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Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition)

Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition)

Titel: Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaun Hutson
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an die Regeln hält? Tja, bei Leuten wie Sheehan gelten andere Regeln. Das sollten Sie wissen. Doyle spielt nach deren Regeln.«
    »Doyle spielt nach überhaupt keinen Regeln«, schnauzte Austin ihn an. »Wie zum Teufel können Sie ihm überhaupt vertrauen? Seine Vorfahren stammen doch aus Irland, oder nicht?«
    »Das gehört zu den Punkten, die ihn perfekt für den Job machen. Er versteht ihre Mentalität.«
    Doyle hatte Sheehan mittlerweile wieder vor die Wand geknallt. Jetzt schob er ihm die Waffe unter das Kinn.
    »Ich traue ihm nicht«, sagte Austin.
    »Ich traue niemandem«, meinte Donaldson und sah den Polizisten dabei direkt an.
    »Er ist wahnsinnig.«
    »Er bringt Resultate.«
    »Das mag sein. Ich halte ihn trotzdem für wahnsinnig.«
    Ein dünnes Lächeln erschien auf Donaldsons Lippen.
    »Da könnten Sie wohl recht haben.«
    Austin fehlten die Worte. Er konnte nur zusehen, als Doyle den Lauf des 44ers langsam auf Sheehans Mund zubewegte.
    18
    »Du kannst mich nicht einfach umlegen.«
    In Sheehans Stimme lag ein verzweifelter Unterton, als Doyle ihm den Lauf des Revolvers in die Wange bohrte.
    »Wer hat die Schießerei befohlen?«, fragte der Anti-Terror-Mann trocken.
    »Leck mich!«, brüllte der Ire.
    Doyle packte seine Hand, knallte sie auf die Tischplatte, hielt das Gelenk fest und spreizte die Finger.
    Mit einer blitzschnellen Bewegung ließ er den Griff des Revolvers kraftvoll auf die Spitze von Sheehans Zeigefinger herabsausen.
    Der Fingernagel splitterte unter der Einwirkung des Schlags. Knochen brachen mühelos. Blut spritzte aus dem Ende des zermalmten Glieds.
    »Ich weiß es nicht«, heulte Sheehan.
    Doyle zerschmetterte ihm die Spitze des Mittelfingers.
    Ein neuer Schmerzensschrei hallte durch den Raum.
    »Red mit mir«, quetschte Doyle durch die Zähne.
    »Ich kann es dir nicht sagen«, beharrte Sheehan.
    Doyle zerschmetterte die dritte Fingerspitze.
    Und die vierte.
    Es sah aus, als habe jemand die Hand des Iren mehrfach in eine Autotür eingeklemmt.
    Doyle zielte auf den Daumen.
    Der Nagel löste sich zusammen mit einem kleinen Knochensplitter in einer Blutfontäne ab, als der Daumen zermalmt wurde.
    »Du hast jetzt nur noch eine Hand übrig«, zischte Doyle. »Wenn du mir nicht bald antwortest, kannst du dir demnächst nicht mal mehr den Arsch abwischen. Wer hat die Schießerei in Stormont befohlen?«
    Er schleuderte Sheehan wieder durch den Raum und ging auf den am Boden liegenden Mann los, der versuchte, seine verstümmelte Hand zu schützen.
    »Nicht weiter«, keuchte er. Seine gebrochene Nase blutete wieder.
    »Dann rede«, sagte Doyle tonlos. Er kniete sich neben den Iren und hielt ihm die 44er vor die Brust. »Wer hat die Schießerei in Stormont angeordnet? War es die IRA?«
    Sheehan holte tief Luft.
    »Herrgott«, murmelte er leise. Wenn ich es dir sage ...«
    »War sie es?«, fragte Doyle heiser.
    »Nein.«
    Falls es Doyle überraschte, ließ er es sich nicht anmerken.
    »Nicht offiziell«, schob Sheehan hinterher.
    Doyle packte ihn vorne am blutverschmierten Hemd, holte ihn auf die Beine und stieß ihn auf einen der Stühle.
    »Nicht offiziell«, äffte er ihn nach. »Was soll das bedeuten? Steckt nun die IRA dahinter oder nicht?«
    »Die Schützen sind zwar Männer der IRA gewesen, aber sie haben ohne offizielle Anweisung gehandelt. Gegen die Befehle der Sinn Féin.« Er schaute auf seine Hand und betrachtete die Überreste seiner Fingerspitzen.
    »Erzähl mir mehr.«
    »Du hattest gerade schon völlig recht: Die Sinn Féin befürwortete dieses Friedensabkommen in den sechs Grafschaften. Sie haben sogar Befehl gegeben, alle Feindseligkeiten bis zum Ende der politischen Gespräche einzustellen. Die Männer, die in Stormont geschossen haben, wollten das nicht. Sie wollten, dass der Krieg weitergeht. Dass es kein Friedensabkommen gibt. Sie wollten weiterkämpfen. Sie wollten auch das Geld.«
    »Welches Geld?«, fragte Doyle scharf und voll bei der Sache, da seine Neugier geweckt war.
    »Die Gruppe, die hinter der Schießerei steckt, wird privat finanziert. Jemand hat ihnen einen großen Geldbetrag bezahlt, um die Geschichte in Stormont durchzuziehen.«
    Doyle strich sich nachdenklich über das Kinn.
    »Und du, wie passt du da rein? Hat der Mann, der die Schießerei befohlen hat, dir auch befohlen, dieses Treffen heute zu organisieren?«
    Sheehan nickte zögernd.
    »Wir sollten zivile Ziele sprengen, so viel Chaos wie möglich anrichten, neue anti-irische Stimmung erzeugen und

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