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Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition)

Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition)

Titel: Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaun Hutson
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der Engländer nicht abdrückte.
    Seine Augen weiteten sich in einer Mischung aus Schock und Entsetzen, als er erkannte, dass er falsch lag.
    Doyle gab zwei Schüsse ab.
    Die erste Kugel traf den Mann in die Brust, die zweite in den Hals.
    Die Wucht der Einschläge holte ihn von den Beinen und katapultierte ihn ein Stück zurück, wie von einer unsichtbaren Faust getroffen. Er prallte gegen das Gewächshaus, das prompt um ihn herum einstürzte und ihn mit großen Glasscherben beregnete. Der Lärm klang ohrenbetäubend, als die Glassplitter klirrend auf dem Boden zersprangen und in seinen Körper schnitten. Blut aus den Wunden vermischte sich mit der roten Flüssigkeit, die bereits aus den zwei Schusswunden spritzte.
    Doyle ging zu dem Leichnam, nahm ihn in Augenschein und trat gegen eines seiner ausgestreckten Beine. Er sah, dass der Leichnam auf einigen Tomatensträuchern lag, die Früchte mit Blut bespritzt.
    Unter Missachtung des Geruchs, der von dem Leichnam aufstieg, pflückte Doyle eine Tomate und kaute darauf herum, während er den Toten betrachtete.
    Die Terrassentür des zum Garten gehörenden Hauses öffnete sich, und ein Mann kam nach draußen. Er sah das Gemetzel und rief etwas, das Doyle nicht mitbekam. Erst als der Mann die Worte wiederholte, verstand er, was der andere sagte.
    »Ruf die Polizei!«, erging die Aufforderung an jemanden im Haus.
    Doyle nahm noch einen Bissen von der Tomate und wischte sich den Saft vom Kinn.
    »Nicht nötig«, meinte er, während er die CZ wieder verstaute. »Ich bin die Polizei.«
    11
    Das Blaulicht des Krankenwagens kreiselte lautlos und tauchte die Umgebung in einen düsteren Schein. Ohne die Sirene erweckte das Fahrzeug einen sonderbar friedlichen Eindruck.
    Doyle lehnte rauchend an der Motorhaube seines Wagens. Die Szenerie vor ihm erinnerte an einen Film, bei dem man die Tonspur vergessen hatte.
    Es gab Polizisten in Uniform und in Zivil, die sich auf der Straße tummelten, manche in Grüppchen versammelt, wiederum andere unterhielten sich mit den Besitzern der anderen Häuser. Diese standen vor ihrer Haustür und beobachteten das Schauspiel. Zwei Polizeiwagen parkten vor Nummer 22. Zehn Minuten zuvor hatte ein Van die restlichen vier Insassen des Hauses abtransportiert. Ein Abschleppwagen der Polizei kümmerte sich um den verbeulten Capri.
    Doyle zog an seiner Zigarette und sah dem regen Treiben der anderen Männer zu, bis schließlich eine Bewegung zur Linken seine Aufmerksamkeit erregte.
    Zwei Sanitäter tauchten im Durchgang zwischen den beiden Häusern auf. Sie trugen den Leichnam des Mannes, den Doyle erschossen hatte.
    Der Tote lag unter einer Decke.
    Ein hochgewachsener und leicht übergewichtiger Polizist trottete neben der Bahre her. Er funkelte Doyle im Vorbeigehen an, doch der Jüngere nahm lediglich einen letzten Zug von seiner Zigarette und trat den Stummel dann mit dem Absatz aus. Er schlenderte zu den Hecktüren des Krankenwagens, während der Leichnam hineingehievt wurde.
    Als die Männer ihn gerade im Fahrzeug ablegen wollten, griff Doyle nach der Decke und schlug sie zurück.
    Er betrachtete das wächserne Gesicht, dessen starr geöffnete Augen Doyle mit anklagender Leere anvisierten.
    »Wissen wir schon, wer er ist?«, wollte Doyle wissen, als er den Toten wieder zudeckte.
    »Warum haben Sie ihn erschossen?«
    Die Frage kam von dem hochgewachsenen Mann neben ihm. Chief Inspector Ian Austin holte wütend Luft und plusterte seine beachtliche Brust auf. Er war größer als Doyle, und dass er auf den jüngeren Mann hinabschauen konnte, passte ihm gut in den Kram.
    »Ist das wichtig?«, fragte Doyle nüchtern.
    »Ja, das ist wichtig«, zischte Austin verbissen. »Er war unbewaffnet, Herrgott noch mal!«
    »Das wusste ich zu dem Zeitpunkt nicht.«
    »Hätte es etwas geändert, wenn Sie es gewusst hätten?«
    »Nein. Ich hätte ihn trotzdem erschossen.«
    Doyle fischte in seiner Jackentasche nach Zigaretten, zog eine heraus, zündete sie an und schnippte das Streichholz auf die Straße. Er trat einen Schritt zurück, als sich die Türen des Krankenwagens schlossen.
    »Wie hieß er denn nun?«
    »Galbraith. Martin Galbraith«, sagte Austin müde. Er begleitete Doyle, als der zu seinem Wagen ging.
    »Irgendwelche Vorstrafen?«
    »Mutmaßlicher Waffenhandel und Raub. Er hat ein paar Jahre gesessen, hier und in Irland.«
    Doyle nickte und zog an seiner Zigarette.
    »Was ist mit den anderen Jungs?«, wollte er wissen und rutschte dabei in einen irischen

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