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Blutiger Halloween

Blutiger Halloween

Titel: Blutiger Halloween Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatte man auch als Wahrsagerin bezeichnen können. Ihr war es gelungen, Kontakt zu anderen, dämonischen Reichen aufzunehmen. Dafür hatte sie mit ihrem Tod büßen müssen.
    Glenda nickte und strich ihr Haar nach hinten. »Ich verstehe dich, John.«
    Während ihrer Worte hatte ich sie nicht angesehen, sondern auf den Vorhang geschaut. Vonn innen bewegte er sich, wurde zusammengedrückt, eine Öffnung entstand und entließ einen hochgewachsenen blondhaarigen jungen Mann, der mir einen ziemlich verstörten Eindruck machte.
    Er schaute sich kurz um, sein Blick traf auch uns, glitt vorbei, dann setzte sich der Junge in Bewegung und ging mit schnellen raumgreifenden Schritten davon.
    Auch Glenda hatte ihn bemerkt.
    »Dem scheint die Wahrsagerin nichts Gutes mitgeteilt zu haben.«
    »Schon möglich.«
    »Sollen wir mal fragen?«
    Ich winkte ab. »Unsinn.« Dabei hätte ich es tun sollen, aber hinterher ist man ja immer schlauer.
    Wir gingen weiter. Der Duft von gebratener Wurst und geschmortem Fleisch traf unsere Nasen. Er erinnerte uns daran, daß wir seit Mittag nichts mehr gegessen hatten.
    »Hast du Hunger?« fragte ich Glenda.
    »Und wie.«
    »Okay, Mädchen, dann lade ich dich zu einer Bratwurst ein.«
    »Dankend angenommen, Sir.«
    Am Stand herrschte Gedränge. Wir mußten unter Wimpeln hertauchen, um an die Verkaufstheke zu gelangen. Über dem offenen Feuer wurde das Fleisch gebraten.
    Ich bestellte zwei Würstchen und blieb mit Glenda ein wenig abseits stehen, um zu essen.
    Die Bratwurst schmeckte. Sie war auch nicht zu fett. Zwischen zwei Bissen fragte Glenda: »Wolltest du nicht mit diesem Edward Blake sprechen, John?«
    Ich nickte, schluckte und erwiderte: »Sobald ich die Bratwurst gegessen habe.«
    Es dauerte ein paar Minuten, Glenda hielt sich an meiner Seite. Wer Blake war und wie er aussah, wußte ich nicht. Deshalb erkundigte ich mich bei einem Schüler, der mir auch Auskunft geben konnte.
    »Ich habe Mr. Blake vorhin gesehen, als er die Schule verließ. Er muß am Info-Stand sein.«
    Der Info-Stand war nicht zu übersehen. Drei Strahlen stachen vom Boden her ihr Licht gegen ihn. Dort bedienten zwei Schülerinnen, die Kappen trugen, auf deren Schirmen der Name des Internats zu lesen war.
    Ein dunkelhaariger Mann im nachtblauen Anzug sprach mit den beiden und drehte sich um, als ich ihn anredete.
    Er lächelte strahlend und erkundigte sich nach meinen Wünschen, während seine Augen mich flink musterten.
    »Kann ich Sie für einen Moment unter vier Augen sprechen, Mr. Blake?«
    »Dauert es lange?«
    »Kaum.«
    »Dann kommen Sie. Wir können ins Büro gehen oder hier draußen bleiben…«
    »Ich finde es nett hier.«
    »Okay.« Wir stellten uns ein wenig abseits hin. Auch Glenda Perkins hielt sich zurück, und ich sagte meinen Namen.
    »Sie sind also Mr. Sinclair.« Edward Blake lächelte, und ihm fiel ein Stein vom Herzen. »Sie habe ich erwartet.«
    »Ist etwas passiert?«
    »Nein.« Er hob beide Hände und senkte seine Stimme bei der nächsten Bemerkung »Malen Sie den Teufel nicht an die Wand, Mr. Sinclair.«
    »Ich würde mich auch freuen, wenn das Fest normal verliefe.«
    »Da sagen Sie etwas.«
    »Und Ihre Tochter ist von Ihnen nicht eingeweiht worden?« wollte ich wissen.
    »Das habe ich bewußt vermieden. Ich bin sicher, daß sie auch nichts von dem Brief ausgeplaudert hat.«
    »Womit wir beim Thema wären«, stellte ich fest. »Wer kann diesen Brief geschrieben haben, und aus welchen Motiven hat er das getan?«
    »Da fragen Sie mich zuviel.«
    »Haben Sie sich keine Gedanken gemacht, Sir?«
    Edward Blake knetete sein Kinn. »Und wie ich darüber nachgedacht habe«, antwortete er. »Aber glauben Sie nur nicht, daß ich zu einem Ergebnis gekommen bin.«
    »Und Ihre Tocher? Hat sie sich nicht an Sie gewandt?«
    »Schon, aber sie schweigt wie eine Auster. Sie hatte zu dem Brief nichts zu sagen. Ein Scherz, mehr nicht.«
    »Dennoch ist sie blaß geworden, als sie die Zeilen las. Das jedenfalls sagte Sir James.«
    »Stimmt. Und da steckt sicherlich etwas dahinter. Vielleicht ein abgeblitzter Liebhaber, könnte ich mir vorstellen.«
    »Meinen Sie wirklich?«
    »Ja, ganz sicher.«
    Ich lächelte. »Wenn es das wäre, könnte ich beruhigt das Fest feiern. Leider kann ich mein Inkognito nicht preisgeben. Ich hätte gern einmal mit ihr geredet.«
    »Das glaube ich.«
    Unser Gespräch wurde von der Ankunft eines Mannes unterbrochen, der einen dunklen Blazer und eine graue Hose trug. Auf dem Blazer war das

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