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Blutiger Freitag

Blutiger Freitag

Titel: Blutiger Freitag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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ist aber nett von denen.“
    „Es ist schon erstaunlich, wie man als Ärztin hofiert wird“, bemerkte sie und zupfte an ihrem OP-Hemd.
    „Sehr gerissen. Das muss ich mir merken. Wenn man als Anwalt verkleidet ist, bekommt man gar nichts umsonst.“
    Sie lächelte und ging zu den zwei Sesseln, die in einer Zimmerecke standen. Eine Stehlampe verbreitete gedämpftes Licht. Zudem hatte Maggie einen der Nachttische vor ihren Sessel geschoben, um den Laptop daraufzustellen. Die restliche Einrichtung des Zimmers war fast noch unberührt. Ihr Koffer stand aufgeklappt auf dem ansonsten unbenutzten Bett.
    Nick füllte sich einen Pappteller mit Melonenscheiben, Weintrauben, Erdbeeren, Käsewürfeln und einer Reihe von Kräckern. Maggie versuchte nicht hinzusehen, als er den sich biegenden Teller in einem aufwendigen Balanceakt durchs Zimmer zu dem zweiten Ohrensessel trug. Er grinste sie schief an.
    „Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal was gegessen habe“, sagte er und ließ seinen Laptop, den er unter den Arm geklemmt hatte, auf das Stuhlkissen gleiten.
    Maggie machte auf ihrem Tischchen Platz für seinen Teller.
    „Ich weiß. Wir mussten ja das Rose & Crown leider unverrichteter Dinge wieder verlassen.“
    „Stimmt. Wo hast du übrigens Ceimo gelassen?“
    „Er ist unterwegs, weil er mir einen Gefallen tut.“
    „Wirklich?“
    Maggie sah ihn an. Sie kannte diesen Blick. Nick war eifersüchtig. Und er wusste, dass sie es bemerkt hatte.
    „Irgendein Wort von deinem Bruder?“
    Guter Themenwechsel. Bei dem Gedanken an das Rose & Crown musste Maggie auch unwillkürlich an Patrick denken.
    „Nein. Er reagiert nicht auf meine Anrufe. Ich hoffe, er ist an einem warmen, sicheren Ort.“
    Nick hatte vielleicht eine längere Erklärung erwartet, drängte sie aber nicht weiter.
    „Also, wie sieht der Ablauf hier aus?“, erkundigte er sich und zeigte auf ihren Laptop, während er sich einen Käsewürfel in den Mund schob.
    Sie hatte ihm am Telefon nicht viel erzählt, nur dass sie einige neue Informationen hatte und Hilfe benötigte.
    „Uns bleiben noch zwei Stunden, bevor wir Kunze und Wurth unten treffen. Sie kümmern sich bereits um die notwendigen Einzelheiten. Ich forste gerade ein paar Akten und Gerichtsunterlagen durch und dachte, wer kann mir besser dabei helfen als ein Anwalt.“
    „Vor allem wenn du ihn mit Essen lockst.“
    „Genau.“
    Nick stellte den Teller ab, schob seinen Laptop beiseite und setzte sich in den anderen Sessel, um auf den Computerbildschirm sehen zu können.
    „Du meinst, das hat was mit dem Bombenattentat in Oklahoma City zu tun?“
    „Nicht meine Idee. Hat jemand anders vermutet. Genauer gesagt, der Informant, den ich heute getroffen habe. Er sagte, der Kopf hinter diesem Bombenattentat hätte Andeutungen gemacht, dass er John Doe Nr. 2 wäre. Ich weiß, es ist absurd. Wahrscheinlich wollte er sich nur wichtig machen, aber ich muss es trotzdem überprüfen. Also sehe ich mir jetzt die Leute an, die verdächtigt wurden, John Doe Nr. 2 zu sein. Vielleicht kommt einer von ihnen für diesen Anschlag infrage. Was weißt du über den Oklahoma-City-Fall?“
    „Ich kann mich noch gut erinnern, wie ich ausgerastet bin. Es gab Gerüchte, dass McVeigh zuerst das Verwaltungsgebäude in Omaha im Auge gehabt hatte, bevor er sich für Oklahoma City entschied. Und Junction City in Kansas ist nur um die dreihundert Kilometer von Omaha entfernt.“
    „Du kennst dich also mit den näheren Umständen der Geschichte aus“, stellte Maggie erfreut fest. Immerhin erinnerte er sich noch an solche Details. In Junction City in Kansas hatten McVeigh und Nichols den Transporter gemietet, in dem sie ihre Bombe installiert hatten.
    „Ich habe ein Jahr vor McVeighs Hinrichtung gerade angefangen, an der UNL Rechtswissenschaften zu unterrichten. Die ganze Sache schien als Fallbeispiel sehr gut geeignet. Dieser Typ war ein Albtraum für jeden Verteidiger.“
    „Weil er zugegeben hat, dass er den Anschlag geplant und durchgeführt hat?“ Maggie tippte auf ihrer Tastatur herum, um das Dokument aufzurufen, das sie gerade gelesen hatte.
    „Sein erster Anwalt ... ich glaube, er hieß Jones. An den ganzen Namen kann ich mich nicht mehr genau erinnern ...“
    Nick kratzte sich nachdenklich am Kinn.
    „Stephen Jones.“
    „Jones behauptete, dass McVeigh ihn angelogen hätte. Angeblich hat er ihm ständig eine neue Version seiner Geschichte aufgetischt. Sogar in privaten Gesprächen. Jones ist davon

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