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Blutige Stille. Thriller

Blutige Stille. Thriller

Titel: Blutige Stille. Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Castillo
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weil sie sich nicht bewegte. »Hast du eine Kugel abgekriegt?«
    »Zwei. Die Weste hat mich geschützt, aber er hat meinen Arm erwischt.« Unter Schmerzen richtete sie sich auf. »Ich glaube, Skid ist tot. Er war in der Scheune.«
    Tomasetti drückte sie sanft zurück auf den Boden. Sie war schwach, ihre Haut kalt. Wo zum Teufel blieb der Krankenwagen? »Wir kümmern uns um ihn. Aber du bleibst ruhig liegen.«
    Sie schloss die Augen, und er konnte sehen, wie ihr Körper sich entspannte. »Sind sie tot?«
    Er sah zu den beiden Männern. Der leere Blick ihrer Augen und ihre Todesblässe sagten ihm, dass kein Leben mehr in ihnen steckte. »Gute Arbeit, Chief.«
    »Ich werde eine Gehaltserhöhung verlangen«, flüsterte sie. »Gefahrenzulage.«
    »Kate, du blutest stark. Du darfst nicht mehr sprechen.«
    »Du bist ein launisches Scheusal, das ist dir doch klar, oder?«
    »Das sagen alle.« Aber er lächelte.
    Und sie lächelte auch. »Danke, dass du gekommen bist.«
    Gegen die ungewollten Gefühle ankämpfend, neigte er den Kopf und dankte dem Gott, an den er seit zweieinhalb Jahren nicht mehr geglaubt hatte.

29 . KAPITEL
    Je mehr sich die Dinge verändern, desto mehr bleibt letztlich alles beim Alten. Oder so, das ist jedenfalls mein Eindruck. Ich sitze im Explorer und fahre gemächlich die Main Street entlang, wie schon Tausende Male zuvor. Nieselregen fällt auf die Windschutzscheibe, passend zu einem düsteren Everlast-Song über Rettung, der im Radio läuft. Zu meiner Rechten passiere ich zwei Frauen in Kostümen und Stöckelschuhen, die wegen des Regens dicht nebeneinander vor dem Rathaus stehen, rauchen und sich unterhalten. Aus der Butterhorn Bakery strömt der Duft von warmer Hefe und Zimt durch mein offenes Autofenster. Kurz vor dem Verkehrskreisel verlangsame ich das Tempo, komme am Carriage Stop Country Store vorbei, wo in den Schaufenstern über ein Dutzend amische Quilts ausgestellt sind, und zum hundertsten Mal muss ich an die Familie Plank denken.
    Mehr als eine Woche ist vergangen, seit ich Scott Barbereaux und Jack Warner im Haus der Familie Zook erschossen habe. Ich möchte glauben, dass in jener Nacht der Gerechtigkeit Genüge getan wurde, dass die beiden Scheißkerle das gekriegt haben, was sie verdienten. Doch wie in den meisten Fällen, ist das nicht so einfach.
    Weil beide Täter am Tatort erschossen wurden, bleiben viele Fragen unbeantwortet, besonders was die Ermordung der ganzen Familie Plank betrifft. Was verband Scott Barbereaux, Jack Warner und Todd Long? Die einzige Verbindung, die ich gefunden habe, waren ihre gemeinsamen Jahre auf der Highschool. Barbereaux und Warner hatten zudem Kontakt zum Carriage Stop Country Store gehabt, doch ich frage mich, ob sie dort auch Mary Plank kennengelernt haben. Hat Marys natürliche Schönheit und Unschuld jenen dunklen Hunger in ihnen geweckt? Hat ihre Naivität sie zur leichten Beute gemacht? Oder war es ihre amische Herkunft? Eine endgültige Antwort werde ich wohl nie darauf bekommen, doch ein paar erhellende Beweise konnten wir noch finden.
    Mehrere polizeiliche Ermittlungsbehörden, einschließlich unseres Reviers in Painters Mill, des Sheriffbüros und des BCI , haben bei den abschließenden Untersuchungen Dutzende CD s, Computer, einen Laptop und Hunderte Fotografien gefunden. Das, was sie Mary Plank angetan haben, ist mit Abstand das Schlimmste, was ich je in meinem Leben gesehen habe.
    Da Glenda Patterson Barbereaux ein Alibi gegeben hatte, brachten Glock und Pickles sie zum Verhör aufs Revier. In Handschellen und umgeben von Polizisten, packte sie schließlich aus. Sie behauptete, nichts von Barbereaux’ Beteiligung an den Morden gewusst zu haben, und äußerte sogar die Vermutung, dass er ihr ein Schlafmittel verabreicht und das Haus verlassen hatte; später müsse er dann wieder zurückgekommen sein, bevor sie am Morgen aufgewacht war. Wir überlegen noch, sie vor eine Grand Jury zu bringen. Sie wäre nicht die erste Frau, die für ihren Liebhaber gelogen hätte, um ihn zu beschützen.
    Auch Mary Planks Tagebuch lässt mich nicht ruhen. Die ganze Zeit hatte ich befürchtet, niemals mit absoluter Sicherheit beweisen zu können, dass Barbereaux der Mann in ihren Aufzeichnungen ist. Der Mann, den sie liebte. Erst heute Morgen habe ich erfahren, dass die DNA des Spermas in ihrem Körper von Barbereaux stammt.
    Da weder der Fötus noch die Plazenta gefunden wurden, konnte kein DNA -Profil von Mary Planks ungeborenem Kind erstellt und insofern

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