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Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition)

Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition)

Titel: Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaun Hutson
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Warum?«
    »Für ein Buch, das ich schreibe. Ich bin Historiker.«
    »Und Sie, Miss Roberts? Welches Interesse führt Sie hierher?«
    »Das geht Sie eigentlich nichts an, Mr. Lausard«, erwiderte sie brüsk.
    Das Lächeln kehrte auf die Lippen des Reporters zurück.
    »Sie wollen offensichtlich Ihre Entdeckung schützen, wie immer diese auch aussehen mag«, sagte er und griff nach seinem Feuerzeug. Als er es in die Höhe hielt, um sich seine Zigarette anzuzünden, fiel Cath auf, dass es aus Silber bestand und die Form eines Pferdekopfes aufwies. »Haben Sie de Rais’ Schatz gefunden?«
    Eine gewichtige Stille trat ein. Der Franzose selbst beendete sie schließlich.
    »Ich bin nicht hier, um mich einzumischen«, sagte er, »sondern weil ich ein Entdecker bin, genau wie Sie.« Er betrachtete die beiden. »Haben Sie den Schatz gefunden? Geben Sie nicht vor, Sie wüssten nicht, wovon ich rede. Wenn Sie über Gilles de Rais Bescheid wissen, wissen Sie auch von dem Schatz, den er angeblich besaß.«
    »Niemand wusste oder weiß etwas über die genaue Natur dieses Schatzes«, sagte Channing.
    »Und genau das wollen Sie hier herausfinden, nehme ich an?«
    »Hören Sie, warum lassen Sie uns nicht einfach in Ruhe, damit wir weiterarbeiten können?« Channing klang ärgerlich.
    Lausard lächelte weiter.
    »Lassen Sie sich von mir nicht aufhalten. Ich komme wieder, wenn Sie nicht mehr so beschäftigt sind.« Er schnippte seine Zigarette weg, glitt hinter das Steuer seines Wagens und ließ den Motor an. Er kurbelte das Fenster herunter und betrachtete das Duo. »Wir sehen uns wieder«, meinte er und fuhr davon. Seine Hinterräder wirbelten Kies auf, als er beschleunigte. Cath und Channing schauten dem Wagen hinterher, bis er hinter einer Biegung verschwand.
    »Das hat uns gerade noch gefehlt«, fluchte Channing matt.
    Die Sonne ging langsam unter, als Lausard nach Machecoul zurückkehrte.
    Er stellte seinen Wagen auf der Kuppe eines der Hügel ab, deren Hänge sich zum Tal hin erstreckten, stieg aus, setzte sich auf den Kühlergrill und spähte auf die Kirche hinunter. Er griff in seine Tasche, holte zuerst ein Päckchen Zigaretten und dann das silberne Feuerzeug heraus. Lausard nahm einen tiefen Zug von der Gauloise, inhalierte den Rauch und sog ihn in die Lunge.
    Von seinem Platz aus konnte er den Renault vor der Kirche erkennen. Er wusste, dass Cath und Channing sich noch darin aufhielten. Was sie dort taten, konnte er nur erahnen.
    Ein kalter Wind blies. Er pfiff um den Wagen und ließ Lausard schaudern. Er entschied, dass es angenehmer war, im Wagen zu warten. Er warf einen Blick auf seine Armbanduhr.
    19:26 Uhr.
    Er stellte sich auf eine längere Wartezeit ein.
    33
    Es wurde fast halb zwölf, bis Lausard die Scheinwerfer des Renault sah, wie sie durch die Schwärze im Tal schnitten und sich von der Kirche von Machecoul entfernten. Er saß hinter dem Steuer seines Wagens, rauchte seine Zigarette zu Ende und warf schließlich den Stummel aus dem Fenster. Dann ließ er den Motor an und fuhr den Citroën die schmale Straße zur Kirche hinunter.
    Er selbst ließ die Scheinwerfer ausgeschaltet und verließ sich trotz der kurvigen Straße auf sein Standlicht. Besser, wenn er seine Ankunft nicht ankündigte, dachte er lächelnd.
    Der Mond versteckte sich hinter ausgedehnten Bänken aus dunklen wogenden Wolken, aber Lausard begrüßte die Dunkelheit. Sie half ihm bei seiner verstohlenen Vorgehensweise.
    Er fuhr bis vor das Tor der Kirche, schaltete den Motor aus und blieb eine Zeit lang einfach nur sitzen, um das Gebäude anzustarren. Es ragte vor ihm auf wie ein Raubtier. Schließlich schwang er sich aus dem Wagen, griff vorher über die Rückenlehne auf die hintere Sitzbank, um die Kamera mitzunehmen, die dort lag. Er vergewisserte sich, dass er einen Film eingelegt hatte, und ging dann zur Eingangstür, wo er stehen blieb und auf Geräusche von innen lauschte. Denkbar, dass nur einer der beiden Engländer die Kirche verlassen hatte. Möglicherweise befand sich einer von ihnen noch darin?
    Er ging näher und drückte vorsichtig gegen die Tür, die sich ein paar Zentimeter weit öffnete.
    Ein Geruch nach Feuchtigkeit hüllte ihn ein, als er auf der Schwelle stand, und er unterdrückte ein Husten, so stark empfand er die Ausdünstung der Vernachlässigung.
    Es war so still wie in einem Grab.
    Er war sicher, dass sich außer ihm niemand hier befand.
    Lausard ging durch das Mittelschiff. Er holte eine Taschenlampe aus der

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