Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blutige Rosen

Blutige Rosen

Titel: Blutige Rosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Schatten, nur in Höhe des Kinns schimmerte die Haut ein wenig bleich. Zudem hielt er etwas in der Hand, was Victor nicht genau erkennen konnte. Erst als der Mann den rechten Arm senkte, sah er das Unglaubliche. Der Fremde hielt einen Rosenstrauß. Doch nicht Blüten wuchsen an den stacheligen Stengeln, sondern kleine Menschenköpfe.
    ***
    Jane Collins dachte nicht im Traum daran, zu Hause zu warten und einfach Däumchen zu drehen. Das hätte John Sinclair so passen können. Nein, da wollte sie auch ein Wörtchen mitreden. Obwohl sie es eilig hatte, ließ sie sich Zeit zum Nachdenken. Sie zündete sich eine Zigarette an und überlegte. Wenn John so darauf drängte, dass sie sich heraushielt, hatte er seinen Grund, der meist nur ihm gefiel, nicht den anderen. Das wiederum hatte Jane Collins gar nicht gern, die sich als sehr selbständig bezeichnete. Zudem hatte sie noch mit Gordon Schreiber ein Hühnchen zu rupfen, denn schließlich stand er hinter der Sache und wahrscheinlich auch Wikka, die Oberhexe. Die beiden sollten sich wundern.
    Zudem hatte John Sinclair ihr unbewusst einen Gefallen getan und ihr wirklich geholfen. Er hatte die Weißen Engel erwähnt. Zwischen ihnen und den blutigen Rosen musste es eine Spur geben. Auch Jane kannte die Engel, ihren Anführer sogar persönlich. Den wollte sie aufsuchen und mit ihm reden.
    Leider hatte sie den Namen vergessen. Auch bei intensivem Nachdenken kam sie zu keinem Resultat. Es blieb ihr nichts anderes übrig, als alte Fälle durchzuforsten. Die Unterlagen darüber verwahrte sie in ihrem Büro auf. Sie waren versteckt in einem modernen Wandtresor.
    Jane öffnete den Tresor und fand die beiden Karteikästen unbeschädigt vor. Bei den alten Fällen hatte sie sich immer auf das gerade Notwendigste beschränkt, das heißt, sie hatte Namen aufgeschrieben und den zurückliegenden Fall in Stichworten skizziert. Tatsächlich existierte das Stichwort Weißer Engel. Hastig las Jane durch, was sie notiert hatte. Da war der Name des Anführers geschrieben. Sogar die Adresse stand dabei, nebst Telefonnummer. Er hieß Jack Adrian. Spitzname Karate-Jack. Jane stellte die Karte wieder in den Kasten und verstaute ihn im Tresor. Vom Büro aus rief sie bei Adrian an. Sie hatte die Schreibtischleuchte eingeschaltet, in deren Licht ihr Gesicht seltsam bleich wirkte.
    Bei Adrian meldete sich niemand. Mit enttäuschtem Gesicht legte Jane auf. Dann erinnerte sie sich an eine Notiz, die sie ebenfalls vorhin gelesen hatte.
    Jack Adrian betrieb eine Karate-Schule. Ob er vielleicht dort zu finden war?
    Jane Collins überlegte nicht mehr lange, sondern setzte ihre Idee sofort in die Tat um. Sie verließ die Wohnung, nachdem sie Mantel und Handtasche genommen hatte, und fuhr nach unten in die Tiefgarage, wo ihr alter, aber frisierter VW stand. Dabei hatte sie es sehr eilig. John Sinclair brachte es tatsächlich fertig und schickte ihr einen Aufpasser vor die Wohnung. Diesen Blicken wollte sie entgehen. Wenn der Mann kam, konnte er warten, bis er schwarz wurde. Sie wollte sich selbst auf die Suche nach Gordon Schreiber machen. Diesmal, das schwor sie sich, würde sie niemand übertölpeln.
    Der Motor eines VW's ist immer laut. Auch Janes machte da keine Ausnahme. Sie kurvte aus der Tiefgarage und schaute sich erst nach Verfolgern oder Aufpassern um. Da war nichts zu sehen. Der spätabendliche Verkehr lief wie am Fließband an ihr vorbei. Jane Collins wartete, bis eine Lücke frei war, und rollte dann mit ihrem VW hinein. Sofort schaltete sie höher. Aus dem Doppelauspuff stießen blaugraue Wolken, dann waren nur noch die Heckleuchten des Käfers zu sehen.
    Jane wollte die Southwark Bridge nehmen, um an das südliche Ufer der Themse zu gelangen. Sie blieb dabei immer in Nähe des Flusses und kurvte nicht erst durch die City.
    Dass sie es eilig hatte, war an ihren manchmal riskanten Überholmanövern zu erkennen. Als sie auf der Upper Thames Street fuhr, die in die Nähe der Brücke führte, atmete sie auf. Das meiste lag hinter ihr.
    Auf der Brücke herrschte kaum Verkehr. In Gegenrichtung fuhren allerdings mehr Fahrzeuge. Die meisten wollten weg aus Southwark, einem armen Stadtteil der Millionenstadt, in den man wirklich keine Touristen hinführte.
    Jane kannte sich aus. Es war nicht der erste Fall, der sie in diese Gegend führte. Allerdings musste sie trotzdem im Wirrwarr der Straßen Acht geben, dass sie sich nicht verfuhr. Sie schaute zweimal auf dem Stadtplan nach, um die richtige Adresse zu

Weitere Kostenlose Bücher