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Blutige Verfuehrung 2

Blutige Verfuehrung 2

Titel: Blutige Verfuehrung 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Cult
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versank in einem cremefarbenen Polster. Ihr Atem ging stoßweise und ihre spröde Stimme war kaum zu verstehen, als sie sagte:
    "Ich möchte dich nur vor einer Person in unserem Clan warnen. Es ist Fiorina, Orlandos Mutter, die als einzige gegen deine Aufnahme gestimmt hat. Sie will ihren Sohn auf dem Thron des Clans sehen und niemand anderen. Nimm dich also vor ihr in Acht. Alle anderen wünschen sich dich als Patronesse. Wie du siehst kann ich diese Aufgabe nicht mehr erfüllen."
    Ich hätte ihr so gerne noch ein paar Fragen gestellt, aber ich sah, dass sie kaum mehr die Kraft hatte, sich aufrecht zu halten.
    "Wir sollten zu den anderen zurückkehren", sagte sie,
    "sie wollen sicher zur Jagd aufbrechen, es ist schon dunkel."
    Als wir ins Refektorium zurückkamen, waren nur noch der Fürst und Orlando anwesend. Die anderen waren verschwunden. Der Fürst sagte, als ich eintrat:
    "Nun, meine Liebe, ich hoffe deine Mutter konnte dich überzeugen, dein Reich in Besitz zu nehmen." Orlando sah mich erwartungsvoll an. Ich versuchte, meine Gedanken zu ordnen, dann sagte ich:
    "Was ist, wenn ich Nicholas wiedersehen will?" Mein Vater verdrehte leicht die Augen, doch dann antwortete er:
    "Du meinst diesen Börsenmakler, in den du dich verliebt hast?" Orlandos Gesicht verriet Missbilligung. Doch mein Vater ergänzte:
    "Wir wissen wer er ist und wenn er dich genau so liebt wie du ihn, sehe ich kein Problem für eine Verbindung. Einen Finanzexperten könnten wir gut gebrauchen. Du kannst ihn also jederzeit wieder sehen, das lässt sich einrichten."
    Diese Aussage beruhigte mich einigermaßen, denn Nicholas war ständig in meinem Kopf und wenn ich seine SMS las, spürte ich sofort, wie viel mir an ihm lag. Die Schmetterlinge im Bauch waren unbestreitbar da. Wenn ich mich in den letzten Tagen auch immer wieder mit anderen eingelassen hatte, so war das nur aus der Not heraus geschehen. Schließlich brauchte ich dringend Blut und das gab es nicht im Supermarkt zu kaufen.
    Wie ich Nicholas allerdings dazu bringen konnte, die Finanzgeschäfte eines Vampirclans zu übernehmen war mir völlig schleierhaft. Er wusste ja noch nicht einmal, dass er es nicht mit einer normal Sterblichen zu tun hatte. Er war verschont geblieben, weil ich in ihn verliebt war, - zum ersten Mal in meinem Leben.
    Ich nickte und sagte zu meinem Vater:
    "Nicholas weiß nicht, dass ich ein Vampir bin …werde…" verbesserte ich mich, "ich brauche deshalb etwas Zeit, um ihn einzuweihen." Mein Vater sah mich verständnisvoll an:
    "Du kannst dir alle Zeit der Welt lassen, denn von heute an hat der Begriff 'Zeit' für dich keine große Bedeutung mehr.
    "Und was ist mit meinen Freunden, die jetzt in der Pension auf mich warten?", fragte ich verzagt.
    "Ja, deine Freunde" – der Fürst machte eine Pause, bevor er weiter sprach:
    "Ich will es mal so sagen: deine Freunde haben dich begleitet, weil du ihnen gesagt hast, dass du deine Familie treffen willst. Was ist daran so seltsam, wenn du dich entschließt, künftig bei der Familie zu bleiben? Dafür werden sie Verständnis haben. Wenn wir erst auf unserem Familiensitz in Gradara sind, kannst du sie ja einladen, dort einen Urlaub zu verbringen. Außerdem sind sie alle mit sich selbst beschäftigt und müssen ihre Studien zu Ende bringen. Es wird das Beste sein, wenn du ihnen eine kurze Nachricht zukommen lässt, damit sie sich keine unnötigen Sorgen machen. Sie können mit deinem Wagen dann zurückfahren. Du brauchst ihn nicht mehr." Mein Vater sah mich erwartungsvoll an.
    Er hatte für alles eine Lösung, das wurde mir allmählich klar. Es war alles von langer Hand eingefädelt. Hatte ich wirklich eine Wahl?
    Ich musste jetzt zu meiner Entscheidung stehen. Es gab sowieso keinen anderen Ausweg. Ich sagte zu meiner neuen Familie:
    "Ich bin bereit, in den Clan der Gradaras einzutreten, wenn ihr mir versprecht, dass Ikarus noch heute freigelassen wird und ich Nicholas sehen kann, wann immer ich will!"
    Mein Vater breitete seine Arme aus und kam auf mich zu:
    "Ich wusste, dass du vernünftig sein würdest und gratuliere dir zu deiner Entscheidung." Auch meine Mutter und Orlando umarmten mich und gratulierten mir.
    Mein Vater und Orlando zogen sich in den hinteren Teil des Refektoriums zurück, sie diskutierten leise miteinander. Meine Mutter schenkte mir und sich ein Glas Blut ein.
    "Wir wollen auf deine Entscheidung noch anstoßen", sagte sie lächelnd. Dabei entblößte sie hässliche gelbe Zähne, wobei mir auffiel, dass

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