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Blutige Vergeltung

Blutige Vergeltung

Titel: Blutige Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilith Saintcrow
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Sorge.
    Concepcion kam mit allerlei Zeug zurück. „Ich sollte das wirklich nicht tun, Senora. Er braucht ärztliche Versorgung.“
    „Ich werde mich schon gebührlich um ihn kümmern, Connie. Flicken Sie ihn zusammen und geben Sie uns ein paar Adrenalinspritzen mit, für den Fall, dass sich sein Zustand verschlimmern sollte – und außerdem was gegen die Schmerzen.“
    „Es ist noch mehr policia im Haus“, flüsterte sie und schob mir knisternde Plastiktütchen in die Hand. Jedes Teil war einzeln und steril verpackt. „Sie fragen, ob ein Polizist eingeliefert worden ist. Gehen Sie!“
    „Herr im Himmel!“ Nahm das denn nie ein Ende? „Na schön. Wir verziehen uns durch den Hinterausgang. Machen Sie sich keine Sorgen, ich werde Ihren Patienten schon nicht sterben lassen.“
    Sie zuckte mit den Schultern. „Ich habe viele Patienten heute Nacht, nicht nur einen.“
    „Und diesen hier haben Sie auch schon wieder vergessen, stimmt’s?“ Ich reichte ihr eine Fünfzigdollarnote – hey, sie hatte Kinder, für die sie Essen auf den Tisch bringen musste -so viel wusste ich. Dann nickte ich Leon zu und stopfte die Plastiktüten in verschiedene Manteltaschen. „Hilf ihm. Ich überwache unsere Traderlady.“
    Mit schnellen Handgriffen hatte Connie Carp einen Druckverband über dem Loch in seinem Bein verpasst. Er blutete kaum mehr, aber es würde kein Zuckerschlecken für ihn sein, sich jetzt zu bewegen. Leon half ihm aus dem Bett, und im nächsten Moment hörte ich laute Stimmen, die aus Richtung des Empfangsbereichs der Notaufnahme drangen.
    Die Traderfrau starrte mich mit offenem Mund an. Alles an ihr schien irgendwie fahl, abgesehen von den Lippen und den dunklen Augenhöhlen. In schummrigem Licht oder im Flackern und Flimmern eines Nachtklubs war sie vermutlich ein schöner Anblick. Aber hier unter dem grellen Neonlicht wirkte sie krank, als hätte sie Tuberkulose – nur waren ihre Wangen nicht vom Fieber gerötet, sondern schimmerten grün.
    „Setz dich in Bewegung.“ Ich wies in Richtung Ausgang. „Ich lasse dich nur deshalb am Leben, weil du ihn hergeschafft hast. Bring mich nicht dazu, meine Meinung zu ändern.“

20
     
     
    „Wo warst du denn?“, empfing mich Galina vorwurfsvoll, bevor sie Carp sah, der totenbleich an Leon hing wie ein Schiffbrüchiger, der sich an Treibholz klammert. Sein verletztes Bein wollte nicht recht funktionieren. Sofort lief Galina zu ihm hin, um ihm zu helfen. „Verflucht, Jill, ums Haar hast du Theron verpasst.“
    Scheiße! Ich sollte mir endlich über die Prioritäten klar werden. Aber es gab einfach zu viel zu tun. „Geht es ihm gut?“
    „Er erzählte was von deinem Haus, dass es infiziert mit Höllenbrut ist – bei allen Göttinnen! – Hi, Leon. Bring ihn hier rein und leg ihn auf den Tisch. Mach doch mal den Schrank da auf der linken Seite auf …“
    Ich holte das Zubehör aus dem Krankenhaus aus meinen Taschen. „Mit Höllenbrut infiziert?“
    „Er hat es wohl gerade noch rechtzeitig rausgeschafft. Er meint, es wären mindestens sechs gewesen. Und es sind neue Scurf aufgetaucht …“ Galina riss erschrocken die Augen auf, als sie die Traderfrau bemerkte. Aber sie sagte nichts dazu, sondern half Leon dabei, Carp auf einen Tisch in dem kleinen Zimmer neben dem Laden zu legen. Der Tisch, dessen Arbeitsplatte aus massivem Verbundholz bestand und dem in der Küche ähnelte, hatte Beine, in die man die geflügelte Schlange der Bewahrer und Heiler geschnitzt hatte. Außerdem war eine Reihe von Lederriemen daran befestigt, mit denen man vor Schmerz verrückte Jäger oder das gefährliche, unbehandelte Opfer eines Besetzerdämons fesseln konnte. Die alten dicken Lederschnallen waren durchsetzt mit dünnen biegsamen Silberdrähten – sie waren geweiht und auf eine spezielle Art geknotet, um Übel und Böses zu bannen. Gemeinsam mit den traditionellen Schutzzaubern im Heim eines Bewahrers, die in die Hauswände gewebt waren, gab dieser Ort eine perfekte Stätte für behelfsmäßige Exorzismen, Verhöre von schweigsamen Tradern oder kleine Operationen ab, wenn sich das Leben eines Jägers mal wieder besonders turbulent gestaltet.
    Die jetzige Situation setzt dem Ganzen allerdings noch eins drauf. „Scurf? Wo?“
    „In der Nähe des Flusses. Im 3700er Block der Cherry Lane. Theron meinte, wenn man erst mal dort ist, sind sie nicht zu übersehen. – Großer Gott, was ist dem Kerl denn nur zugestoßen? Und wer ist er?“
    „Ermittler des Morddezernats. Heißt

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