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Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition)

Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition)

Titel: Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaun Hutson
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Jackentasche und schaltete sie ein, als er zum zweiten Mal an diesem Tag durch das verfallene Bauwerk wanderte. Der Lichtstrahl traf auf umgestürzte Sitzbänke. Seine Schritte wirbelten Staub auf, und der umherwandernde Halogenkegel nagelte die Staubkörner fest wie Fliegenpapier. Er lief durch den Mittelgang der Kirche zum Eingang des Altarraums.
    Gott, diese Kälte!
    Sein Atem bildete beim Ausatmen Wölkchen in der Luft. Er blieb einen Moment stehen, um in seine Hände zu pusten. So kalt hatte es sich draußen gar nicht angefühlt, überlegte er, als er sich der Tür näherte.
    Seine Untersuchung des Gebäudes am Morgen hatte ihn nicht weiter als bis zum Mittelschiff geführt. Tatsächlich hatte er sich gerade den Altarraum ansehen wollen, als er den Wagen mit Cath und Channing herankommen hörte. Jetzt gab es jedoch niemanden, der ihn stören konnte.
    Er hielt die Taschenlampe in Brusthöhe und ging weiter.
    Ihm war klar, dass sie etwas in der Kirche gefunden hatten. Welchen Grund besaßen sie andernfalls für ihre Geheimniskrämerei?
    Hatten sie wirklich de Rais’ Schatz gefunden?
    Lausard erreichte den Eingang zum Altarraum, zog am Knauf und stellte erleichtert fest, dass nicht abgeschlossen war.
    Als er öffnete, traf ihn ein Schwall kalter Luft wie ein eisiger Hammer. Als ziehe etwas sämtliche Wärme aus seinem Körper. Er blieb einen Moment lang stehen und versuchte, sich an den abrupten und starken Temperaturabfall zu gewöhnen.
    Die Dunkelheit im Altarraum ließ sich fast mit den Händen greifen. Lausard hatte ein Gefühl, als ertrinke er darin, als dringe die Düsternis beim Einatmen in ihn ein. Er verlangsamte seine Atmung und ließ den Strahl der Taschenlampe im Allerheiligsten der Kirche umherwandern, zuerst über den Altar, dann über die vernagelten Fenster, über die Tür, die zur Treppe und zum Glockenturm dahinter führte, über die Decke ...
    Zu seiner Linken lag eine Decke über etwas ausgebreitet, das er nicht erkennen konnte.
    Einem etwa mannsgroßen Gegenstand.
    Er leuchtete ihn mit der Taschenlampe ab, konnte aber keine klaren Konturen ausmachen.
    Mit klopfendem Herzen ging Lausard darauf zu und streckte die Hand nach der Decke aus.
    Er zog daran, und sie fiel herunter.
    Lausard runzelte die Stirn.
    Machten sie darum so ein Geheimnis?
    Um ein Buntglasfenster?
    Das obere Drittel hatten sie bereits freigelegt, und die Darstellungen leuchteten im Licht seiner Taschenlampe mit überraschendem Glanz. Was sie darstellten, wusste er nicht.
    Einige davon stießen ihn ab.
    Er ging näher und ließ den Strahl der Taschenlampe über das Glas wandern, wobei er sich die Kreatur im oberen rechten Segment der Scheibe genauer ansah. Dann wandte er sich ab und trat an die Tür, die zur Treppe in den Glockenturm führte. Wenn sie etwas gefunden hatten, folgerte er, musste es mehr sein als nur dieses Fenster.
    Ganz sicher.
    Die Tür ließ sich nur mühsam öffnen. Die alten Angeln quietschten protestierend, als Lausard daran zog.
    Ein kalter Windstoß blies die Wendeltreppe hinunter und zerzauste ihm die Haare. Er leuchtete mit der Taschenlampe nach oben und sah, dass sich die Treppe nach rechts wand und die Spirale anscheinend enger wurde, je höher sie sich schraubte.
    Er stellte sich auf die erste Stufe, belastete sie mit seinem ganzen Gewicht und nickte zufrieden, als die alten Balken unter der Last lediglich ächzten.
    Er konnte die Treppe gefahrlos benutzen.
    Er stieg hinauf.
    Lausard hatte die Hälfte der Strecke geschafft, als ihm der Gestank auffiel.
    Unbeschreiblich widerlich, ein Übelkeit erregender Geruch, bei dem ihm die Knie weich wurden, so intensiv drängte er in seine Nase. Er blieb auf der Treppe stehen und legte sich eine Hand auf den Mund, um die Wirkung des Gestanks zu dämpfen.
    In diesem Augenblick ging ihm auf, dass der Geruch in Wirklichkeit von unten kam.
    Aus dem Altarraum.
    Er machte auf der Treppe kehrt und ging zurück. Der Strahl der Taschenlampe schwankte hin und her, als er die ächzenden Stufen herunterpolterte, kurz davor, sich zu übergeben, so vehement überfiel ihn der Gestank jetzt.
    Als er in den Altarraum stolperte, spürte er, wie seine Beine nachgaben. Er fiel zu Boden, und seine Taschenlampe rollte davon.
    Er unternahm keinen Versuch, sie aufzuheben.
    Er wollte nur noch aus der Kirche raus. Weg von diesem Gestank.
    Lausard rappelte sich auf, und der Strahl seiner Taschenlampe fiel für einen Moment wieder auf das Fenster.
    Vorübergehend vergaß er den Angriff auf

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