Blutige Stille. Thriller
paar interne Sachen.«
Er nickt und geht.
Ich warte kurz, dann sehe ich Glock an. »Schließen Sie die Tür.«
Er hebt die Augenbrauen, beugt sich vor und zieht die Tür ins Schloss.
Ich sehe die Männer nacheinander an. »Lassen Sie mich damit beginnen, dass nichts von dem, was hier gesagt wird, nach außen dringen darf.« Donuts, Kaffee und die frühe Stunde sind vergessen, und alle Aufmerksamkeit ist auf mich gerichtet. »Wir wissen, dass der Komplize noch immer frei herumläuft. Was die Ermittlungen betrifft, haben wir zwei Anhaltspunkte: die Narbe und die DNA vom Samen in Mary Planks Körper. Wenn es Todd Longs DNA ist, stehen wir wieder ganz am Anfang. Wenn sie es nicht ist, sind wir einen großen Schritt weiter. Allerdings …« Ich halte inne, lasse die Worte wirken. »Wenn der Komplize nicht registriert ist, sitzen wir auf dem Trocknen.«
»Wann kommt das DNA -Ergebnis?«, fragt Pickles.
»Tomasetti macht zwar Druck, aber zaubern kann er auch nicht. Das Labor kommt mit der Arbeit nicht nach, es wird also noch ein paar Tage dauern.« Ich verziehe das Gesicht. »Und das ist mir einfach zu lang. Dieser Mörder ist ein Tier, wild genug, um einer Frau den Fötus aus dem Leib zu schneiden, nur um zu verhindern, dass wir einen Vaterschaftstest machen.«
Die Männer nicken einträchtig.
»Ich glaube, ich habe einen Weg gefunden, um den Scheißkerl aus der Reserve zu locken«, sage ich.
»Wie?«, fragt T.J.
»Wir stellen ihm eine Falle, mit einem Köder, dem er nicht widerstehen kann.«
Er sieht die anderen an, als wolle er herausfinden, ob er der Einzige ist, der mir nicht folgen kann. »Was für einen Köder?«
»Billy Zook.«
Unruhe macht sich breit, aber keine nervöse, sondern eher eine gespannte Erwartung, so wie bei Jägern kurz vor der Verfolgung eines gefährlichen Tiers.
»Weiß der Killer, dass der Junge den Mord beobachtet hat?«, fragt Glock.
»Noch nicht. Aber wenn ich die Information an die Presse gebe, weiß er es spätestens heute Abend.«
»Die Presse ist dabei aber eine Art unbekannte Größe, oder?«, will T.J. wissen.
»Nicht, wenn ich die Reporter bloß mit den Informationen füttere, die sie berichten sollen.«
»Wenn wir den Namen des Zeugen nennen, wird der Mörder bestimmt stutzig und eine Falle riechen«, sagt Pickles.
»Ich nenne keinen Namen. Aber ich werde die CD und das Gesicht im Türfenster erwähnen. Ich wette, der Mörder hat eine Kopie der Aufnahme.«
Skid nickt. »Und die wird er sich sofort ansehen.«
»Wenn wir das Gesicht des Jungen entdeckt haben, wird er das auch«, fügt T.J. hinzu.
Ich nicke. »Es kostet ihn zwar einige Arbeit, denn er muss sich die CD s ansehen, das Bild vergrößern, das Kind identifizieren und ausfindig machen. Aber wenn wir es ihm zu leicht machen, riecht er den Braten.«
Glock, der sich auf den frei gewordenen Stuhl des Bürgermeisters gesetzt hat, lehnt sich zurück. »Woher wollen Sie wissen, dass der Mörder fähig ist, den Jungen zu identifizieren? Und was ist, wenn er keine Zeitung liest?«
»Es ist kein perfekter Plan«, erwidere ich. »Aber Painters Mill ist eine kleine Stadt, und die Chance, dass der Mörder von dem Zeugen erfährt, ist ziemlich groß. Und wenn das passiert, wird er herausfinden, um wen es sich handelt, auch wenn der Junge ein Amischer ist.«
»Das sind eine Menge
wenns
, Chief«, sagt Skid.
»Ich weiß«, erwidere ich. »Aber so, wie der Mörder gestrickt ist, wird er’s riskieren. Er ist skrupellos, klug, gerissen. Billy Zook kann dafür sorgen, dass er den Rest seines Lebens im Gefängnis verbringt. Oder sogar die Todesspritze kriegt. Dieser Mörder hat schon sieben Menschen umgebracht, sogar ein Baby.«
»Acht Menschen, wenn man das ungeborene Kind in Mary Planks Bauch mitzählt«, bemerkt Pickles.
»Ziemlich bestechender Grund«, sagt Glock.
»Der Mörder könnte sich aus dem Staub machen«, wirft T.J. ein.
»Stimmt. Aber das kann ich mir nicht vorstellen. Ich glaube, er ist hier verwurzelt, Painters Mill ist sein Zuhause und sein Leben spielt sich hier ab. Das will er nicht aufgeben. Deshalb hat er Mary Plank und ihre Familie umgebracht.« Ich zucke die Schultern. »Wenn man das Ganze durch die Augen eines Psychopathen betrachtet, ist es wesentlich einfacher, eine Bedrohung zu eliminieren, als irgendwo in einem fremden Land neu anzufangen.«
Skid fährt sich mit der Hand durch die Haare. »Der Typ ist ein eiskalter Bastard.«
»Wissen die Zooks schon von Ihrem Plan?«, fragt Glock.
Ein
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