Blutige Verfuehrung 2
immer wusste, was gerade angesagt war. Er trug coole Rapperkappen und immer die neuesten Turnschuhe. Wenn man ihn fragte, woher er das Geld für diesen Firlefanz nahm, grinste er nur geheimnisvoll und sang: "girls, girls, girls…" Ich wusste nicht so recht was ich von ihm halten sollte. Liebten ihn die Frauen so, dass er dafür Geld nahm? Er versuchte, so lange ich in die WG kam, mich zu verführen, doch ich hatte ihm immer widerstanden.
Heute sah ich ihn zum ersten Mal nackt unter der Dusche und jetzt war mir klar, was sein großes Geheimnis war. Nicht nur sein Hintern war perfekt, er erinnerte mich an eine Bronzestatue aus dem Museum. Und ich musste unwillkürlich an Nicholas denken. Ich schlug die Türe lauter als nötig zu und flüchtete wieder in unser Zimmer. Ich setzte mich auf mein Bett und sah zu Mareike hinüber, die noch immer friedlich schlummerte.
Mein Herz schlug mir bis zum Hals. War ich denn völlig übergeschnappt? Allein der Anblick eines nackten Mannes erregte mich so sehr, dass ich mich zusammenreißen musste, um mich nicht sofort auf ihn zu stürzen. Seit meinem letzten Sexerlebnis mit Ikarus waren gerade mal 5 Stunden vergangen und ich fühlte wieder wie es in mir pochte und sich Verlangen regte, nicht nur nach Blut. Ich musste mich sofort ablenken.
Ich ging hinunter in die Gastwirtschaft. Dort waren bereits der Wirt und seine Frau beschäftigt für uns ein Frühstück zuzubereiten. Ich schenkte mir ein Glas Orangensaft ein und setzte mich ans Fenster. Ich traute meinen Augen kaum. Ein Fuhrwerk mit Pferden stand auf dem Hof neben meinem Benz. Es war wie aus dem Mittelalter mit Heu beladen und der Mann, der die Pferde tränkte, trug Kniebundhosen und ein besticktes Hemd. Der Wirt blickte aus der Küche hervor und sagte etwas auf Rumänisch. Ich zuckte mit den Schultern, weil ich ihn nicht verstand. Dann wiederholte er in gebrochenem Deutsch:
"Du und Freunde Kaffee oder Tee?" Ich lächelte ihn an und sagte:
"Bitte Kaffee für alle!"
Lukas und Ben kamen als erste herunter, nur Mareike und Ikarus fehlten noch. Ich sagte zu Ben:
"Kannst du die anderen nicht holen, damit wir endlich frühstücken können?" Ben schaute demonstrativ auf seine Uhr:
"Es ist gerade mal halb Neun", sagte er und gähnte.
"Wenn wir in einer Stunde starten, sind wir in 6 – 7 Stunden in Bran." Doch dann stapfte er die Treppen wieder hoch. Lukas setzte sich mir gegenüber und ich bemerkte, wie er auf meine Brüste starrte, die sich zu deutlich unter meinem Shirt abzeichneten, denn ich hatte den zu knappen BH wieder in den Koffer gepackt und darauf verzichtet, einen anderen anzuziehen. Es war ja immer noch heiß..
"Wie willst du eigentlich zu deiner Vampirverwandschaft Kontakt aufnehmen, wenn wir in Bran sind?", fragte er und schmierte sich viel Butter auf sein Brötchen. Ein ironisches Grinsen ging über sein Gesicht als er hinzufügte:
"Ich würde mich an deiner Stelle aber standesgemäß anziehen, sonst fällt einer von den Burschen gleich über dich her."
"Zerbrich dir nicht meinen Kopf", sagte ich so kühl wie möglich. Ich versuchte seine anzüglichen Blicke zu ignorieren. Dann ergänzte ich:
"Ich denke, sie werden mich finden, da muss ich wahrscheinlich nicht viel dazu tun. Nur im richtigen Moment am richtigen Platz sein – und das werde ich schaffen!"
Lukas sah mich zweifelnd an:
"Du glaubt diesen Quatsch also tatsächlich?" Er schüttelte den Kopf und biss in sein Brötchen, dass ihm links und rechts Butter an den Backen klebte. Dann warf er demonstrativ seine Rastalocken zurück und sagte:
"Ich glaube nur was ich selbst sehe und Vampire gibt es nur im Kino, da bin ich fest überzeugt, dass du dir was vormachst. Wahrscheinlich hat sich mit dem Brief nur jemand einen Scherz erlaubt."
Ich gab ihm keine Antwort, denn das Sparbuch mit über einer Million Euro war schließlich kein Scherz. Aber das wusste Lukas ja nicht.
Inzwischen waren die anderen auch am Frühstückstisch versammelt und tranken den von mir bestellten Kaffee. Ich blickte in die Runde und sah nur verschlafene Gesichter. Niemand rührte die seltsame Wurst an, die dick und fett mitten auf dem Tisch lag. Auch der Käseteller blieb unberührt. Nur Mareike konnte der Marmelade nicht widerstehen. Sie häufte sich große Mengen auf ihr Brötchen, das darunter fast gänzlich verschwand. Ihr schwelgerischer Blick und das Mhhm… waren ein untrüglicher Beweis, dass sie in den höchsten Sphären schwebte. Wie leicht sie glücklich zu machen war,
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