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Blutige Tränen (German Edition)

Blutige Tränen (German Edition)

Titel: Blutige Tränen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Rhys Beck
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ausgeblasen wurde. Und Alex ist so mächtig – das hätte ich sicherlich bemerkt.«
    Brian ließ sich mitziehen; er schöpfte wieder Hoffnung. »Bist du sicher?«
    Daniel lächelte. »Ja.«
     
     
    Brian begab sich auf die kurze, doch recht beschwerliche Reise nach Schottland. Und bereits nach wenigen Minuten in der Luft war er bis auf die Haut durchnässt. Er begann zu frieren, doch er wusste, dass seine Reaktion mehr auf das Unbehagen in ihm zurückzuführen war.
    Er landete ein wenig unsanft auf dem nassglitschigen Rasen des Schlossgartens. Neugierig sah er sich um. Das Schloss lag direkt an der Küste, es war kein prunkvolles Gebäude, eher eine Mischung aus Burg und Schloss. Eigenwilliger Baustil, doch durchaus ansprechend.
    Die Atmosphäre war geladen mit der Energie der Unsterblichen, die sich hier versammelt hatten. Brian hatte ein ungutes Gefühl, er wusste natürlich, dass es gefährlich war, hierherzukommen; auch wenn Daniel ihm Schutz zugesagt hatte. Denn – konnte Daniel ihn wirklich schützen?
    Zitternd erklomm Brian die massiven Steinstufen. Er spielte mit dem Gedanken, umzukehren, als die riesige, mit schweren Eisenbeschlägen verzierte Tür von innen aufgerissen wurde.
    In der Tür stand Lomay, Alex’ »vampirischer Vater«, im Arm eine menschliche Schönheit, die sich lächelnd an ihn klammerte.
    Lomay musterte ihn eindringlich; Brian stockte der Atem. Wie in Trance nahm er das Gelächter und die Musik wahr, die in sanften Wogen nach draußen brandete.
    Und schließlich verzog sich Lomays breiter Mund zu einem Lächeln, die Narbe, die über der einen Hälfte seines Gesichts verlief, kräuselte sich leicht. In seinen Augen blitzte der Wahnsinn.
    »Ich bin überrascht und hocherfreut. Treten Sie ein, junger Mann.«
    Brian konnte der Einladung nicht widerstehen, selbst wenn er gewollt hätte. Jetzt gab es kein Zurück mehr.
    »Begleitung?« fragte der große Vampir, und als Brian mit dem Kopf schüttelte, entließ er die junge, hübsche Frau aus seiner Umarmung. Besitzergreifend schlang er den Arm um Brians schmale Schultern, was die brünette Schönheit mit einem giftigen Blick quittierte.
    Du wirst eh nicht mehr lange leben , dachte Brian zynisch, widmete dann aber seine volle Aufmerksamkeit Lomay. Denn der war verrückt genug, auch seinesgleichen zu töten.
    »Daniel hat mich eingeladen«, begann Brian schüchtern, als Lomay ihn mit sich in den Ballsaal zog.
    »So, so ...«
    Brian fühlte sich mehr als unwohl. Er war nicht mehr als ein Spielzeug für einen so alten und mächtigen Vampir wie Lomay.
    Als sie in den großen, pompös eingerichteten Saal traten, wandten sich einige Köpfe zu ihnen um, doch die allgemeinen Gespräche verstummten nicht. Brian blinzelte, konnte im Schein der vielen Kerzen zunächst kaum etwas erkennen, wurde überwältigt vom berauschenden Blutduft, der über allem hing.
    Und wirklich, es waren nur sieben Vampire, die er ausmachte, doch bestimmt dreißig Sterbliche, die sich zum Teil ihren sexuellen Gelüsten hingaben oder in inniger Umarmung mit dem Tod auf den Kanapees rangen.
    Brian war erschüttert und fasziniert. Für einen Moment des Staunens vergaß er Lomays festen, fast klammernden Griff – doch dann hatte Daniel ihn erspäht.
    Er sprang auf und kam eilig auf sie zu. »Brian, sei willkommen.«
    Er musterte Brians nasse Kleidung, sein angespanntes Zittern.
    »Du frierst!« stellte er überrascht fest. »Ich lasse dir ein Bad vorbereiten und du bekommst trockene Kleidung.«
    Brian wagte nicht zu widersprechen, und außerdem war ihm tatsächlich unangenehm kalt.
    Daniel winkte einem gedrungenen, dunkelhaarigen Mann in blau-goldener Livree. In knappen Sätzen gab er seine Anweisungen.
    »Es dauert nicht lange, mein Lieber.« Daniel lächelte. »Hast du vorher noch andere ... Wünsche?«
    Brian wusste sofort, was er meinte und schüttelte hastig den Kopf.
    »Dann komm’ mit mir. Ich zeige dir dein Zimmer.«
    Sichtlich ungern ließ Lomay Brian los. Seine Lippen berührten Brians anmutig schlanken Hals. Brian spürte spitze Zähne über seine Haut kratzen.
    »Wie gewonnen, so zerronnen«, säuselte Lomay enttäuscht. Er war sichtlich ärgerlich, doch er ließ Daniel mit Brian am Arm gehen.
    Dieser führte ihn die breite Treppe hinauf. »Ich hoffe, er hat dich nicht erschreckt ...«
    Brian wusste, dass Daniel auf sein Zittern anspielte. »Mir ist kalt«, bemerkte er daher zurückhaltend.
    Daniel lächelte wissend, doch er schwieg.
    Sie gelangten in einen schmalen

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