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Blutiger Halloween

Blutiger Halloween

Titel: Blutiger Halloween Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gefliesten Raum. Er machte sofort Licht.
    Links lagen die Waschbecken, rechts die zahlreichen Kabinen mit den Schwingtüren, die vom Hals bis zu den Waden reichten. Ronny Wilder blieb stehen, da ihn ein Geräusch störte. Es wiederholte sich stets und war ein seltsames Platschen.
    Ronny wurde nervös, schaute sich um und stellte fest, daß einer der Wasserkräne an den Waschbecken nicht völlig zugedreht worden war. Rasch änderte er dies.
    Danach hielt ihn nichts mehr auf. Er schlüpfte aus seinem Bademantel, betrat eine Duschkabine und spielte an der Mischbatterie, um die richtige Wassertemperatur zu erreichen.
    Die Strahlen hämmerten auf seinen Körper. Ronny genoß diese heiße Massage. Er blieb minutenlang steif stehen, wobei er daran glaubte, daß dieses heiße Wasser auch seine schlimmen Gedanken vertrieb. Der heißen Dusche folgte eine eiskalte.
    Allerdings nicht sehr lange. Waschen mußte er sich auch noch. Er stellte die Dusche ab und begann damit, sich einzuseifen. Schon bald war sein Körper über und über mit Schaum bedeckt. Die Haare wusch er direkt mit, und als er mit beiden Händen in sie hineinfuhr, da hörte er plötzlich die dünne Stimme.
    »Es ist Halloween…«
    Jemand sprach diese drei Worte mit getragener Stimme. Sie hörten sich so schaurig an, und unter dem Schaum bildete sich auf Ronnys Körper eine Gänsehaut.
    Der Schüler war zum Denkmal geworden, denn diese dünne Stimme hatte Erinnerungen in ihm hochgetrieben, die längst in Vergessenheit geraten waren.
    So dünn, so hoch, so weinerlich hatte vor sechs Jahren jemand gesprochen.
    Angela!
    Aber Angela war tot. Sie konnte nicht mehr singen. Also mußte es jemand geben, der sie imitierte. Es kostete Ronny eine ungeheure Überwindung sich wieder zu bewegen. Er stellte sich an den Rand der Tür, reckte seinen Kopf und schaute über den Rand hinweg. Leer lag der Raum vor ihm.
    Auch an den Waschbecken rührte sich nichts. Alles war ruhig. Sollte er sich die Stimme nur eingebildet haben?
    »Verdammt, ich spinne doch nicht«, murmelte Ronny und stellte plötzlich fest, daß der Waschraum seine übliche Atmosphäre verloren hatte. Obwohl er leer war, kam er ihm unheimlich vor. Die glatten Fliesenwände schienen alles Böse auszustrahlen, das sich ein Mensch überhaupt ausdenken konnte.
    Der Junge wollte nicht mehr länger unter der Dusche stehen. Außerdem wollte er mit den anderen sprechen. Vielleicht hatten auch sie die Stimme gehört. Er wusch sich den Schaum ab, dabei beobachtete er, wie sich das Wasser kreisend dem Abfluß näherte. Er wurde an eine Szene aus dem Film »Psycho« erinnert.
    Dort war eine Frau unter der Dusche durch mehrere Messerstiche getötet worden, und der mit Blut vermischte Schaum rann kreisend in den Abfluß. Ronny hatte plötzlich Angst, daß ihm das gleiche passieren konnte.
    Da verlöschte das Licht!
    Schlagartig geschah dies, und Ronny Wilder stand in der absoluten Dunkelheit.
    Wieder bekam er einen Schock. Der Atem drang als zischendes Geräusch aus seinem Mund. Automatisch hob er den Arm und stellte die Dusche ab. Ein paar Tropfen fielen noch nach und klatschten zu Boden. Auch das verstummte.
    Atemlos wartete er ab. Wieder kam die Angst zurück Sie floß wie schleichendes Gift in seinen Körper, und er konzentrierte sich auf seinen Herzschlag.
    Im nächsten Augenblick glitt ein kühler Luftzug durch den Waschraum, erfaßte auch ihn und streichelte seine Schulter, so daß er zusammenzuckte.
    Einen Moment später klappte die Tür zu. Mit einem harten Schnappen fiel sie ins Schloß.
    Stille!
    Der Schüler atmete flach. Er war derjenige, der sich eigentlich nie fürchtete, doch in diesem Augenblick empfand er einen schrecklichen Horror.
    »Heute ist Halloween…« Hell klingend, aber sehr weit entfernt vernahm er die Stimme, und wieder wurde er von der Erinnerung gepackt. So hatte Angela gesprochen. Die Tote…
    Verrückt, irre! Deine Nerven spielen dir einen Streich, sagte er sich, aber ein Rest blieb. Er konnte die Angst nicht völlig verscheuchen, und er traute sich auch nicht, die Dusche zu verlassen und in das Dunkel des Waschraumes zu gehen.
    Minutenlang blieb er stehen.
    Zu seinen Füßen löste sich der Schaum allmählich auf. Die kleinen Bläschen zerplatzten mit seltsamen Geräuschen, die ihn noch nervöser machten.
    Ihm kam der Gedanke, um Hilfe zu schreien. Dann verwarf er ihn wieder. Das hatte keinen Sinn Wenn wirklich nichts war, dann blamierte er sich nur.
    Raus aus der Dusche!
    Er mußte weg, sonst

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