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Blutige Vergeltung

Blutige Vergeltung

Titel: Blutige Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilith Saintcrow
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Überlegungen spiegelten sich auf seiner Miene wider, huschten über sein Gesicht wie die Schatten von Flugzeugen über kochend heißen Sand. „Ich versuche schon eine Weile, die Quelle dieser … Störung … zu finden. Jede Höllenbrut behauptet, nichts davon zu wissen, und jeder, den ich geschickt habe, um diese Umstände auszuspionieren, ist verschwunden. Drei vielversprechende junge Dämonen sind wie vom Erdboden verschluckt, und ich habe inzwischen beschlossen, die Sache zu meiner persönlichen Angelegenheit zu machen. Ich bin der Spur bis hierher gefolgt und komme an, um dich vorzufinden und die Handschrift von Werwesen an jeder Wand – obendrein den Gestank des frühzeitigen Todes meines letzten Schützlings, der mir von oben entgegenströmt.“
    Er verschränkte die Arme und ignorierte die unglückselige, blutende Höllenbrut am Boden noch immer.
    Eins der hohen Tiere will deinen Tod. Ich beäugte Perry misstrauisch. „Ich gehe mal davon aus, dass du nicht der Einzige bist, der Dämonen auf mich ansetzen würde, oder? Zum Beispiel einen Idioten mit Stinktier-Frisur, der in die Razzia bei einem Scurfnest platzt und mich lynchen will?“
    „Stinktier-Frisur?“ Perry zog eine Augenbraue hoch. „Keiner meiner Proteges verdient eine solche Beschreibung.“
    „Und wie wärs mit einer Höllenbrut, die mich in meinem eignen Haus töten soll, dabei aber den Namen von jemand anderem aushaucht?“, hakte ich nach.
    Etwa dreißig Sekunden lang huschte eine unbestimmbare Emotion über sein Gesicht. Sollte das etwa Überraschung sein?
    „Also trabst du mal wieder an, um mir zu helfen, hm? Um mich zu beschützen“, fuhr ich fort. „Wie überaus freundlich von dir.“ Ich glaub dir kein einziges Wort. Wahrscheinlich steckst du selber Hals über Kopf mit drin in dieser ganzen Scheiße – Gott ist mein Zeuge, das ist immer so.
    Mein Tonfall muss ihn gewarnt haben. Er verengte die Augen, und statt mich wie sein Hauptgericht anzusehen, betrachtete er mich jetzt wie eine Kobra einen Mungo.
    Das war mir nur recht. Und trotzdem fand ich es beunruhigend. Was hatte ihm so viel Genugtuung verschafft, dass seine Augäpfel wieder ein normales Weiß angenommen hatten?
    Ich steckte beide Pistolen weg, auch wenn sich mein ganzer Körper dagegen wehrte. Sie waren mein Schutz, und das da vor mir waren Höllenbrütler, verdammt noch mal! „Vielleicht fängst du mal damit an, mir zu verraten, welcher deiner kleinen Dämonenfreunde meinen Tod will.“
    „Und was zahlst du mir für diese Information?“ Er legte seinen blassen Kopf schief, während er mich weiter mit diesem wachsamen, stieren Reptilienblick musterte. Seine Clique schreckte sogar noch mehr zurück.
    Himmel, Jill, und was jetzt? Mir blieb nur eins übrig. „Ich muss dich nicht bezahlen, Perikles. Du hast unseren Vertrag gebrochen, und wir haben eine neue Absprache. Du kannst mir so viel drohen, wie du willst, aber wenn mich die Narbe je im Stich lassen sollte, dann habe ich jedes Recht der Welt, deinen miesen kleinen Arsch vom Antlitz dieser Erde zu pusten und dich zurück in die Hölle zu schicken. Ganz wie du willst.“
    So, da hatte er es. Noch deutlicher konnte ich nicht werden. Wenn er Ärger machen wollte, dann besser hier und jetzt, wo ich Leon an meiner Seite hatte und die Narbe noch einigermaßen funktionierte.
    „Und das würde deine Kräfte um ein oder zwei Kaliber schrumpfen lassen.“ Perry stand völlig still, wie eine Statue aus grauem Eis und platinblondem Haar. Er hatte die Augen halb geschlossen, die Gasflammen darin brannten aus.
    Warum ist er nicht wütender? „Vielleicht wäre es mir das wert. – Welche andere Höllenbrut will mich ins Jenseits befördern, Perry?“
    „Es gibt viele, die sich deinen Tod wünschen, Jägerin. Freut es dich da nicht, dass wir zwei solch ein herrliches kleines Arrangement haben?“
    Oh, nein, damit kommst du nicht durch! „Die einzige Abmachung, die wir haben, Perikles, ist, dass du mich weiterhin mit Informationen versorgst im Tausch dafür, dass ich dich am Leben lasse. Du bist hier in dieser Stadt nur, solange ich es dulde. Ich frage dich jetzt ein letztes Mal, Höllenabschaum.“
    Leon bewegte sich nicht, aber ich konnte förmlich spüren, wie er sich bereit machte. Würde ich eine vorlaute Jägerin unterstützen, wäre ich wohl auch ein wenig nervös.
    Mir gefiel die Sache nicht. Kein bisschen.
    Perry verhielt sich ruhig, aber plötzlich brach Unruhe aus, und die Dämonen in seinem Schlepptau stoben

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