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Blutige Verfuehrung 6

Blutige Verfuehrung 6

Titel: Blutige Verfuehrung 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Cult
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gefahren, um unsere Beziehungsprobleme zu besprechen."
    Wir schauten uns zuerst Geschirr und Gläser an, denn ich hatte seit dem Tumult in unserem Saal festgestellt, dass mehr als die Hälfte des Geschirrs dabei kaputt gegangen war. Wir kauften ein, ohne nach dem Preis zu fragen. Alles was uns gefiel kam auf die Liste. Der Besitzer des Ladens war überglücklich und überschüttete uns mit Komplimenten. Am Schluss hatten wir eine Rechnung von mehreren Tausend Euro. Ich bezahlte mit meiner Kreditkarte und uns wurde Lieferung noch am gleichen Abend zugesagt. Lucrezia sagte:
    "Ich kenne ein Brautgeschäft, direkt am Plaza di San Daniele, dort kaufe ich manchmal Sommerkleider ein."
    Ich schüttelte nur mit dem Kopf:
    "Ich will ein schwarzes langes Kleid, und einen schwarzen Schleier."
    "Das wird schwierig.", antwortete Lucrezia und fuhr fort:
    "Ich kann mich nicht erinnern, dass es im Hause Gradara schon einmal eine Hochzeit gegeben hat. Alle sind schon ganz neugierig und freuen sich auf ein großes Fest. Doch vorher werde ich Mario noch die Augen auskratzen."
    "Du bist wütend auf ihn?", fragte ich und bereute im gleichen Augenblick meine Frage.
    "Ich werde ihm nicht nur die Augen auskratzen, sondern ihm vor seiner Schlampe das Herz aus der Brust reißen. Er hat es nicht anders verdient." Ich schluckte. Was sollte ich nur darauf sagen? Sie beschwichtigen, oder ihr Recht geben. Sie war wieder das Opfer und irgendwann würde es ihr zuviel werden. Alle benutzten Lucrezia, bis etwas Besseres auftauchte, dann wurde sie abgelegt wie ein alter Hut. Dabei war sie ein so hübsches Geschöpf, das überall Aufsehen erregte. Sie war immerzu fröhlich und konnte keiner Fliege etwas zu leide tun. Doch ihr Charakter war alles andere als gut. Sie spann Intrigen, log, versuchte jeden Mann zu verführen, egal mit wem dieser liiert war. Seit sie ihre Jungfernschaft durch Lorenzo verloren hatte, gab es kein Halten mehr. Sie hatte mit allen Vampiren unseres Clans geschlafen und genoss es, deren Vor- und Nachteile zu beschreiben. Sie war regelrecht nymphomanisch. Auch Lorenzo, der Visconti, stand noch immer auf ihrer Abschussliste. Er hatte sie benutzt und dann schmählich im Stich gelassen. Jetzt auch noch Mario, der immerhin ein Vampir unseres Clans war.
     Plötzlich sagte Lucrezia:
    "Ich wünsche mir, dass es ihnen genau so geht wie Orlando. Er hat seine gerechte Strafe erhalten. Du hast das gar nicht mitbekommen, oder?" ich schüttelte nur den Kopf, denn dass man ihn getötet hatte, wusste ich, aber wie, hatte mir niemand erzählt.
    "Ich war dabei!", sagte sie triumphierend:
    "Sie haben ihn gepfählt, aber vorher noch die Fänge und Zähne herausgerissen.
    "Und ich hätte ihm gerne noch die Eier abgebissen!", sagte sie voller Hass.
    "Aber dir hat er doch gar nichts getan.", antwortete ich,
    "denn sterben musste er nur wegen seiner Gier nach Macht und dem Versuch mich auszuschalten."
    "Da bist du aber schlecht informiert.", sagte Lucrezia.
    "Er war in dich verliebt, aber du hast ihm nicht das gegeben was er wollte, deshalb kam er jede Nacht zu mir und hat sich genommen, was ihm gefehlt hat. Am Anfang hat es mir noch Spaß gemacht, aber er wurde immer brutaler. Ihm ging es nur noch um harten Sex und Gewalt. Seine Fantasie war so abartig, dass ich es nicht mehr länger ausgehalten habe. Schließlich bin ich zu unserem Vater gegangen, um ihn zu bitten, ihm das Handwerk zu legen."
    Es war so aus Lucrezia herausgebrochen, dass wir beide mitten auf der Straße stehengeblieben waren. Ich sah sie mit offenem Munde an:
    "Lucrezia, sag mir, dass das nicht wahr ist."
    "Es ist wahr, Orlando war ein Schwein.", sagte sie und ging über den Zebrastreifen. Ich stand noch immer wie erstarrt da, denn dieses Benehmen hätte ich Orlando niemals zugetraut. Wenn ich das geahnt hätte, dann hätte ich ihn niemals nach München zu Nicholas geschickt. Jetzt verstand ich auch, dass er Mimi unbedingt haben musste und sie sich gefügig gemacht hatte. Nicholas' Wut auf unseren Clan bekam damit eine andere Bedeutung.
    Als ich wieder neben Lucrezia stand, sagte ich:
    "Warum können wir nicht den schönen Abend genießen und noch etwas shoppen gehen?"
    Lucrezia nickte. Sie war wieder einmal ihre Wut losgeworden und verwandelte sich sofort wieder in das liebenswerte Mädchen, das ich anfangs immer in ihr gesehen hatte. Trotzdem verfolgte mich der Gedanke an Orlando. Er war ein so zärtlicher Liebhaber gewesen, dass ich mir nicht vorstellen konnte, wie brutal er dieses

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