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Blutiger Freitag

Blutiger Freitag

Titel: Blutiger Freitag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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ausgegangen, dass noch andere in den Fall verwickelt waren. Nicht nur Terry Nichols.“
    „Und McVeigh hat sie gedeckt?“
    „Oder McVeigh versuchte, seine Rolle bei der ganzen Sache größer darzustellen, als sie war. Scheinbar war es ihm ziemlich wichtig, als Märtyrer dazustehen.“
    „In diesem Fall hier will sich scheinbar niemand zum Märtyrer machen. Jedenfalls gibt es bisher kein Bekennerschreiben“, bemerkte Maggie. „Ich habe jetzt eine ganze Reihe von Dokumenten durchgesehen. Wenn es sich wirklich um denselben Mann handelt, dann ist er nicht nach dem gleichen Schema vorgegangen. Ich kann keine Ähnlichkeiten zum Oklahoma-City-Anschlag finden. Allein schon die Sprengkörper waren vollkommen anders. 2,4 Tonnen Ammoniumnitrat und ein gemieteter Transporter voller Dragsterkraftstoff unterscheiden sich beträchtlich von drei Rucksäcken.“
    Maggie fuhr sich mit den Fingern durch ihre kurzen Strähnen und hätte sich am liebsten die Haare gerauft. Sie wurde das Gefühl nicht los, dass sie Zeit verschwendete. Henry Lee hatte ihr letztendlich nichts Brauchbares sagen können.
    „Die Technologie der Bombenherstellung hat sich wahrscheinlich ziemlich geändert in den letzten ... Wie viele Jahre ist das her? Fünfzehn? Vielleicht hat er diesmal den Transporter einfach nicht gebraucht.“
    Sie sah zu Nick hinüber. In gewisser Weise hatte er recht. Nach dem elften September waren drei Rucksäcke voller Sprengstoff wahrscheinlich noch viel erschreckender für die amerikanische Öffentlichkeit.
    „Wenn ich ehrlich bin“, begann Nick und zögerte kurz.
    „Ich habe nie geglaubt, dass John Doe Nr. 2 einfach nur eine Erfindung war.“
    „Wirklich?“
    „Zu viele Übereinstimmungen. Die Berichte von Augenzeugen sind ja bekanntermaßen ziemlich unzuverlässig. Aber es gab einfach zu viele Leute, die behaupteten, jemanden mit McVeigh zusammen gesehen zu haben. Jemand, der absolut nicht zu der Beschreibung von Terry Nichols passte. Da gab es einfach zu viele unbeantwortete Fragen.“
    Maggie grinste. „Sieh an. Und dabei hätte ich Nick Morrelli niemals für einen Vertreter der Verschwörungstheorie gehalten.“
    „Wenn der Fall so eindeutig wäre, müsstest du jetzt nicht die alten Dokumente durchforsten, oder? Du könntest ja auch einfach ignorieren, was der Typ gesagt hat.“
    Maggie lehnte sich zurück und seufzte frustriert. Ihre Augenlider fühlten sich schwer an, als wären sie geschwollen, und der Schmerz in ihrem Bein meldete sich wieder.
    „Weil ich sonst nichts habe. Kunze überprüft gerade den Informanten. Wurth versucht herauszubekommen, ob es an irgendwelchen Flughäfen Warnungen oder Bombendrohungen gegeben hat. Ich habe von dem Informanten lediglich den Hinweis, dass ein weiterer Anschlag folgt. Morgen.“
    Sie ließ ihre Worte wirken, beobachtete, wie Nick sich das Kinn rieb, als habe ihm jemand einen Haken verpasst. Ja, so fühlte sich das an. Als hätte man ohne Vorwarnung einen Kinnhaken erhalten.
    „Er meinte, es würde ein Flughafen sein“, fuhr sie fort und rief mit einem Tastendruck die Liste auf, die Henry Lee ihr gemailt hatte. Sie war die Namen mindestens ein Dutzend Mal durchgegangen, immer auf der Suche nach einem Hinweis darauf, warum man gerade diese sieben Flughäfen ausgewählt hatte. Und welcher von ihnen das beste Ziel abgeben würde.
    „Er hat mir eine Liste von Flughäfen gegeben“, erklärte sie Nick, „aber ohne einen brauchbaren Tipp, welcher das tatsächliche Ziel ist. Wurth will sie alle in Alarmbereitschaft versetzen, aber wohin soll die Verstärkungsmannschaft geschickt werden?“
    Sie hatte kaum mitbekommen, dass Nick näher gerückt war, bis er ihren Arm streifte, um besser sehen zu können. Mit hochgezogenen Augenbrauen betrachtete er den Bildschirm.
    „Woher hast du die?“
    „Warum?“
    „Ich habe so eine Liste schon mal gesehen. Haargenau dieselben Namen.“

63. KAPITEL
    Über ihr herrschte ein ohrenbetäubender Lärm. Rebecca hatte keine Ahnung, was ihre Entführer da oben anstellten. Es klang jedenfalls wie Donnerschläge. Sie stellte sich vor, wie Vorschlaghammer auf Metall schlugen. Glas zersplitterte. Schwere Gegenstände wurden auf den Boden geworfen, der praktisch ihre Deckenwand darstellte. Es hätte sie nicht gewundert, wenn plötzlich etwas durch die Dielenbretter über ihr gekracht wäre.
    Schließlich kümmerte sie sich nicht mehr um das Treiben über ihr. Solange sie dort oben blieben, würden sie ihr nichts antun. Sie hatte den gesamten

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