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Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition)

Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition)

Titel: Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaun Hutson
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Entschlossenheit aus ihr heraussaugte. Sie lehnte den Kopf gegen die Lehne und spürte sofort, wie ihre Lider schwer wurden. Sie schloss die Augen für einen Moment, und ein wunderbares Gefühl von Leichtigkeit überkam sie.
    Sie riss sie ebenso schnell wieder auf, weil sie zwar schlafen wollte, sich aber nicht traute.
    Vor ihr saß ein Kind, ein Junge, der auf seinem Sitz kniete und zu ihr herüberglotzte. Cath schenkte ihm ein müdes Lächeln. Der Junge musterte sie gleichgültig und warf dann einen Blick auf ihre Notizen. Sie versuchte, sich zu konzentrieren, den starren Blick des Kindes zu ignorieren.
    BARON
    Sie schrieb das Wort in Großbuchstaben und konzentrierte sich darauf. Zwischendurch blickte sie kurz auf und stellte fest, dass es dem Jungen wohl zu langweilig geworden war, sie zu beobachten. Er saß wieder ordentlich auf seinem Platz.
    Sie hatte keine Zweifel mehr, dass es sich bei Baron um einen Intimus handelte, den Gilles de Rais beschworen hatte, um ihm das Geheimnis zu entlocken, wie man unedle Metalle in Gold verwandelte.
    Doch wie funktionierte diese Beschwörung?
    SACRIFICIUM
    Ein Opfer.
    De Rais hatte zeit seines Lebens über 200 Kinder ermordet. Gab es ein besseres Opfer, das man seiner Gottheit darbringen konnte, als so viele junge Menschen?
    Sie massierte sich die Schläfen.
    Glaubte sie das wirklich? Glaubte sie wirklich, was sie da geschrieben hatte? Dämonen waren das Resultat von Aberglaube und Furcht. Sie sollte ein Profi sein, eine Expertin auf ihrem Gebiet. Sie beschäftigte sich mit Tatsachen, nicht mit Legenden und Hörensagen. Horrorgeschichten hatten in ihrer Welt keinen Platz. Die Vorstellung von einem Dämon empfand sie als lächerlich, und doch deuteten das Fenster und alles bisher Geschehene zumindest auf den Glauben an eine solche Wesenheit hin. Vielleicht sogar auf deren wirkliche Existenz.
    Sie dachte an Mark Channing.
    Hätte ihn ein menschliches Wesen so zurichten können?
    Aber wenn nicht ein Mensch, was dann?
    Hatte Channing irgendeine Möglichkeit entdeckt, Baron zu beschwören?
    Sie seufzte und lehnte sich zurück. Der Mann neben ihr zündete sich seine nächste Zigarette an. Der Rauch trieb zu ihr herüber. Sie schloss die Augen.
    Es musste eine rationale Erklärung für die Geschehnisse geben.
    Es musste eine geben.
    Sie spürte, wie sie eindöste. Sie versuchte, sich wachzuhalten, stellte aber fest, dass es ihr zunehmend schwererfiel.
    »Baron«, flüsterte sie, als sie spürte, wie der Schlaf über sie kam.
    Logische Erklärung ... muss eine geben ... Dämonen existieren nicht ...
    Existieren nicht.
    Sie zitterte, als sie wegdämmerte.
    Sie fror.
    74
    David Callahan sah auf die Uhr, als der Mercedes durch das Haupttor des Anwesens rollte. Die Fahrt sollte keine zwei Stunden dauern. Bis dahin dürfte das Flugzeug bereits gelandet sein. Er machte es sich auf der Rückbank der Limousine bequem und spähte durch die Windschutzscheibe nach vorn auf den Lastwagen, den einer seiner Arbeiter fuhr. Sie würden das Fenster aus dem gecharterten Flugzeug auf den Lkw laden und dann hierhin zurückkommen.
    Callahan zündete sich eine Zigarette an und zog aufgeregt daran. Er fühlte sich unwohl. Das Zusammentreffen mit Doyle hatte ihn wütend und ein wenig nervös gemacht. Der Anti-Terror-Mann war für Callahans Geschmack ein wenig zu neugierig. Immerhin, das Mädchen in seiner Begleitung hatte ihm gefallen. Attraktiv. Callahan nahm einen weiteren Zug und schlug sich alle Gedanken an Georgie aus dem Kopf. Es gab jetzt wahrlich Wichtigeres.
    Als der Mercedes um eine Kurve bog, verschmolz sein Anwesen langsam mit der übrigen Landschaft. Das Haus selbst lag nun hinter hohen Hecken und Bäumen verborgen.
    »Folgen wir ihm?«, fragte Georgie, als der Mercedes an ihnen vorbeifuhr.
    »Nein«, sagte Doyle. »Wir warten noch etwas, dann gehen wir ins Haus.«
    »Ich glaube, es bringt uns mehr, mit Callahan zu reden«, wagte sie einen Vorstoß.
    Doyle schüttelte den Kopf.
    »Wir bekommen nichts aus ihm raus. Noch nicht. Aber bei seiner Frau ist es etwas anderes. Es kann nicht mehr lange dauern. Warten wir noch, bis er etwas weiter weg ist.«
    Der Lastwagen kam neben einem dichten Waldgebiet zu stehen, das ein lang gezogenes Stück Flachland überragte. Callahans Mercedes bremste neben dem Fahrzeug. Der Millionär stieg aus, atmete tief die frische Nachtluft ein und schaute zum Himmel.
    Er zündete sich eine Zigarette an und fragte sich, wie lange es noch dauerte, bis das Flugzeug

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