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Blutiger Halloween

Blutiger Halloween

Titel: Blutiger Halloween Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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holte er sich noch eine schwere Erkältung. Wenn ein unbekannter Mörder es tatsächlich auf ihn abgesehen hatte, hätte er sich bestimmt schon gemeldet.
    Vorsichtig drehte er sich nach links, streckte den Arm aus und drückte mit der flachen Hand die Tür der Dusche nach außen. Er zögerte noch einen Moment, bevor er vorsprang und sich regelrecht in den Waschraum hineinkatapultierte. Nichts geschah.
    Er stand in der Dunkelheit, spürte nur die Kälte, aber nicht die einer Messerklinge.
    Fast schluchzend atmete Ronny Wilder auf. Er benötigte zwei Schritte, um die Wand und auch den Lichtschalter zu erreichen. In der Helligkeit fühlte er sich besser und schaute mit starren Blicken in einen völlig leeren Waschraum.
    Es hielt sich niemand versteckt. Nur sein Bademantel lag noch zusammengerollt auf dem Boden. Als er ihn aufhob, zitterten seine Hände. Der Frotteestoff gab genügend Wärme, und hastig knotete Ronny den Gürtel zusammen, bevor er den Waschraum verließ. Natürlich machte er sich auf dem Weg zum Zimmer seine Gedanken, und natürlich drehten sie sich um die Stimme, die er gehört und als die der kleinen Angela identifiziert hatte.
    Es war keine Täuschung gewesen, und das wollte er auch den anderen mitteilen.
    Sie mußten einfach wissen, daß sich jemand einen schlechten Witz erlaubt hatte, der die sechs Freunde an den Rand des Nervenzusammenbruchs treiben sollte.
    Aber wer wußte von der Tat? Sie lag sechs Jahre zurück, und es hatte keine Zeugen gegeben.
    Ruckartig drückte er die Zimmertür auf und war froh, daß wenigstens hier das Licht brannte. Er schleuderte seinen Bademantel auf das Bett, drehte sich und öffnete die Schranktür.
    Die Maske glühte von innen und starrte ihn an.
    Und eine dünne Stimme sang: »Heute ist Halloween…«
    ***
    Die Gefahr kam aus dem Gebüsch!
    Plötzlich vernahmen wir einen gellenden Schrei, sahen einen Scharten, ich riß Glenda so hart zurück, daß sie fast gefallen wäre und atmete auf, als ich das Lachen vernahm.
    Jemand hatte uns einen gehörigen Schrecken eingejagt, denn ein kleiner Bub bekam nun seinen Heidenspaß, als er in unsere bleichen Gesichter schaute.
    Seine Maske steckte auf einer dünnen Stange, die er mit beiden Händen festhielt, so daß der ausgehöhlte Kürbis in unserer Kopfhöhe schwebte. Der Junge tanzte um uns herum und rief immer wieder das Wort Halloween.
    Glenda faßte sich an die Brust. »Himmel, hast du uns erschreckt, Kleiner.«
    »Das wollte ich auch!« lachte der Junge und rannte weiter.
    Ich grinste und nickte gleichzeitig. »Da wissen wir ja, was uns bevorsteht.«
    »Aber wir können uns darauf einstellen«, meinte Glenda. »Mir jedenfalls gefällt es. Ich habe so etwas noch nicht erlebt. Halloween ist wirklich etwas Besonderes.«
    »Wenn du meinst.«
    »Was hast du, John? Es läuft doch alles normal.«
    »Das stimmt«, gab ich zu. »Trotzdem muß ich immer wieder an den Brief denken. Außerdem fühle ich mich hier eingeengt. Ich muß mehr über den Fall wissen.«
    »Das kann dir nur Carrie Blake sagen.«
    »Eben.« Ich nickte und schaute Glenda dabei ins Gesicht. »Und wir werden sie jetzt suchen.«
    Wir gingen weiter. Glenda hatte sich bei mir eingehängt, schaute aber sehr oft zurück und auch zur Seite hin, denn sie wollte nicht wieder erschreckt werden.
    Man konnte sich an die Masken auch gewöhnen. Es war längst dunkel geworden, und die meisten Schüler trugen sie bereits. Es waren nicht nur Kürbisse dabei, die Kinder und Jugendlichen hatten ihrer Phantasie freien Lauf gelassen. Was dabei manchmal herausgekommen war, konnte man schon als beeindruckend bezeichnen.
    Da gab es Tier-und Karnevalsmasken, aber die Horror-Verkleidungen überwogen doch. Schreckliche Monsterköpfe, bemalt mit grellen Farben, saßen entweder auf den Köpfen der Schüler oder wurden von ihnen auf langen Stangen getragen. Einige Bastler hatten die Technik zu Hilfe genommen und Masken mit elektrischem Licht ausgerüstet, das intervallweise an-und ausging.
    Die ersten Feuer pufften auf. Wir hörten zuerst das Fauchen, dann knatterte das trockene Holz unter den Flammen, und Sprühbahnen glühender Teilchen wirbelten hoch in die Luft. Das erste Feuer wurde mit Schreien des Entzückens begrüßt. Die Jungen und Mädchen tanzten um die Flammen herum, die zuschauenden Eltern konnten nur die Köpfe schütteln.
    Sie kannten ihre Sprößlinge nicht mehr wieder. Das alles interessierte uns nur am Rande. Für uns allein war wichtig, mit Carrie Blake zu sprechen. Da

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