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Blutige Stille. Thriller

Blutige Stille. Thriller

Titel: Blutige Stille. Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Castillo
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Asphaltstraße biege.
    Glenda Patterson wohnt in einem gepflegten Haus im Landhausstil mit hohen Bogenfenstern. Vor dem Haus steht ein riesiger Ahornbaum, den zu pflanzen schon ein Vermögen gekostet haben muss. Da im Inneren Licht brennt, parke ich in der Einfahrt hinter dem schicken roten Volvo.
    Patterson ist die Inhaberin eines Geschäfts für Raumdesign in Millersburg, das zu florieren scheint, denn sonst könnte sie sich ein solches Haus hier nicht leisten. Ich klopfe und ignoriere dabei die Stimme in meinem Kopf, die mir sagt, dass ich wieder nur meine Zeit verschwende.
    Kurz darauf geht die Vordachbeleuchtung an. Ich habe das Gefühl, durch den Türspion betrachtet zu werden, sehe in die Richtung und gebe ihr einen Moment, um mich zu begutachten. Kurz darauf geht die Tür auf, und ich stehe einer zierlichen Blondine gegenüber, mit großen babyblauen Augen und einem Mund, für den eine Menge Frauen sofort ihr Jahresgehalt opfern würden.
    »Glenda Patterson?«
    Sie reißt die Augen auf und reckt den Hals, um hinter mich zu sehen. »Ist etwas passiert?«
    »Nein, Ma’am, keine Sorge. Ich muss Ihnen nur ein paar Fragen stellen.«
    »Worüber?«
    »Es geht um einen Fall, an dem ich arbeite.« Ich schenke ihr ein beruhigendes Lächeln. »Tut mir leid, dass ich noch so spät komme.«
    Sie lacht nervös, scheint sich aber zu entspannen. »Ich bin es nicht gewohnt, dass die Polizei um diese Uhrzeit vor meiner Tür steht.«
    »Ich wollte Sie nicht beunruhigen.«
    »Schon gut.« Sie tritt zur Seite. »Kommen Sie herein.«
    Im Haus ist es warm und es riecht nach Eukalyptus- und Zitronenöl. Das Wohnzimmer ist geschmackvoll eingerichtet, der Stil minimalistisch und die kühnen Farben avantgardistisch. Blaugrüne Wände bilden einen schönen Kontrast zu dem eleganten schwarzen Ledersofa, zwei türkisfarbene Sessel stehen um einen Couchtisch aus Glas und Stahl, dessen metallischer Glanz wiederum von den silbern durchwirkten Kissen auf der Couch aufgenommen wird. Das ganze Erdgeschoss ist offen gestaltet, so dass ich von der Tür aus sogar die hochmoderne Küche mit den Arbeitsflächen aus Granit sehen kann.
    »Schön hier«, sage ich.
    »Danke.« Sie freut sich sehr über das Kompliment. »Das war mein erstes großes Innendesign-Projekt.«
    Ich nicke anerkennend. »Wirklich gut.«
    »Danke.« Sie lächelt und zeigt mir ihre weißen Zähne, die sehr nach professioneller Perfektionierung aussehen. »Ich habe mein Geschäft erst vor sechs Monaten eröffnet.«
    »Dann scheint es aber gut zu laufen.«
    »Durchaus, nach einem etwas holprigen Start.« Sie zeigt auf das Sofa. »Möchten Sie sich setzen? Ich wollte mir gerade ein Glas Spätburgunder gönnen, möchten Sie auch eins?«
    Ich klopfe auf meine Dienstmarke. »Lieber nicht, bin noch im Dienst.«
    »Ich verstehe.« Sie geht zu der Küchentheke, die das Wohnzimmer vom Küchenbereich trennt, und schenkt sich den Wein ein.
    »Wohnen Sie hier allein?«, frage ich.
    Sie wendet sich mir zu, nickt und nippt an dem Wein. »Nur ich und Curly.«
    »Gehe ich recht in der Annahme, dass Curly kein Mann ist?«
    Sie lacht. »Er ist ein achtzehn Jahre alter Siamkater auf dem Weg in die Senilität. Irgendwo hier muss er stecken.«
    Da ich nicht hier bin, um mit dem Kater zu reden, nicke ich und komme zur Sache. »Sie haben sicher von dem Mord an der Familie Plank gehört.«
    »Ja, in den Nachrichten. Ich konnte kaum glauben, dass so etwas Furchtbares hier in Painters Mill passiert.« Ihre Augenbrauen ziehen sich zu einer Linie zusammen. »Sind Sie deshalb hier?«
    Ich nicke. »Wo waren Sie Sonntagnacht?«
    Sie reißt die Augen auf. »Ich?«
    »Keine Sorge«, beruhige ich sie. »Ich überprüfe nur ein paar Informationen.«
    »Na ja, also …« Sie nimmt einen weiteren Schluck. »Ich war hier.« Jetzt sieht sie mich scharf an. »Geht es um Scott?«
    Ohne zu antworten, frage ich: »Waren Sie allein?«
    »Ich war mit Scott Barbereaux zusammen«, sagt sie. »Er ist mein Freund.«
    »Um wie viel Uhr ist er hergekommen?«
    »O je, keine Ahnung.« Beim Nachdenken beißt sie sich auf die Lippe. »Ich hab für ihn gekocht – ich glaube Lachs –, und dann haben wir einen Film angesehen. Wahrscheinlich war er so gegen achtzehn Uhr dreißig hier.«
    »Und wann ist er wieder gegangen?«
    »Ungefähr sieben Uhr dreißig am nächsten Morgen.«
    »Dann hat er die Nacht hier verbracht?«
    »Richtig.«
    »Ist er zwischendurch weg gewesen?«
    Sie blickt mich katzenhaft an. »Nein.«
    »Wie lange sind

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