vollständig zusammengebrochen. Auch das Handyinternet wollte fast auf der gesamten Strecke nicht richtig funktionieren. Erst seit ein paar Minuten war das Signal wieder stabil genug, um in vertretbarer Zeit einige Dinge online zu erledigen. Nachdem Robert Falke seine Wertpapier-Depots gründlich durchforstet hatte, widmete er sich nun den Nachrichten, insbesondere lokaler Neuigkeiten aus dem Dortmunder Raum. Wie erwartet wurden die Schlagzeilen dort vom Unfalltod eines Schülers beherrscht, der nach einem Fahrradsturz in einem nahegelegenen Straßengraben ertrunken sei. Selbst ein zur Hilfe geeilter Mitschüler habe den Jungen nicht mehr retten können. Abgerundet wurde der Bericht durch ein Foto von Axel H., besagtem Mitschüler, der sich nach dem Finden seines Freundes sogar in Wiederbelebung versucht habe – leider jedoch ohne Erfolg.
    Falke betrachtete grinsend Axels Bild. »Wenn die wüssten«, flüsterte er vor sich hin und öffnete zufrieden ein weiteres Browserfenster.
    »Die gewünschte Funktion steht derzeit nicht zur Verfügung«, leuchtete es ihm kurz darauf entgegen. Auch zwei erneute Versuche führten zu keinem anderen Ergebnis. Grübelnd klappte Falke sein Tablett zu.
Konnte das sein? War es ein Zufall ... eine Fehlfunktion ... oder vielleicht ein Stromausfall? Was wäre wenn ...? Darüber wollte er nicht einmal

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