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Blutige Seilfahrt im Warndt

Blutige Seilfahrt im Warndt

Titel: Blutige Seilfahrt im Warndt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Schwab
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Untersuchung im Labor freigeben konnte.
    Erik pfiff durch die Zähne. »Wie viel ist das?«, fragte er.
    »Wir schätzen es auf 50.000 Euro.«
    »Wie konnten Sie das Geld an dieser Stelle finden?«, fragte Schnur.
    »Die unterste Abschlussblende der Küchenzeile war halb herausgeschoben«, antwortete der Beamte der Spurensicherung. »Es sieht so aus, als wäre der Einbrecher kurz vor seinem Ziel gewesen, als er von der Nachbarin gestört wurde.«
    »Okay, nehmen Sie das Geld mit und überprüfen Sie neben den Fingerabdrücken auch die Geldscheinnummern«, ordnete Schnur an. »Vielleicht gibt es Überstimmungen aus anderen illegalen Geschäften oder Banküberfällen oder wer weiß was.«
    »Geht klar.« Mit diesen Worten eilte der Mann in einem Tempo davon, als hätte er nur auf diesen Befehl gewartet.
    »Die Nachbarin ist auf unserer Inspektion, um ihre Aussage zu machen«, meldete ein Polizeibeamter der Außenstelle Burbach.
    »Okay. Schicken Sie uns ihre Aussage zu, wenn Sie fertig sind«, ordnete Schnur an.
    Auch dieser Mann eilte davon.
    Zurück blieben nur noch zwei Männer, die inzwischen damit beschäftigt waren, die Inhalte der Schränke im Schlafzimmer zu durchwühlen.
    Bei dem Anblick trat Erik mit schnellen Schritten hinaus auf den Flur. Schnur folgte ihm und meinte: »Du hast Recht. Wir sollten den Jungs das Feld überlassen. Wir können hier sowieso nichts mehr tun, sondern stehen nur im Weg herum. Ich rufe Andrea an und frage sie, ob Bonhoff inzwischen schon auf dem Weg zur KPI ist. Dann knöpfen wir ihn uns mal vor.«
    Er bediente sein Handy, tippte einige Tasten, die laut piepsten, und wartete, bis es läutete.
    Nach nur wenigen Sätzen, die eindeutig Überraschung und Ärger ausdrückten, legte er auf und erklärte: »Wie es scheint, ist der Vogel ausgeflogen.«

    Entsetzliche Kopfschmerzen quälten ihn. Grewe schlug die Augen auf und fühlte sich desorientiert. Wo war er? Er schaute sich um und sah sich von gemauerten, kahlen Wänden umgeben. Die Schläuche der Bewetterung liefen daran entlang. Ebenso Kabel und Rohre, die alle hinter einer Mauer verschwanden. Beschriftet war nichts. Kein einziger Hinweis, wo er sich befand.
    Er wollte sich rühren, doch das klappte nicht.
    Nun wurde ihm mulmig zumute. Die Schmerzen in seinem Kopf hinderten ihn daran zu denken. Er schaute sich um, spürte jedoch, wie ihm ständig schwarz vor Augen wurde.
    Was war passiert?
    Er begann zu zittern. Seine Luft wurde knapp. Die Panik überfiel ihn ohne jede Vorwarnung. Er versuchte zu schreien, doch es kam nur ein Krächzen aus seiner Kehle. Es dauerte eine Weile, bis es ihm gelang, sich wieder zu beruhigen. Krampfhaft versuchte er, sich zu erinnern, wie er in diese missliche Lage geraten konnte. Das Rekonstruieren seiner letzten Schritte half ihm dabei, seinen Puls und seine Atmung zu normalisieren.
    Es dauerte nicht lange, da fiel ihm ein, dass er sich zurückgezogen hatte, weil er Abstand von der Partie brauchte. Und dort war ihm das Phantom begegnet.
    Er erschauderte. Hatte ihn ein Geist niedergeschlagen?
    Entsetzt schloss er die Augen. Seine Versuche, sich zu beruhigen, wollten nicht funktionieren. Diese Gedanken machten es im Gegenteil nur noch schlimmer.
    Diese mysteriöse Gestalt im Dunkeln. Nur die Silhouette war zu erkennen gewesen. Still und ohne ein Wort hatte sie dagestanden.
    Doch was war dann geschehen?
    Grewe riss die Augen auf.
    Jetzt sah er alles wieder glasklar: Der Mann hatte sich umgedreht, dabei hatte Grewe für einen kurzen Augenblick das Gesicht erkennen können.
    Ein bekanntes Gesicht.
    Natürlich kannte er dieses Gesicht.
    Er schloss die Augen vor Verzweiflung. Warum hatte er den Stollen nicht augenblicklich verlassen? Er hatte doch die Antwort vor Augen gehabt.

    Jürgen Schnur und Erik Tenes trafen eine halbe Stunde später vor dem Büro der Grube Warndt ein. Anke und Andrea hatten dort auf sie gewartet.
    »Gibt es Neuigkeiten?«, fragte Schnur außer Atem.
    »Leider nicht! Wo Bonhoff steckt, ist weiterhin ein Rätsel und auf Grewes Rückmeldung warten wir immer noch.«
    »Sind der Schachthauer und der Anschläger inzwischen anwesend?«, fragte Schnur weiter.
    Die beiden Kommissarinnen bejahten.
    Sie betraten das Büro.
    Der Hauptkommissar stellte sich den drei Männern als leitender Ermittler vor und begann sofort mit seinen Fragen. »Sie sind sich also ganz sicher, dass Michael Bonhoff heute Morgen seine Fahrmarke hier abgegeben hat und mit den Kameraden nach unten gefahren ist?«
    »Ganz

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