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Blutige Stille. Thriller

Blutige Stille. Thriller

Titel: Blutige Stille. Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Castillo
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wenn Billy den Komplizen
doch
erkannt hat?«, frage ich.
    »Hat er nicht.«
    »Ich meine nur theoretisch, wenn er es hätte.«
    »Theoretisch würden wir dann den Kerl identifizieren und verhaften.«
    »Und wenn der Mörder wüsste, dass es einen Zeugen gibt?«
    »Kate, worauf willst du hinaus?«
    »Ich bin nicht sicher.« Doch in Gedanken gehe ich die Möglichkeiten durch, was passiert wäre, wenn Billy uns ein brauchbares Phantombild geliefert hätte. In welcher Form mir das jetzt helfen würde. »Wenn Billy ein guter Zeuge gewesen wäre und der Mörder wüsste das, glaubst du, dann wäre Billy in Gefahr?«
    »Gut möglich. Es wäre nicht der erste Mörder, der einen Zeugen aus dem Weg räumt. Aber wir spielen hier wenn-dann, Kate.« Er hält inne. »Muss ich mir um irgendwas Sorgen machen?«
    »Wenn ich das rausgekriegt habe, erfährst du es als Erster.«

25 . KAPITEL
    Es ist kurz vor sieben Uhr, ich sitze in meinem Büro am Schreibtisch und versuche seit einer Stunde, meinen Kater mit Kaffee zu bekämpfen. Allerdings mit wenig Erfolg. Mir gegenüber hat Skid auf dem Besucherstuhl Platz genommen und schreibt seinen Nachtschichtbericht. Glock steht in der Tür, in einer Hand ein Apfel-Beignet und in der anderen einen Kaffee. Pickles kommt herein, riecht nach Zigaretten und English Leather und sieht aus wie ein wandelnder Leichnam. Er ist kein Morgenmensch. Hinter ihm telefoniert T.J. auf seinem Mobiltelefon, und dem blöden Grinsen nach zu urteilen, spricht er mit seiner Freundin.
    »Ihr wollt sicher wissen, warum ich euch alle so früh herbestellt habe.« Ich werfe einen Blick auf die Uhr. »Wir warten noch auf Bürgermeister Brock, er müsste jeden Moment hier sein.«
    »Wenn man vom Teufel spricht«, murmelt Glock.
    »Das wäre dann wohl ich.« Bürgermeister Auggie Brock erscheint neben ihm in der Tür. Er ist ein kleiner, rundlicher Mann mit Haaren in den Ohren und buschigen Augenbrauen, die mich an einen alternden Yorkshireterrier erinnern. Er hat sich einen gezuckerten Donut von unserer Kaffeetheke genommen und beißt wie ausgehungert lustvoll hinein. »Ich lasse extra meinen Morgenspaziergang ausfallen«, sagt er und nimmt auf dem zweiten Besucherstuhl Platz.
    »Danke, dass Sie so früh gekommen sind, Auggie.« Ich lasse den Blick über die Anwesenden wandern, nehme mir einen Moment Zeit für das, was ich sagen will. »Als ich mir letzte Nacht die restlichen CD s aus Longs Wohnung angesehen habe, bin ich hierauf gestoßen.«
    Über den Schreibtisch gebeugt, verteile ich die Computerausdrucke mit dem Foto. »Die Hand, die da zu sehen ist, gehört nicht Todd Long.«
    Ein überraschtes Raunen geht durch den Raum. Meine Kollegen staunen, aber bei Auggie ist es eher ein Ausdruck des Widerwillens, dem Stadtrat diese Nachricht zu überbringen. Für eine kleine Touristenstadt, die auf das Geld vieler Besucher angewiesen ist, gibt es nichts Schlimmeres als einen frei herumlaufenden Mörder.
    Auggie sieht aus, als müsste er sich gleich übergeben. »Sind Sie sicher?«
    »Sicher genug, dass ich die Ermittlungen nicht abschließen werde.« Er stöhnt wie ein kleiner Junge, dessen Luftballon gerade vom bösen Nachbarsjungen kaputtgemacht wurde.
    »Können wir den Mann anhand der Narbe an der Hand identifizieren?«, fragt Glock von der Tür aus.
    »Wir können es versuchen.« Ich sehe T.J. an. »Ich möchte, dass Sie jedem Arzt hier in Painters Mill und in Millersburg das Foto zeigen.«
    »Mach ich.«
    Ich wende mich an Glock. »Sie reden mit Scott Barbereaux. Erzählen Sie ihm von der Weinflasche, die wir gefunden haben, und fragen Sie, wann und mit wem er am Miller’s Pond war. Fragen Sie ihn nach dem zweiundzwanzigsten September. Machen Sie ihn ein bisschen nervös.«
    Glock nickt. »Mit Vergnügen.«
    »Und werfen Sie einen Blick auf seine rechte Hand«, füge ich hinzu.
    Ich sehe den Bürgermeister an. »Auggie, ich möchte, dass Sie den Stadtrat zu einer Krisensitzung einberufen und die Mitglieder von der neuen Entwicklung in Kenntnis setzen. Sagen Sie, wir arbeiten rund um die Uhr, und dass ich am späten Nachmittag eine Presseerklärung fertig habe.«
    Der Bürgermeister seufzt. »O Mann, dass der Fall noch nicht abgeschlossen ist, wird ihnen nicht passen.«
    »Vielleicht sollten Sie ihnen klarmachen, was es bedeuten würde, wenn der Mörder noch einmal zuschlägt.«
    »Gute Idee.« Er steht auf. »Sonst noch etwas, Kate?«
    Ich schüttele den Kopf, zeige auf meine Mitarbeiter. »Wir besprechen nur noch ein

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