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Blutige Vergeltung

Blutige Vergeltung

Titel: Blutige Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilith Saintcrow
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Rotschöpfchen hatte hundertprozentig was zu verbergen!
    Himmel. „Was hat die Polizei damit zu schaffen?“ Ich hätte damals tiefer graben sollen, um die Kunden dieser Sorrowschlampe aufzuspüren, die sie mit Organen beliefert hat. Und ich hätte Sullivans und Badgers Fortschritte in ihrem Fall im Auge behalten sollen. Verdammt.
    Hinterher ist man immer klüger, aber kein Jäger mag es, das Nachsehen zu haben.
    „Sie treiben einen Spender auf und vertuschen danach alles.
    Es wird einfach unter den Tisch gekehrt, hat der Typ gemeint, wie Schwarzarbeit.“
    Was für eine hübsche Betrachtungsweise. „Das hat er dir alles erzählt?“
    „Ihn hat das alles ganz schön belastet.“ Sie wedelte mit ihrer Zigarette herum. „Kann ich mal Feuer haben?“
    „Nein. Galina will nicht, dass hier geraucht wird, und mit Sicherheit gehst du nicht nach draußen. Zumindest nicht, solange ich nicht weiß, ob du mir die Wahrheit sagst.“ Das mag ja eine nette kleine Geschichte sein, aber etwas daran stimmt nicht. Es erscheint einfach nicht logisch genug.
    „Komm schon. Shen wird mich umbringen, das hier ist meine einzige Chance. Ich erzähle dir alles im Tausch dafür, dass ihr mich beschützt. Es heißt, du bist fair.“
    Verfluchte Trader. „Wer behauptet das?“
    „Naja. Du weißt schon. Alle eben.“
    „Sie sagen, ich sei fair?“ Wenn das mal keine Neuigkeiten sind. Man erzählt sich unter Tradern also, dass ich gerecht bin?
    Ich betrachtete sie im Zwielicht. Ihre Aura war von der Hölle besudelt. Das und das rattenartige Glimmen in ihren Augen warnten mich davor, ihr zu voreilig zu vertrauen, aber noch hatte ich die meisten Trümpfe im Spiel. Sie hatte recht. Shen An Dua würde diese Traderin nicht mehr bei sich aufnehmen, es sei denn, um an ihr ein Exempel zu statuieren. Sie würde den Rotschopf dafür bestrafen, dass er sich mit mir abgab und außerdem zu ihrer Demütigung beigetragen hatte.
    Was Irene offiziell zu meinem Problem machte. Nur war sie leider ein Trader. Und eine äußerst wichtige Frage war noch immer nicht beantwortet.
    „Hat das irgendetwas damit zu tun, dass einer von Shens Männern mich in meinem eigenen Haus umbringen wollte?“
    Ein gehetzter Ausdruck trat in ihre dunklen glänzenden Augen. Verschwand aber gleich wieder. Sie ließ die Zigarette sinken, die noch immer nicht brannte. „Dich umbringen?“
    Bingu. Sie wusste also etwas darüber. Vielleicht kamen wir doch noch auf einen grünen Zweig. „Ganz recht. So eine blonde Vogelscheuche hat es zumindest probiert. Eigentlich ein Grund, beleidigt zu sein, aber natürlich ist es einfacher, wenn sie mir strunzdumme Kinder schicken anstatt Leute, bei denen ich mir Mühe geben müsste.“ Meine Finger trommelten auf dem Peitschengriff herum, eine echte Wohltat. „Also, kannst du mir das irgendwie erklären?“
    „Ein blonder … Fairfax? Warum sollte sie …“ Jetzt ließ sie die Hände schlaff wie grätenlose Fische herabhängen. Ihr Mund verlor an Härte, und der Schock ließ sie menschlicher wirken. „Dann ist er … tot?“
    Fairfax? Was für ein Name! „Wenn mir jemand ans Leder will, dann spiel ich mit dem nicht Schenkelklopfen, Süße.“ Eine Frage war damit beantwortet – Shen hatte meinen Tod gewollt, aber nicht entschlossen genug, um eine Höllenbrut zu schicken, die es auch tatsächlich auf die Reihe bekam. Oder sie hat es als Ablenkungsmanöver inszeniert, und Blondi sollte mich auf eine falsche Fährte locken. Nur hatte ich ihm nicht mehr genug Zeit gelassen, mir seine Lügen aufzutischen.
    Jetzt geriet Irene tatsächlich ins Schwanken, als könne sie sich auf ihren hohen Absätzen nicht mehr halten. Es war kaum ein Flüstern. „Er war nicht da, um dich zu töten. Wenn er sich tatsächlich rausgeschlichen hat, dann nur, um dich zu warnen. Eins der hohen Tiere will dich tot sehen, weil du ihm bei einem Experiment in die Quere gekommen bist.“
    Mich warnen? Warum hat er mich dann angegriffen? „Was für ein Experiment, und warum sollte Shen mich warnen wollen?“
    „Vielleicht wusste Shen gar nichts davon. Oder aber sie hat ihn geschickt, weil er keinen Nutzen mehr für sie hatte. Außerdem ist sie sauer auf den Besitzer des Monde.“
    „Perry?“ Wer sonst …? „Er ist in die Sache verwickelt? Was ist das für ein Experiment?“
    Dunkelheit wirbelte in der Luft herum, und die Narbe an meinem Handgelenk kitzelte mich. Irene zuckte zusammen, als ich seinen Namen erwähnte.
    Das konnte ich ihr nur zu gut

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