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Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition)

Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition)

Titel: Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaun Hutson
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Zwei Männer befanden sich im Raum, von denen er einen sofort erkannte.
    »Was wollen Sie denn hier?«, fragte Chief Inspector Austin. »Ich habe Ihnen doch gesagt, Sie sollen sich raushalten.«
    Der andere Mann warf einen Blick auf Doyle und richtete seine Aufmerksamkeit dann wieder auf den Einwegspiegel mit Blick auf ein kleines Zimmer dahinter – nur etwa halb so lang und breit wie das, in dem die Männer sich aufhielten, vielleicht zwei mal zwei Meter. Außer einem Tisch und zwei Stühlen stand dort nichts.
    Darin hockte ein Mann Anfang 40 mit an den Schläfen ergrauten Haaren. Knallrot im Gesicht sah er sich ständig um, als rechne er damit, dass sich jeden Moment ein Loch in der Wand auftat, um ihm die Flucht zu ermöglichen. Er kaute ununterbrochen an seinem Daumennagel.
    »Wer ist das?«, fragte Doyle, während er sich eine Tasse Kaffee einschenkte.
    »Er heißt Sheehan«, entgegnete Austin. »Thomas Sheehan. Bekanntes Mitglied der IRA. Hat Ende der 70er drei Jahre in Long Kesh wegen Besitz von Sprengstoff abgesessen.«
    »Was ist mit den anderen, die wir geschnappt haben?«
    »Dasselbe. Durch die Bank IRA-Mitglieder.«
    »Hat sich schon jemand mit ihnen unterhalten?«, fragte Doyle und trank von seinem Kaffee, ohne den Mann in der Zelle aus den Augen zu lassen.
    »Wir haben uns mit allen von ihnen unterhalten. Sie wollen nicht reden.« Er sagte es mit einem an Selbstgefälligkeit grenzenden Unterton.
    »Ich hab gehört, Ihr Boss ist hierher unterwegs«, informierte Austin den Anti-Terror-Mann.
    »Donaldson? Was will der hier?« Doyles Blick fixierte nach wie vor Sheehan.
    »Dasselbe wie wir alle. Informationen. Es ist unwahrscheinlich, dass wir sie jetzt schon bekommen. Vielleicht wird der Dreckskerl ja gesprächiger, wenn er ein paar Stunden ohne eine Zigarette und ohne die Möglichkeit, pinkeln zu gehen, auskommen muss.« Austin und sein Kollege grinsten sich an.
    »Blödsinn«, meinte Doyle. »Es braucht mehr als eine volle Blase, um den zum Reden zu bringen.«
    »Warum wechseln Sie nicht mal ein Wort mit ihm?«, wollte der andere Polizist mit einem Unterton von Sarkasmus wissen. »Sicher kriegt er solche Angst, dass er Ihnen alles erzählt.« Der Mann kicherte.
    »Hören Sie zu, Kumpel, ich hab mir schon gedacht, dass Sie ein Arschloch sind. Sie müssen das nicht extra betonen.« Er trank noch einen Schluck Kaffee, ohne den anderen eines Blickes zu würdigen.
    Sofort sprang der Polizist auf und warf sich auf Doyle, der lediglich zur Seite auswich, was Austin die Gelegenheit gab, seinen wütenden Kollegen festzuhalten.
    »Schluss damit«, schnauzte der Chief Inspector, während er ihn an den Schultern packte und zurück auf seinen Stuhl schob. Der andere, Garner, starrte Doyle wütend an.
    »Die werden nicht reden, Doyle«, verkündete Austin mit einem Anflug von Endgültigkeit. »Keiner von denen.«
    »Mit mir schon«, meinte der Anti-Terror-Mann gelassen und stellte seine Tasse ab.
    »Auf keinen Fall. Wenn Sie auch nur einen Fuß in den Raum setzen, beschweren die sich schon über unangemessene Polizei-Brutalität.«
    »Sollen sie doch«, sagte Doyle. »Niemand hört sie.« Er wandte sich ab und ging zu der Tür, die in die Zelle führte.
    »Doyle, ich befehle es Ihnen«, rief Austin.
    »Sie können mir nichts befehlen. Donaldson kann es, aber der ist nicht da, oder?«, erwiderte der Jüngere, eine Hand bereits auf dem Türknauf. »Ich habe Ihnen doch schon gesagt, dass ich nur ein Schwätzchen mit denen halten will.«
    »Dann mal los, Großkotz«, zischte Garner.
    »Sie halten auch die Klappe«, fauchte Austin seinen Kollegen an.
    Doyle drehte den Türknauf.
    »Für wen halten Sie sich eigentlich? Für Clint Eastwood?«, schnauzte der C.I.
    Die Tür fiel ins Schloss.
    Doyle stand in dem kleineren Raum.
    »Großmäuliges Arschloch«, fluchte Garner, während er beobachtete, wie Doyle sich dem Tisch näherte, an dem Sheehan saß. »Der verfluchte Ire wird nicht mit ihm reden. Für wen hält der sich eigentlich?«
    »Halten Sie die Klappe, Garner«, versetzte Austin müde. »Halten Sie einfach die Klappe.«
    Beide Männer beobachteten schweigend, wie sich Doyle an die Arbeit machte.
    16
    Thomas Sheehan blickte auf, als sich die Tür öffnete, und bedachte den Neuankömmling mit einem prüfenden Blick. Falls Doyles Erscheinen den Iren überraschte, merkte man seinem Gesicht bis auf ein leichtes Zusammenkneifen der Augen nichts davon an. Er knabberte ein Stück von seinem Daumennagel ab und spuckte es

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