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Blutige Rache: Wegners schwerste Fälle (German Edition)

Blutige Rache: Wegners schwerste Fälle (German Edition)

Titel: Blutige Rache: Wegners schwerste Fälle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Herzberg
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nachdenken.
    Den Hauptbahnhof hatte er schnell hinter sich gelassen und sich sofort auf den Weg Richtung Speicherstadt gemacht. Noch etwa zehn Minuten, dann würde er zuhause ankommen. Was, oder besser, wer ihn dort erwartete, konnte er nicht sagen. Nur dass die Vorstellungen in seinem Kopf immer grauenvollere Ausmaße annahmen.
Wie hatten Sie ihn gefunden und was wussten sie?
    Wenig später bog Falke um die letzte Ecke. Jetzt hatte er freie Sicht auf die Straße und das vierstöckige Haus, in dem er wohnte. Die Gewissheit traf ihn dann, obwohl er bereits auf das Schlimmste vorbereitet war, trotzdem wie ein Faustschlag ins Gesicht. In der einsetzenden Dämmerung konnte er sogar erkennen, dass in seiner Wohnung Licht brannte. Vor der Tür standen zwei Polizeiwagen.
    Nachdem er zunächst wie erstarrt einige Zeit lang auf seine beleuchteten Fenster geschaut hatte, verzog sich Falke wieder eilig hinter die Hausecke, um sich dadurch möglichen Blicken zu entziehen.
Was zum Teufel sollte er nur tun? Welche Optionen blieben ihm jetzt noch? Aber vor allem: wohin konnte er fliehen? Mit Sicherheit war schon in diesem Augenblick die gesamte Polizei hinter ihm her.

    ***

    »Ein paar Sachen habe ich auch gefunden«, murmelte Wegner vor sich hin. »Der Typ scheint sehr ordentlich zu sein. Ich hab hier die Abrechnungen von drei verschiedenen Kreditkarten.«
    »Geben Sie mal rüber«, brummte Warhammer und wischte sich dabei die letzten Reste der dritten Lasagne in seinem Ärmel ab. »Wenn Sie wollen, dann sind die Karten in `ner halben Minute gesperrt.«
    »Geht das denn?«, protestierte Tal, allerdings eher halbherzig.
    »Ich melde sie über die Zentrale als gestohlen. Sind sofort unbrauchbar ... zumindest für die nächsten Tage.«
    »Dann nehmen sie auch gleich noch die beiden Girokarten hier dazu«, ergänzte Wegner grinsend. »Wir legen den Kerl trocken und schon bald wird er irgendwo auftauchen, wenn er Hunger hat.«
    »Wo ist eigentlich Hauser so eilig hin?«, erkundigte sich Tal, nachdem Warhammer die letzte Kartennummer in die Maske eingegeben hatte.
    »Der bereitet eine Pressekonferenz vor und spricht mit dem bayrischen Kultusministerium. Die Schüler in München werden sich freuen. Morgen fällt der Unterricht aus.«

    ***

    Nachdem ihm die Frau im Reisebüro auch seine zweite Kreditkarte mit gerümpfter Nase zurückgab, konnte Robert Falke schnell eins und eins zusammenzählen. Widerwillig zog er sein letztes Heiligtum aus der Brieftasche, das er in Deutschland zuvor noch nie benutzt hatte. Dafür gab es gute Gründe, denn Buchungen, die ihr Ende bei einer Bank auf den Cayman Inseln fanden, lockten schnell die deutschen Finanzbehörden auf den Plan. Die darauffolgenden Fragen ließ sich keiner gerne gefallen, der regelmäßig auch Investitionen im Ausland tätigte. Auf diesem Konto lag so viel Geld, dass Falke bis ans Ende seiner Tage in Saus und Braus davon leben könnte. Und was das Finanzamt anging: Auf irgendeiner entlegenen Insel in der Karibik brauchte er sich vor übereifrigen Ermittlern kaum zu fürchten.
    »Wenn die auch gesperrt ist, sollten Sie sich vielleicht Gedanken über Barzahlung machen, junger Mann«, krähte die unsympathische Frau hinter ihrem Schalter.
    »Keine Sorge. Die funktioniert.«
    »Was ist denn das für `ne Bank?«, erkundigte sie sich skeptisch.
    »Drucken Sie bitte meine Fahrkarte aus«, gab Falke knapp zurück. »Mit ist nicht nach Smalltalk.«
    Nachdem er dann endlich sein Ticket nach Dortmund in der Tasche hatte, führte ihn sein nächster Weg in einen Telefonladen. Schnell hatte er mit einem seiner gefälschten Ausweise eine Prepaid-Karte gekauft, die jetzt bereits in seinem Handy steckte. Wenn sie so schnell seine Kreditkartenabrechnungen gefunden hatten, würde es vermutlich nicht lange dauern, bis sie auch seine Handynummer kannten. Er konnte gut darauf verzichten im Zug von der Bahnpolizei überrascht zu werden.
    Noch eine Viertelstunde, dann sollte der ICE endlich abfahren. Genug Zeit, um seinen Helfer zu informieren. Er zog das Handy aus der Tasche und schlenderte, möglichst unauffällig, in Richtung Raucherbereich.
    »Ich bin`s«, begann Falke leise.
    »Was ist das für `ne Nummer?«, antwortete sein Gegenüber mürrisch.
    »Egal! Ich brauche Ihre Hilfe.«
    »Dann sind die Probleme also auch schon in Hamburg angekommen ...«
    »Welche Probleme?«
    »Vor `ner Stunde hat man Tibor und Mijo verhaftet.«
    »Wer ist das?«, fragte Falke ungeduldig.
    »Das sind meine beiden

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