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Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition)

Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition)

Titel: Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaun Hutson
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Doyle vor die Füße. Dieser ging wortlos zur anderen Seite des Tisches und stellte einen Fuß auf den Stuhl.
    Er ließ Sheehan nicht aus den Augen.
    Der andere schwitzte ein wenig, aber Doyles Ansicht nach nicht aus Furcht. Er hatte Männer wie Sheehan schon öfter erlebt. Harte Dreckskerle. Bereit, etwas einzustecken, wenn sie mussten. Die Furcht vor den eigenen Leuten hielt sie meist eher vom Reden ab als die Furcht vor Strafverfolgung.
    Doyle hatte die Absicht, das zu ändern.
    »Wahrscheinlich kennst du die übliche Routine mit dem guten und dem bösen Bullen schon«, sagte Doyle und zündete sich eine Zigarette an, deren Rauch er dem Iren ins Gesicht blies. »Du sitzt hier schon eine ganze Weile blöd rum, musst dringend pissen, sehnst dich nach einer Kippe und fragst dich, wie lange sie dich wohl noch hier festhalten. Tja, Tommy, das liegt ganz an dir. Du kannst hier noch ein paar Stunden abhängen, meinetwegen auch noch ein paar Tage. Du magst ’ne Menge Zeit haben, aber ich hab keine. Ich muss mit dir reden oder vielmehr musst du mit mir reden. Wenn du’s dir leicht machen willst, schön. Wenn du’s dir schwer machen willst, ist mir das eigentlich auch scheißegal. Ich will nur ein paar Antworten, bevor ich diesen Raum verlasse.«
    »Nette Ansprache. Geh und fick dich ins Knie«, sagte Sheehan, den Blick auf alle möglichen Stellen gerichtet, nur nicht auf Doyle.
    Ein dünnes Lächeln spielte um Doyles Lippen.
    Schau schau, kein Wunder, dass Austin nichts aus ihm rausbekommen hat, dachte der Anti-Terror-Mann.
    »Ich beantworte deine Scheißfragen nicht. Fahr zur Hölle«, meinte Sheehan verächtlich. Diesmal sah er den jüngeren Mann an.
    »Wenn ich gehe, kommst du mit«, verkündete Doyle und registrierte die Überraschung in den Augen des Iren, die Worte in seiner Muttersprache zu hören. »Und jetzt fang an zu reden. Warum dieses Treffen?«
    »Leck mich.«
    Doyle trat wuchtig vor die Tischkante, sodass sie den Iren vor die Brust traf und vom Stuhl schleuderte. Er krachte schwer gegen die Wand und stieß sich den Kopf an. Einen Moment später war Doyle bei ihm, zog ihn hoch und knallte ihn aufrecht vor die weiß gekachelte Wand.
    »Was läuft da?«, knurrte er, jetzt wieder auf Englisch. »Red mit mir, du Scheißkerl.«
    Sheehan spürte, wie seine Füße den Boden verließen, als Doyle den Druck auf seinen Hals verstärkte. Der Ire sammelte einen Mundvoll Spucke und spie dem Engländer ins Gesicht.
    Doyles Augen funkelten vor Wut, und er rammte Sheehan die Faust in den Magen. Der Schlag raubte dem Mann den Atem und den letzten Funken Kontrolle über seine volle Blase. Als er zu Boden sank, breitete sich vorne auf seiner Hose ein dunkler Fleck aus.
    Doyle stellte einen Fuß auf die Brust des anderen und sah zu, wie der Urin durch die Kleidung tropfte und sich unter ihm eine Pfütze bildete.
    »Kleines Ferkel«, tadelte er und bohrte den Stiefelabsatz noch etwas fester in Sheehans Brust. Die malmenden Kiefermuskeln des Engländers zeugten von seiner Wut.
    »Sprich mit mir, du Wichser«, forderte Doyle rau. Der beißende Uringestank drang ihm in die Nase. »Du fängst an zu stinken, und ich will nicht mehr Zeit hier drinnen verbringen, als ich muss. Also sag mir verdammt noch mal, was da läuft.« Er knallte Sheehan noch fester gegen die Wand.
    Der Ire hob die Hände und versuchte Doyles Arme herunterzuziehen, um den Druck auf seinem Hals zu verringern, doch Doyle presste lediglich die Daumen fester zusammen und beobachtete mit Wonne, wie das Gesicht seines Gegenübers zunehmend rot anlief.
    Es sah aus, als wollte Sheehan etwas sagen, aber er brachte nur ein ersticktes Keuchen heraus. Doyle hielt ihn noch einen Moment länger fest und schleuderte ihn dann durch den Raum. Der Ire überschlug sich und knallte vor die andere Wand unter dem Einwegspiegel. Doyle machte zwei Schritte und stand sofort wieder vor ihm. Diesmal trat er Sheehan einfach in die Seite und registrierte zufrieden ein dumpfes Knacken.
    Eine Rippe weniger, dachte er.
    Sheehan stöhnte und griff sich an die verletzte Seite, doch Doyle zog ihn hoch und sah ihm tief in die Augen.
    »Das könnt ihr nicht mit mir machen«, keuchte der Ire. »Ich habe Rechte.«
    »Du hast gar nichts«, zischte Doyle und knallte ihn wieder an die Wand.
    Diesmal geriet der Aufprall so heftig, dass sich eine Platzwunde an Sheehans Hinterkopf öffnete. Blut quoll aus dem Riss und lief ihm durch die Haare. Doyle warf einen Blick auf den roten Schmierfleck an der Wand,

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