Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition)

Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition)

Titel: Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaun Hutson
Vom Netzwerk:
angebetet hat.« Er zog an seiner Zigarette. »Buntglasfenster in Kirchen stellen normalerweise irgendeine religiöse Szene dar, richtig? Vielleicht trifft das im weiteren Sinne auch auf unser Fenster zu.«
    »Das weiß ich erst, wenn wir es weitgehend wiederhergestellt haben«, sagte sie zu ihm. »Wir müssen einen anderen Platz zum Arbeiten finden, Mark. Ich muss eingehendere Tests am Material vornehmen.«
    »Was schlägst du vor? Den Gasthof?«, fragte er mit beißendem Spott. »Die Arbeit muss in der Kirche erledigt werden. Je weniger Leute davon wissen, desto besser.«
    »Willst du deine kleine Entdeckung für dich behalten, Mark?« Diesmal ließ sie Spott in ihren Tonfall einfließen.
    Er antwortete nicht.
    Sie lenkte den Wagen um eine Biegung.
    Die Kirche kam in Sicht, vorübergehend in tiefe Schatten gehüllt, weil eine Wolke an der wässrigen Sonne vorbeizog.
    Keiner von ihnen sagte etwas, als sie sich dem Bauwerk näherten. Beide hielten den Blick darauf gerichtet, erfüllt von einer Mischung aus gespannter Erwartung und Unbehagen.
    Es war Cath, die es zuerst bemerkte.
    »Mark, sieh doch«, sagte sie und zeigte auf etwas.
    Vor der Kirche, nicht weit vom Haupteingang entfernt, parkte ein anderer Wagen.
    32
    Cath fuhr langsamer, als sie sich dem Wagen näherten. Von seinem Besitzer keine Spur.
    »Fahr daran vorbei und halt an«, bat Channing, der die Gegend rings um die Kirche in Augenschein nahm.
    Sie folgte seinen Anweisungen, dann stiegen sie beide aus dem Renault, mit allen Sinnen auf die Kirche konzentriert, da sich der Fahrer des Wagens definitiv in dem Bauwerk befinden musste.
    Channing ging zum Eingangsportal.
    Er hatte sich bis auf einen Meter genähert, als die Gestalt herauskam.
    Vom jähen Auftauchen des Mannes erschrocken, wich Channing einen Schritt zurück. Der Kerl war Ende 20, ziemlich groß, aber schmächtig gebaut und trug seine dunklen Haare kurz geschnitten. Er lächelte höflich, während er ins Freie trat, und nickte Catherine grüßend zu.
    »Wer sind Sie?«, fragte Channing.
    Der Mann wirkte für einen Moment ratlos. Cath fragte sich, ob er vielleicht kein Englisch verstand. Ihr Französisch taugte nicht viel, sollte aber für eine Situation wie diese ausreichen. Sie trat einen Schritt vor.
    »Qui êtes-vous?«
    »Pardon«, antwortete der Fremde lächelnd. »Sie können Englisch sprechen, wenn Sie wollen. Ich verstehe Ihre Sprache gut genug, um Schwierigkeiten zu verhindern.« Er lächelte wieder, und Cath lächelte unwillkürlich zurück, weil sie sein Akzent amüsierte.
    »Was machen Sie hier?«, fragte Channing, weitaus weniger freundlich in seiner Herangehensweise.
    »Ich heiße Claude Lausard«, sagte der andere und streckte eine Hand aus. Channing erwiderte die Geste nicht. »Ich habe die Kirche besucht.«
    Channing beäugte den Mann argwöhnisch.
    »Waren Sie im Altarraum?«, wollte er wissen.
    »Nur kurz ...«
    »Was haben Sie gesehen?«, unterbrach ihn Channing.
    »Was soll ich gesehen haben? Sagen Sie es mir, Mr. Channing, Sie haben in den letzten paar Tagen mehr Zeit hier verbracht als die meisten. Sie auch, Miss Roberts.«
    »Woher kennen Sie unsere Namen?«, wollte Cath wissen.
    »Madame Chabrol, die Dame, die den Gasthof führt, hat sie mir verraten«, gestand Lausard, der unvermindert lächelte.
    »Wir wissen immer noch nicht, wer Sie sind«, entgegnete Channing gereizt. »Warum haben Sie uns hinterherspioniert und sich nach unseren Namen erkundigt? Was wollen Sie?«
    Lausard hob beschwichtigend die Hände, um Channing zu beruhigen.
    »Ich will eine Story, Monsieur Channing.«
    »Sie sind Reporter«, stellte Cath fest.
    Der Franzose nickte.
    »Nur bei einer bescheidenen regionalen Zeitung, muss ich gestehen, aber wir müssen alle arbeiten. Was ist so attraktiv an Machecoul?«, erkundigte er sich, während er auf die Kirche deutete und sein Lächeln schließlich verblasste. »Niemand kommt jemals in die Nähe dieses Ortes. Sie hätten wissen müssen, dass Ihre Arbeit hier – ich nehme doch an, es ist Arbeit – von den Einheimischen nicht unbemerkt bleibt. Was hier passiert ist, mag über 400 Jahre zurückliegen, aber das Stigma bleibt. Der Name Gilles de Rais gehört in die Geschichte, Monsieur Channing. Vielleicht aus den falschen Gründen, aber trotzdem ...« Lausard zündete sich eine Zigarette an, ging zu seinem Wagen und lehnte sich gegen die Motorhaube. »Was erwarten Sie dort zu finden?«
    »Informationen«, antwortete Channing angespannt.
    »Über de Rais?

Weitere Kostenlose Bücher