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Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition)

Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition)

Titel: Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaun Hutson
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ohne die geringste Gefühlsregung zu zeigen. Er schob Sheehan auf den einen Stuhl, der noch aufrecht stand, und packte eine Handvoll Haare am Hinterkopf seines Gegenübers, ohne auf das Blut zu achten, das seine Hand verschmierte. Er riss Sheehans Kopf so abrupt in den Nacken, als wolle er ihm das Genick brechen.
    »Warum redest du nicht mit den anderen?«, keuchte Sheehan.
    »Weil sie kleine Fische sind. Du hast diese Zusammenkunft heute organisiert. Du bist derjenige, der weiß, was läuft und warum. Jetzt erzähl’s mir oder ich schwör bei Gott, dass ich dir dein beschissenes Genick breche.« Wie um seinen Worten noch mehr Überzeugungskraft zu verleihen, zerrte Doyle fester an den Haaren des Iren, sodass der beinahe hinten überkippte.
    »Ich kann nicht reden«, brachte Sheehan mit Mühe heraus. Er stand kurz vor einer Ohnmacht.
    »Kannst du nicht oder willst du nicht?«, schnauzte Doyle, und unvermittelt stieß er Sheehans Kopf mit solcher Wucht nach vorn auf die Tischplatte, dass dem Iren die Nase brach. Blut spritzte aus dem zerschmetterten Riechorgan und lief dem Iren über Gesicht und Hemd, wo es sich mit dem Urin vermischte, der seine Hose durchnässte.
    Doyle wich ein Stück zurück. Sheehan plapperte jetzt unzusammenhängend, sein Gesicht eine rot verschmierte Maske. Schließlich gelang es ihm, sich aufzurichten, eine Hand an der Nase. Blut sickerte durch seine Finger. Er betrachtete den Anti-Terror-Mann voller Hass, aber Doyle sah noch etwas anderes in seinen Augen.
    Furcht?
    Der Ire atmete schwer, mit tiefen, keuchenden Atemzügen durch den offenen Mund. Immer wieder spähte er auf seine Hand, um die Blutmenge an seinen Fingern zu kontrollieren.
    »Du Scheißkerl«, zischte er Doyle entgegen. »Und du erwartest von mir, dass ich rede?« Er versuchte zu grinsen, aber es kam nur eine Grimasse dabei heraus.
    »Ich erwarte es nicht«, klärte ihn Doyle auf. »Aber ich rate es dir, wenn du nicht willst, dass deine Wangenknochen und dein Kiefer so enden wie deine Nase.« In seinem Tonfall lag kein Nachdruck, keine Drohung. Er stellte nur das Unvermeidliche fest.
    »Und was glaubst du, weiß ich?« Sheehan zuckte zusammen, als er sich die gebrochene Nase mit dem Ärmel abwischte. Immer noch tropfte Blut heraus und sammelte sich zu seinen Füßen.
    »Erzähl mir einfach, was los ist.«
    »Wovon zum Teufel redest du überhaupt? Was ist denn los?« Sheehan klang beinahe spöttisch.
    Doyle verzog keine Miene.
    »Spiel nicht den Klugscheißer, Tommy. Wie du sehr wohl weißt, wurden vor zwei Tagen in Nordirland 23 Politiker ermordet, darunter auch einige Mitglieder der Sinn Féin. Niemand weiß, wer sie erschossen hat oder warum, und heute erwischen wir dich und deine Kumpels mit genug Semtex, um einen beschissenen Krieg anzufangen.«
    Doyle stellte einen Fuß auf die Stuhlkante und beugte sich näher zu Sheehan herunter. »Vor zehn Tagen hat die Provisional IRA erklärt, sie sei bereit, alle Feindseligkeiten gegen die britische Armee einzustellen und jegliche Aktivitäten auf der Hauptinsel gegen militärische und zivile Ziele zu beenden, sofern ihre Anführer die gestellten Bedingungen akzeptabel finden.« Er funkelte den Iren an. »Dein beschissener Haufen wollte Feierabend machen. Keine Bombenanschläge, keine Schießereien, keine zertrümmerten Kniescheiben, nichts mehr. Und was passiert? Im Zeitraum von 48 Stunden werden 23 Menschen ermordet, und wir finden euer Sprengstofflager. Und jetzt behaupte noch mal, dass du nicht weißt, was los ist.«
    Sheehan beäugte den Anti-Terror-Mann wachsam und fuhr fort, sich die Nase mit dem Hemdsärmel abzutupfen.
    »Was in Stormont passiert ist, kannst du mir nicht in die Schuhe schieben«, sagte er.
    »Ich kann dir jeden Scheiß in die Schuhe schieben, den ich will, wenn du nicht endlich mit Infos rausrückst, die das Gegenteil beweisen«, meinte Doyle gereizt. »Wer steckt hinter diesen Morden? Wer hat dir befohlen, heute dieses Treffen zu organisieren?«
    »Wovon zum Teufel redest du, welches Treffen? «
    »Du und die anderen, ihr habt schon früher als Team gearbeitet. Wolltet ihr wieder ins Geschäft einsteigen?« Die beiden Männer sahen sich einen Moment lang stumm an. »Wer hat dir befohlen, dieses Treffen anzuberaumen? Derselbe Kerl, der auch die Schießerei in Stormont organisiert hat?«
    »Warum redest du nicht mit den beschissenen Protestanten?«, schnauzte Sheehan. »Woher willst du wissen, dass nicht die Scheiß-UVF dafür verantwortlich ist?«
    »Ich hab

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