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Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition)

Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition)

Titel: Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaun Hutson
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meinte er mit ausdrucksloser Stimme. »Das Fenster. Seine Bedeutung.«
    »Wir sehen uns später.« Sie verließ den Raum.
    Er hörte ihre Schritte auf der Treppe. Einen Moment später sah er, wie sie den Gasthof verließ und zu ihrem Wagen ging. Sie nahm hinter dem Lenkrad Platz, ließ den Motor an und fuhr los.
    Channing atmete tief und fuhr sich mit der Hand durch die Haare, dann durchsuchte er seine Taschen nach den Autoschlüsseln und eilte ebenfalls aus dem Gasthof.
    Er sollte es schaffen, sie einzuholen, bevor sie die Kirche erreichte.
    48
    BELFAST, NORDIRLAND
    Ohrenbetäubender Lärm.
    Doyle schaute auf den Rasen und beobachtete, wie ein Spieler im grünen Trikot mit seinem Schuss nur ein paar Zentimeter am rechten Pfosten vorbeizog.
    Die Menge rings um ihn schien für einen Moment anzuschwellen, als hätte man alle Zuschauer mit Luft vollgepumpt. Nachdem der Ball ins Toraus rollte und der Torwart den Abstoß vorbereitete, entwich sie mit einem lauten Geräusch.
    Das Windsor-Park-Stadion war zu drei Vierteln gefüllt. Das Länderspiel zwischen Nordirland und England besaß nicht genügend Anziehungskraft, um die Ränge vollständig zu füllen. Immerhin hatte die Partie die größte Zuschauerkulisse seit zwei Jahren angelockt. Volles Haus auf beiden Haupttribünen und einer der Stehplatzgeraden. Aus Sicherheitsgründen hatte man die Tickets für die Plätze hinter dem gegnerischen Tor nur zur Hälfte verkauft. Dort tummelten sich die meisten englischen Fans.
    Er bahnte sich relativ mühelos seinen Weg durch die Sitzreihen auf den Tribünen und prägte sich dabei das eine oder andere Gesicht ein, gab sich aber die meiste Zeit damit zufrieden, den Blick über die wogende Masse schweifen zu lassen.
    Ihm war klar, dass die Aussichten, Dolan oder Maguire in einem Stadion inmitten von mehr als 20.000 Menschen zu finden, gegen null gingen. Aber er ging davon aus, dass sie hier irgendwo sein mussten. Nur ein Bauchgefühl, wie er Georgie gesagt hatte. Eine Ahnung. Oder was ihm sonst noch an Floskeln einfiel. Dolans Hinweis auf das Fußballspiel im Pub am Tag zuvor hatte ihn ins Grübeln gebracht.
    Es handelte sich um den ersten Auftritt der englischen Nationalmannschaft im Windsor Park seit zwei Jahren. Für Maguire und seine Abtrünnigen eine offenkundige Verlockung. Eine große Ansammlung von Menschen, darunter ein gehöriger Anteil von Engländern.
    Doyle verspürte ein widerlich unbehagliches Bauchgrummeln.
    Vielleicht bildete er sich nur etwas ein, und Dolan hatte seine Bemerkung völlig harmlos gemeint. Doch Doyle bezweifelte es.
    »Dienstagabend gibt es im Windsor Park ein Spiel. Da dürfte einiges los sein.«
    Doyle schob sich weiter durch die Menge und warf dabei ab und zu einen Blick aufs Spielfeld.
    Ein langer Ball hatte die englischen Angreifer frei gespielt, und zwei von ihnen stürmten auf das Tor der Nordiren zu. Deren Verteidiger boten alle Reserven auf, um sich rechtzeitig zwischen ihrem Torwart und dem gegnerischen Sturm zu positionieren.
    »Brich ihm das verdammte Bein«, feuerte ein Amateurtrainer nicht weit von Doyle entfernt sein Team an.
    Schön zu sehen, dass der Sportsgeist durch das kürzliche Massaker nicht in Mitleidenschaft gezogen wurde, dachte er lächelnd.
    Der ballführende Spieler versuchte, den Torwart mit einem Lupfer zu überwinden, aber der Ball traf nur die Latte und sprang von dort ins Feld zurück. Ein nordirischer Verteidiger köpfte ihn ins Toraus, und die Menge entspannte sich vorübergehend, während die englischen Spieler in Erwartung des Eckstoßes weiter aufrückten.
    Doyle ging weiter, den Blick auf die Menge gerichtet.
    »Schießt den Ball aus dem Stadion.«
    »Deckt den kurzen Pfosten.«
    Aufmunterungen und Ratschläge wurden von den Tribünen gerufen, als die Ecke hereinkam.
    Der nordirische Keeper faustete den Ball weit aus der Gefahrenzone und nahm damit den Druck aus der Situation.
    Doyle blieb lange genug stehen, um sich eine Zigarette anzuzünden und das Päckchen zurück in die Innentasche seiner Jacke zu schieben. Dabei streifte seine Hand das Schulterholster und den Griff der CZ-75. Er klemmte sich die Zigarette in den Mundwinkel und lief weiter. Dabei fragte er sich, ob Georgie auf der anderen Seite des Stadions wohl mehr Glück hatte.
    Hatte sie nicht.
    Sie kam sich noch hilfloser vor als Doyle. Sie konnte sich nur an der Beschreibung von Dolan orientieren und hatte von Maguire lediglich Fotos zu Gesicht bekommen. Die Identität der anderen Überläufer

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