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Blutige Verfuehrung 2

Blutige Verfuehrung 2

Titel: Blutige Verfuehrung 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Cult
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seine Frau, die Fürstin Ricarda, Orlando und Lucrezia saßen mir gegenüber. Lucrezia lächelte mich als einzige freundlich an, zumindest interpretierte ich es als freundlich, denn alle anderen hatten versteinerte Minen. Ich fühlte mich sehr unwohl in diesem strengen Kreis. Endlich begann der Fürst zu sprechen:
    "Geliebte Tochter", begann er,
    "es ist unser lange gehegter Wunsch, dich in unserem Kreise aufzunehmen. Ich werde dir zunächst die Mitglieder unserer Familie vorstellen: Hier zu meiner Rechten siehst du deine leibliche Mutter, die dich am meisten vermisst hat. Daneben sitzt dein Halbbruder Orlando, seine Mutter Fiorina sitzt am anderen Ende des Tisches." Ich blickte in diese Richtung und eine ziemlich dunkelhäutige Frau nickte mir zu. Sie war sehr schmal, doch ihr Gesicht war genau so ebenmäßig wie das ihres Sohnes. Lange dunkle Haare mit hellen Strähnen umrahmten ihr madonnenhaftes Gesicht. Sie wirkte nicht älter als ihr Sohn. Der Fürst fuhr fort:
    "Hier zu meiner Linken sitzt deine Halbschwester Lucrezia, ihre Mutter siehst du direkt neben ihr." Eine kleine rundliche Frau nickte mir freundlich zu. Lucrezia sah ihr überhaupt nicht ähnlich. Lucrezia war höchstens fünfzehn und ihre Mutter wenig älter. Ich konnte es kaum fassen, dass der Fürst mit allen diesen Frauen zusammenlebte und so wie es aussah, auch noch friedlich. Dann zeigte der Fürst auf drei Männer, die am anderen Ende des Tisches saßen. "Diese drei, Paolo, Lorenzo und Vincente sind erst seit der letzten Auseinandersetzung mit den Consentinos in unserem Clan, sie haben die Seiten gewechselt. Und sie sind uns sehr willkommen!" Dies sagte er mit Nachdruck in der Stimme und sah mich triumphierend an. Natürlich konnte ich mit dieser Information nicht viel anfangen, aber anscheinend gab es rivalisierende Clans und die drei Männer, die mich unverwandt ansahen, waren wohl einstmals Feinde gewesen. Der Mittlere von Ihnen, ich glaube es war Lorenzo, gefiel mir auf Anhieb sehr gut. Er war jünger als die anderen beiden und trug einen Mittelscheitel. Seine mittelblonden Haare fielen ihm bis auf die Schultern und kringelten sich am Ende. Er hatte einen unglaublich stark hervortretenden Adamsapfel und seine Nase wirkte sehr vorwitzig in dem sonst glatten Gesicht. Seine Augen waren nicht so rot wie die der anderen Vampire. Sie strahlten in einem durchscheinenden Blau. Energische dunkle Augenbrauen verschatteten sein Gesicht. Ich hatte keine Zeit, meine Betrachtungen fortzusetzen, denn mein Vater sprach weiter:
    "Ich glaube für den Anfang ist es genug der Namen, die anderen", und er zeigte mit eine weit ausholenden Armbewegung in die gegenüberliegende Seite des Tisches
    "gehören auch zu unserem Clan, doch keiner ist mit uns blutsverwandt im eigentlichen Sinn."
    Ich sah ihn etwas verständnislos an, denn ich begriff nicht was das bedeutete. Der Fürst lächelte zum ersten Mal, dann sagte er:
    "Liebe Lucia, die hier anwesenden sind nur ein kleiner Teil des Clans, und du musst dir am Anfang nicht alle Namen merken, aber deine Mutter hat dir noch ein paar Worte zu sagen."
    Die Fürstin erhob sich schwerfällig von ihrem Sessel und stützte sich mit beiden Händen auf der Tischplatte ab, bis sie sich aufgerichtet hatte. Dann sah sich mich an.
    "Meine über alles geliebte Tochter", sagte sie leise mit brüchiger Stimme. Wie du siehst, bin ich eine kranke Frau, die dem Fürsten keine gute Mitregentin mehr sein kann. Seit deiner Geburt leide ich unter einer schrecklichen Knochenerkrankung, die mir unsagbare Schmerzen bereitet. Kein Arzt der Welt kann dieses Leiden lindern.
    Nachdem du in der Welt der Sterblichen durch deine Abstammung nicht auf Dauer leben kannst, ohne mit dem Gesetz in Konflikt zu geraten, haben wir alle beschlossen, dich in unseren Clan heimzuholen. Du bist die einzige Erbin mit Blut aus beiden Clans, dem Clan der Gradaras und dem Clan der Viscontis, was bedeutet, dass nur du als Fürstin unserem Clan als Regentin neben mir vorstehen kannst. Deine Halbgeschwister sind dir nachgeordnet. Dein Vater wird selbstverständlich einen Teil der Geschicke unseres Hauses weiter leiten, doch wir brauchen dringend eine Vollblutregentin, um unseren Platz unter all den Vampirclans auch in Zukunft zu behaupten."
    Sie atmete schwer und stützte sich wieder auf dem Tisch ab. Dann sah sie mir direkt in die Augen. Ich erschrak, denn ihr Blick schien durch mich hindurch zu gehen.
    "Da ist noch eine Sache, die ich auch ansprechen muss: Es ist sehr

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