Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition)

Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition)

Titel: Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaun Hutson
Vom Netzwerk:
seinem Zimmer im Gasthof befand und nicht in der Kirche von Machecoul. Channing hörte Bewegung draußen im Flur, dann sanftes Klopfen an der Tür, dem dringliche Fragen nach seinem Wohlbefinden folgten. Die Besitzerin des Gasthofs. Sein Geschrei musste sie geweckt haben. Er rief, dass alles in Ordnung sei. Er habe nur schlecht geträumt.
    Nur schlecht geträumt. Mein Gott!
    Channing sank schließlich zurück in die schweißnassen Kissen. Er fuhr sich mit beiden Händen über das Gesicht, schloss vorübergehend die Augen und fühlte eine tiefe Erleichterung, als ihn keine der Ansichten aus seinem Traum konfrontierte.
    Er atmete tief durch, hielt die Luft einen Moment lang an und ließ sie dann langsam entweichen, während er registrierte, dass sich sein Herzschlag beruhigt hatte. Er entspannte allmählich.
    Der Schlaf stellte sich wieder ein, wenn auch zögerlich. Er akzeptierte die Umarmung beinahe unwillig, da er sich fragte, was er sonst noch in seinem Unterbewusstsein finden mochte, sobald das friedliche Vergessen über ihn kam.
    Er war gerade eingenickt, als ihn das Telefon schlagartig wieder aufweckte.
    Es klingelte noch einen Moment, während Channing versuchte, sich zu orientieren. Dann griff er nach dem Hörer.
    Die Zeiger seiner Armbanduhr standen auf 2:14 Uhr nachts.
    15
    LONDON
    Der wachhabende Beamte im Polizeirevier an der Shepherd’s Bush Road blickte nicht auf, als er Schritte hörte, die sich seinem Pult näherten. Er trank weiter seinen Tee und füllte das Formular aus, das vor ihm lag.
    Erst als sich der Neuankömmling theatralisch räusperte, ließ sich Sergeant Raymond Nyles dazu herab, aufzuschauen.
    Der erste Eindruck überraschte ihn. Der Mann vor ihm mochte Anfang 30 sein, schätzte er, und trug Lederjacke, T-Shirt und Jeans. Als er einen Schritt zurücktrat, lugte Nyles über den Tresen und sah, dass auch die Cowboystiefel nicht fehlten.
    Was für ein dämliches Outfit, dachte der Polizist.
    »Kann ich Ihnen helfen?«, fragte er müde.
    »Hier wurden heute Abend ein paar Männer eingeliefert«, sagte Doyle, als trenne er sich von wichtigen Informationen, die Nyles nicht kennen konnte. »Vier Stück. Iren.«
    Nyles zeigte keine eindeutige Reaktion. Er runzelte lediglich leicht die Stirn, zupfte an seiner Nasenspitze und musterte Doyle weiterhin geringschätzig.
    »Wenn es so wäre, weshalb wollen Sie das wissen?«
    Doyle wühlte in seiner Jackentasche und kramte einen Ausweis heraus.
    »Keine Spielchen«, schnauzte er, während er das dünne Lederetui vor Nyles auf den Tresen warf. »Ich muss zu ihnen.«
    Nyles inspizierte den Ausweis und verglich das Foto mit dem Gesicht des Mannes, der vor ihm stand, als zweifle er die Übereinstimmung an.
    »CTU«, murmelte er, während sich sein Stirnrunzeln vertiefte. »Die Sondereinsatzgruppe ist schon da, die haben sie auch hergebracht. Kein Mensch hat mir gesagt, dass auch das Anti-Terror-Kommando an der Sache beteiligt ist.«
    »Wahrscheinlich haben sie das vergessen«, sagte Doyle und nahm den Ausweis wieder an sich. »Könnten Sie mir jetzt einfach sagen, wo die Männer festgehalten werden?« Merkliche Gereiztheit schlich sich in seine Stimme. Nyles betrachtete ihn noch einen Moment länger, dann griff er nach dem Telefon auf dem Tresen und legte einen Schalter um. Doyle lehnte sich an das Pult und zündete sich unter Missachtung des Rauchverbots-Schilds an der Wand gegenüber eine Zigarette an.
    Nyles telefonierte kurz, und einen Moment später tauchte ein uniformierter Constable auf. Er sah erst den Sergeant an, dann Doyle.
    »Führen Sie diesen ... Herrn zu den Zellen«, meinte Nyles mit einem letzten Blick auf den Anti-Terror-Mann, bevor er sich wieder seinem Formular widmete. »Bleiben Sie in seiner Nähe.«
    »Das wird nicht nötig sein«, entgegnete Doyle, während er dem Constable mit einem Kopfnicken bedeutete, voranzugehen.
    Sie folgten einem breiten Korridor mit Räumen auf beiden Seiten und blieben schließlich vor einer massiven Eisentür an der hinteren Wand stehen. Der Constable schloss auf und ließ Doyle eintreten.
    »Gehören Sie zur Sondereinsatzgruppe?«
    Doyle stöhnte empört.
    »Nein. Warum?«
    »Es ist nur so, dass von denen schon zwei oder drei da sind. Ich dachte, Sie ...!«
    »Nein. Ich nicht«, unterbrach ihn Doyle.
    Der Constable blieb vor der Tür stehen, klopfte und öffnete, als er von drinnen die Aufforderung bekam, einzutreten. Er hielt Doyle die Tür auf.
    Drinnen roch es nach Zigarettenrauch und starkem Kaffee.

Weitere Kostenlose Bücher