Blutige Verführung 5 (German Edition)
jungen Leute.
"Hast du das Mädchen erwischt?", fragte er dann nach. Ich zögerte, doch dann beschloss ich, ihm die Wahrheit zu sagen.
"Sie hatte mein Kleid geklaut, aber ich habe es wieder." Ich zeigte auf den Karton.
"Du hast sie gebissen?", fragte Vittorio nach. Ich nickte.
"Aber ich habe sie nicht getötet.", fügte ich dann kleinlaut hinzu.
"Wir müssen sofort zurück ins Hotel.", sagte Vittorio und zog sich seine Schuhe an. Dann warf er ein paar Hände Sand ins Feuer, bis es verlosch. Wir standen jetzt in totaler Dunkelheit, nur das Meer glitzerte noch im Mondlicht.
Auf dem Rückweg sagte Vittorio zu mir:
"Wenn sich Menschen von Dämonen verführen lassen, hat das immer zur Folge, dass sie sich völlig überschätzen. Der Junge mit dem Metallteil hätte gegen mich allein keine Chance gehabt, aber die Dämonen haben ihn als Werkzeug benutzt. Erst als ich ihnen ihre Arme und Beine gebrochen und sie durch meinen Biss gelähmt habe, hat dieser Junge erkannt, dass es für ihn auch gefährlich wird. Doch dann war es bereits zu spät für ihn. Vittorio lachte rau auf. Dann ergänzte er:
"Ich hätte nicht gedacht, dass wir bereits am ersten Abend hier die Bekanntschaft dieser Brut machen würden. Aber es gibt einfach zu viele von ihnen."
"Wenn sie die Leichen morgen finden, wird es dann für uns nicht auch gefährlich?", fragte ich Vittorio.
Er dachte kurz nach, dann antwortete er:
"Wir müssen den Clan informieren, damit wir einen neuen Aufenthaltsort für dich finden. Hier können wir nicht bleiben."
"Ja, das Mädchen wird uns auch beschreiben und dann werden sie die Hotels durchsuchen.", sagte ich.
Ab jetzt waren wir auf der Flucht.
3. Ein Albtraum
Ich stopfte das schöne rote Kleid in meinen Koffer und warf die Armani-Schachtel in einen Papierkorb, der in einer Zimmerecke stand. Dann ging ich ins Badezimmer um mich zu duschen. Die chicen Strandschuhe hatte ich leider verloren. Aber es war sinnlos, sich deswegen aufzuregen. Viel schlimmer war, dass wir dieses Blutbad am Strand angerichtet hatten, das heißt, nicht wir, sondern Vittorio. Er war kein Mann, der lange nachdachte. Vielleicht hatte man ihn deshalb für mich abgestellt. Ich konnte mir nicht vorstellen, was passiert wäre, wenn ich allein unterwegs gewesen wäre. Wahrscheinlich hätten die Dämonen mich als Vampir erkannt und getötet. Ich musste also froh sein, dass Vittorio so unbarmherzig gehandelt hatte.
Als ich mich abtrocknete, klopfte es an meiner Badezimmertüre. Ich erschrak, doch dann hörte ich Vittorio sagen:
"Bitte zieh dich sofort an, wir müssen auf der Stelle das Hotel verlassen, Orlando schickt uns einen Wagen."
Ich öffnete die Badezimmertür nur einen Spalt, um zu fragen, warum das sofort sein musste. Bei dieser Gelegenheit rutschte mir das Handtuch aus, das ich gerade um mich gewickelt hatte und ich stand einen Augenblick splitternackt vor meinem Bewacher. Vittorios Augen wanderten von meinen Brüsten tiefer bis zu meinem Tattoo, doch ich bückte mich schnell, um das Handtuch wieder aufzuheben. Mir war jedoch nicht entgangen, dass sein Gesichtsausdruck dem eines hungrigen Wolfes glich, der mich am liebsten sofort gerissen hätte wie ein armes Schaf. Obwohl diese Situation für mich in erster Linie peinlich war, spürte ich sofort, dass ich mich künftig vor Vittorio in Acht nehmen musste. Er war zwar mein Bewacher, aber er war auch ein Mann und vor allem ein Vampir, der sich nahm, was er wollte, ohne nach den Konsequenzen zu fragen. Seine brutale Art, wie er den jungen Mann abgeschlachtet und dann sein Blut getrunken hatte, würde mir ewig in Erinnerung bleiben. Das blutverschmierte Messer steckte noch immer in seinem Gürtel. Er hatte nur ein frisches Hemd angezogen.
Wir kletterten über den Balkon aus dem Hotel. Vittorio hielt es für besser, ungesehen zu verschwinden. Denn mitten in der Nacht mit Koffern durchs Foyer zu gehen, wäre einfach zu auffällig gewesen. Es war bereits nach Mitternacht, als neben uns auf der Hauptstraße ein dunkler Van anhielt, der uns aufnahm. Trotz der Wärme zitterte ich am ganzen Körper. Die Aufregung zerrte an meinen Nerven. Ich war so froh, als ich Orlando sah, der neben dem Fahrer saß. Er warf mir nur einen kurzen Blick zu, dann wandte er sich an Vittorio:
"Du musst nicht ganz bei Trost sein", sagte er ohne Umschweife.
"Zwei tote Veneri! Und auch noch die beiden Söhne von Conte Santiago", das heißt, dass wir jetzt das ganze Dämonenpack gegen uns haben, denn sie werden
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