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Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition)

Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition)

Titel: Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaun Hutson
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eines gigantischen Marionettenspielers befreit.
    »Ich gehe wieder auf 10.700 Meter«, kündigte er an. Die Cessna begann mit dem stetigen Aufstieg in den klaren blauen Himmel. Als sie ihre Flughöhe erreicht hatten, schauderte er. Diesmal schien es weniger an der Kälte in der Kabine zu liegen, obwohl sie immer noch zunahm.
    »Wir checken das Baby nach der Landung besser mal gründlich durch«, meinte Martin.
    Die Nadel des Höhenmessers fing wieder an zu zittern.
    »Sieh doch.« Cairns zeigte darauf.
    Das Flugzeug flog weiterhin in der vorgesehenen Flughöhe.
    Der Höhenmesser signalisierte stur, dass sie an Höhe verloren.
    Die Nadel kehrte wieder auf 10.700 Meter zurück.
    »Ich verstehe einfach nicht, was da los ist. Die Instrumente sind vor dem Start überprüft worden, das ganze verdammte Flugzeug war erst vor einem Monat in Inspektion. Das ergibt überhaupt keinen Sinn.«
    Genau wie die Kälte in der Kabine. Die ergibt auch keinen Sinn.
    »Warum checkst du nicht mal den Funk?«, fragte Martin.
    Cairns nickte und griff nach dem Gerät. Er brachte den Schalter in Sendeposition. Ein statisches Heulen und Knistern explodierte förmlich aus dem Gehäuse. Cairns hielt es weit weg von sich, als habe er es mit einem giftigen Reptil zu tun. Die Störgeräusche ließen nicht nach, sondern sorgten in der Kulisse für eine beständige nervtötende Geräuschkulisse aus Knistern, Jaulen und Zischen.
    Die beiden Männer sahen sich kurz an, dann schaltete Cairns das Funkgerät aus.
    »Ich weiß nicht, was los ist«, beantwortete Martin die unausgesprochene Frage seines Partners.
    »Geh trotzdem tiefer«, sagte Cairns.
    Martin nickte, und das Flugzeug verlor langsam an Höhe.
    Als er die ersten Stöße der Turbulenzen spürte, fielen Gareth James die dünnen Rauchfahnen auf, die aus dem Laderaum quollen.
    »John«, rief er, ohne den träge aufsteigenden Qualm aus den Augen zu lassen. »Da stimmt was nicht im Laderaum.«
    »Wenn es so ist, zeigen es die Instrumente jedenfalls nicht an«, antwortete Martin nach einem Blick auf die Reihen der Lämpchen und Anzeigen. »Was ist los?«
    »Ich glaube, es ist ein Feuer.« James riss einen Feuerlöscher von der Wand und ging nach hinten zum Laderaum.
    Dort angekommen konnte er den Geruch wahrnehmen, der von den Rauchschwaden ausging.
    Ranzig, irgendwie verdorben. Jedenfalls kein Brandgeruch, da war er ganz sicher.
    Was dann?
    »Ich seh mal nach«, rief er nach vorne und löste die Verriegelung. Er stellte den Feuerlöscher ab und benutzte beide Hände, um die Klappe zum Laderaum anzuheben. Dabei spürte er, wie kalt sich das Metall auf der Haut anfühlte.
    »Ist es ein Feuer?«, schrie Martin aus der Kabine.
    James starrte durch die widerlich stinkenden Dämpfe in das Innere. Seine Augen quollen so weit aus den Höhlen, dass sie seinen Schädel zu sprengen drohten.
    »Gareth«, brüllte Martin noch lauter. »Ist es ein Feuer?«
    James zitterte heftig, ohne den Blick von der Ladefläche und dem, was sich dort abspielte, abzuwenden.
    Die Dämpfe stiegen rings um ihn in die Höhe, wirbelten durch die Luft und hüllten ihn ein wie flüchtige, körperlose Arme, die sich immer fester um ihn schlossen.
    73
    Sie kämpfte gegen ihre Müdigkeit an, fest entschlossen, nicht einzuschlafen.
    Catherine Roberts betrachtete die Notizen, die sie vor sich auf der kleinen Ablage ausgebreitet hatte, und blickte dann aus der Kabinenluke. Sie hatte Glück gehabt, noch einen Platz in der Maschine zu bekommen. Den letzten, wie man ihr versicherte. Ihr Sitz befand sich im Raucherbereich, aber damit konnte sie für die drei Stunden leben, die der Flug nach Irland dauerte. Allerdings schien der Mann neben ihr fest entschlossen, bis zur Landung so viele Marlboros wie möglich zu rauchen. Sie hustete, wedelte mit einer Hand vor ihrem Gesicht herum und widmete sich wieder ihren Aufzeichnungen.
    Sie wusste nicht, ob die Verladung des Fensters in den von Callahan gecharterten Privatjet geklappt hatte. Sie hoffte, dass alles glattgegangen war. Falls alles nach Plan lief, sollte die Maschine ein paar Stunden vor ihr landen.
    Sie rieb sich die Augen. Cath wollte eigentlich schlafen, wollte die Notizen beiseiteschieben, ihren Sitz zurückstellen und ein paar Stunden ins Land des Vergessens eintauchen, aber sie wusste, dass sie das nicht konnte, weil mit dem Schlaf auch die Träume kamen.
    Diese Träume.
    Trotzdem erdrückte sie die Müdigkeit wie eine greifbare Macht, wie ein Parasit, der jegliche Wachheit und

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