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Blutiger Freitag

Blutiger Freitag

Titel: Blutiger Freitag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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Aufenthaltsraum und beobachtete, wie die Zeiger weiterkrochen. Das Warten zerrte an seinen ohnehin schon strapazierten Nerven. Nur noch fünf Minuten, dann konnte er Dixon noch einmal anrufen.
    Jemand hatte die „Saturday Tribüne“ auf dem unbesetzten Empfangstresen liegen lassen. Dicke Überschriften und farbige Fotos vom Bombenanschlag auf die Mall beherrschten die Titelseite. Er wollte nichts davon lesen. Er ertrug es nicht mal, einen kurzen Blick darauf zu werfen.
    Henry versuchte, sich zu beruhigen. Innerhalb kürzester Zeit hatte er seine Fingernägel zur Hälfte angeknabbert – genauso wie sein Enkelsohn. Es war eine alte Angewohnheit, die er eigentlich mithilfe von Single Malt abgelegt zu haben glaubte. Doch seit Thanksgiving war er nicht dazu gekommen, sich einen Drink zu genehmigen. Inzwischen war es Samstag früh.
    In vierundzwanzig Stunden sollte der nächste Anschlag verübt werden.
    Er schüttelte den Kopf. Niemand würde das verhindern können. Er glaubte nicht daran, dass Special Agent Margaret O’Dell in der Lage wäre, irgendetwas dagegen zu tun. Vielleicht Warnungen an die Flughäfen herausgeben und das Heimatschutzministerium informieren. Er hatte seinen Teil geleistet, mehr war ihm nicht möglich.
    Henry wünschte, die junge FBI-Agentin würde einen Weg finden, um Dixon zu retten. Tief im Inneren wusste er jedoch, dass er sie zu einem Versprechen gezwungen hatte, das sie unmöglich einhalten konnte. Es blieb letztendlich an Henry hängen, er musste die Zügel in die Hand nehmen. Wenn er Dixon wiedersehen wollte, blieb ihm nichts anderes übrig, als mit ihnen zu verhandeln. Die Wut zu unterdrücken und einen Deal mit ihnen einzugehen.
    Die Leute, die Dixon in ihrer Gewalt hatten, waren lediglich angeheuerte Speichellecker. Die konnte man kaufen. Jedenfalls hoffte er das. Es war ihm egal, wie viel Geld sie forderten. Er würde es besorgen. In Gedanken ging er bereits seine Konten durch und überlegte, welche Mittel er lockermachen konnte. Über die Feiertage würde das etwas kompliziert werden, aber nicht undurchführbar.
    Endlich. Die Zeit war um. Er konnte anrufen.
    Wieder begannen seine Finger zu zittern. Es fiel ihm schwer, auf der Tastatur des Telefons die richtigen Nummern einzutippen.
    Dann zählte er die Klingeltöne mit... drei, vier ... Sie mussten abnehmen. Er hatte die vorgeschriebenen fünf Stunden gewartet. Aber im nächsten Moment hörte er ein Klicken und dann seine eigene Stimme mit der Aufforderung, eine Nachricht zu hinterlassen.
    „Verdammt!“ Er knallte den Hörer auf die Gabel.
    Sein Handy war noch immer eingeschaltet. Sonst hätte es nicht fünf Mal geklingelt. Auch der Akku konnte nicht leer sein. Warum reagierten sie nicht? Sie mussten doch mit ihm reden. Wie sollten sie sonst zu ihrem Lösegeld kommen, wenn sie keinen Kontakt mit ihm aufnahmen? Ging es nicht darum? Ja, sie mussten mit ihm reden. Das war in ihrem eigenen Interesse.
    Er wählte erneut, tippte die Nummern so schnell ein, als wollte er seine zitternden Finger überlisten. Dann atmete er tief durch, ohne auf den bitteren Geschmack in seinem Mund zu achten. Es klingelte und klingelte, dann wieder ein Klicken. „Hier spricht Henry Lee, bitte hinterlassen Sie eine Nachricht nach dem Signalton.“

62. KAPITEL
    Maggie musste sich ein Lächeln verkneifen, als sie die Tür öffnete. Nick Morrelli roch nicht nur gut, sondern sah auch umwerfend aus. Vom Duschen war das Haar immer noch feucht und zerzaust. Er hatte es nicht mehr geschafft, sich zu rasieren. Doch die dunklen Stoppeln machten ihn nur noch attraktiver, betonten diese verdammt sexy Grübchen. Er hatte sich ein Paar Jeans angezogen und Hemd und Krawatte durch einen dünnen Wollpullover ersetzt. Das Hellblau passte zur Farbe seiner Augen, die nun besonders leuchteten. Typisch Morrelli, musste sie unwillkürlich denken, er ließ keine Gelegenheit verstreichen.
    Maggie trug immer noch ihre OP-Kleidung, sie hatte sich nicht die Zeit zum Umziehen genommen. Zu viel war zu erledigen. Keine Minute durfte vergeudet werden. Außerdem war diese Kleidung gar nicht so unbequem.
    „Der Zimmerservice macht um eins Schluss“, sagte sie, während sie Nick hereinführte. „Aber die Angestellte vom Empfangstresen hat noch ein paar Reste hochgebracht.“
    Sie zeigte auf das Tablett mit einer Auswahl von Obst, Käse und Kräckern, das auf dem Schreibtisch stand.
    „Bedien dich“, forderte sie ihn auf und nahm sich ein paar Beeren von den Weintrauben.
    „Wow, das

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