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Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition)

Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition)

Titel: Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaun Hutson
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sich einen Moment lang schwer atmend dagegen.
    Als er ins Wohnzimmer zurückkehrte, klingelte das Telefon.
    »Gestohlen, am Arsch«, sagte Doyle wütend. »Er weiß genau, wo sich diese Scheißkarre von ihm befand und wer damit gefahren ist.«
    »Das müssen wir aber beweisen«, meinte Georgie.
    »Kein Problem.« Er trat das Gaspedal durch.
    »Wir werden Probleme haben, noch mal reinzukommen, Doyle.«
    Er antwortete nicht und passierte die hohen Tore, die das Ende von Callahans Besitz markierten. Er bog nach links ab und steuerte den Wagen auf der schmalen Piste in Richtung der nächstgelegenen Stadt.
    Keiner von ihnen bemerkte den am Straßenrand zwischen den Bäumen abgestellten Wagen.
    Sein Fahrer zündete sich eine Selbstgedrehte an und schaute auf die Uhr.
    Gib ihnen zwei Minuten, dachte er. Dann folgst du ihnen.
    72
    Er hatte sich gezwungen gesehen, den Mann zu töten.
    Damals gab es keine Zeit zum Überlegen, nur zum Handeln. Der Laderaum war voller Waffen gewesen, eine Ladung nagelneuer AK-47. Der Wachmann hatte darauf bestanden, das Flugzeug zu durchsuchen. John Martin blieb keine Wahl. Er zog seine Pistole und schoss zweimal auf den Wachmann. Der Pilot startete die Maschine sofort, dankbar, dem libyschen Luftraum zu entkommen, ohne angegriffen zu werden. Aber schließlich befand sich an jenem Tag auch niemand anders auf dem Flugplatz, der den Vorfall hätte melden können. Die Waffen waren für eine Gruppe von Terroristen in Frankreich bestimmt gewesen. Sie hatten gut dafür bezahlt, und sie hatten John Martin gut dafür bezahlt, sie abzuholen und zu liefern, und zwar in der gleichen Cessna 560, in der er jetzt saß und ab und zu einen Blick auf die Instrumente warf. Dabei fragte er sich, warum ihm ausgerechnet jetzt der Vorfall mit dem libyschen Wachmann wieder einfiel. Er lag acht Monate zurück. Vielleicht deshalb, weil es der erste Mann war, den er in seinem Leben getötet hatte.
    Sie befanden sich jetzt seit über zwei Stunden in der Luft, und ihr Flug war weder durch Turbulenzen noch durch schlechtes Wetter beeinträchtigt worden.
    Dennoch herrschte immer noch diese Kälte in der Kabine.
    Er warf einen Blick auf das Thermometer. Die Quecksilbersäule zeigte nach wie vor stabile 20 Grad.
    Warum friere ich dermaßen?
    Am liebsten hätte er in die Hände gepustet. Völlig verrückt.
    »Alles in Ordnung mit dir?«, fragte Cairns vom Sitz des Copiloten.
    Martin nickte.
    »Ich friere«, sagte er nüchtern. »Schon seit dem Start.«
    »Willkommen im Club«, meinte Cairns, während er sich mit einer Hand die Gänsehaut auf seinem Unterarm rieb. »Dreh die Heizung höher.«
    Das Flugzeug fiel wie ein Stein.
    Als habe eine unsichtbare Hand beide Motoren des Flugzeugs in einer einzigen sauberen Bewegung abgerissen. Kein Saft mehr.
    Das Flugzeug stürzte der Erde entgegen.
    »Heilige Scheiße«, zischte Martin. Er warf einen Blick auf den Höhenmesser und sah, wie die Nadel kreiselte, als spule sich ein Bandmaß ab. Die Meter rasten vorbei. Die Entfernung zwischen dem Flugzeug und dem Boden schrumpfte mit jeder Sekunde weiter.
    Die Kabinentür öffnete sich, und James streckte den Kopf herein.
    »Was ist los?«, rief er mit bleichem Gesicht.
    »Wir müssen einen Motor verloren haben.« Cairns Blick irrte auf der Suche nach dem Problem hektisch umher.
    »Nein, wir haben immer noch volle Leistung«, korrigierte Martin, der nach wie vor mit den Instrumenten kämpfte.
    Der Sturzflug brach so plötzlich ab, wie er begonnen hatte.
    Bei 6700 Metern fing sich die Cessna. Martin flog einige Minuten auf dieser Höhe weiter, während er und seine beiden Kameraden versuchten, sich zu beruhigen.
    »Was zum Teufel war da los?«, wollte James wissen. »Kann das eine Turbulenz gewesen sein?«
    »Nein«, widersprach Martin entschieden. »Eine Turbulenz oder irgendein Fallwind würde uns nicht so schnell so tief absacken lassen. Mir kam’s eher so vor, als hätten wir überhaupt keinen Saft mehr.«
    »Das kann aber nicht sein, weil die Anzeigen noch funktioniert haben«, erinnerte ihn Cairns.
    Martin antwortete nicht. Er hielt in der Kabine nach einer blinkenden Warnlampe oder sonst einem Hinweis Ausschau, was zu dem unerklärlichen Verhalten der Cessna geführt hatte. Außerdem fand er die Tatsache kurios, dass der Jet nicht in den Sturzflug übergegangen war, wie es bei einem Ausfall des Antriebs hätte sein müssen. Stattdessen hatte die Maschine in ihrer Flugposition einfach an Höhe verloren. Als habe sie sich von den Fäden

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