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Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition)

Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition)

Titel: Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaun Hutson
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den Motor ausschaltete, erloschen die Scheinwerfer ebenfalls. Der Kegel ihrer Taschenlampe bot das einzige Licht in der Schwärze. Es schien kaum ausreichend zu sein, um eine derart stygische Finsternis zu durchdringen, trotzdem stieg sie aus dem Peugeot und näherte sich zielstrebig dem Bauwerk.
    Sie stieß das Eingangstor auf, und der muffige Geruch hüllte sie ein. Obwohl sie schon so viele Stunden in der Kirche verbracht hatte, brachte sie der Geruch immer noch zum Husten. Dennoch schritt sie rasch durch das Kirchenschiff in den Altarraum.
    Zum Fenster.
    Sie leuchtete mit der Taschenlampe darauf, betrachtete noch einmal alle Details, bestaunte die Kunstfertigkeit, die in dieses Werk eingeflossen war, fühlte sich aber gleichzeitig auch unbehaglich wegen der Gründe, die zu seiner Erschaffung geführt hatten.
    Sie holte die Wörter mit der Taschenlampe aus der Dunkelheit.
    ARCANA
    ARCANUS
    »Verborgenes Geheimnis«, murmelte sie leise.
    Verborgen in diesen Fensterbildern, in diesen Abscheulichkeiten, die ihren Blick im Schein der Taschenlampe erwiderten.
    Hatte Lausard etwas von diesem Geheimnis ergründet, fragte sie sich, während sie sein Feuerzeug aus der Tasche zog und die Faust darum schloss?
    Sie wusste, dass eine Menge Arbeit vor ihnen lag, bis das Geheimnis des Fensters ergründet sein würde, aber sie wusste auch, dass jemand das Rätsel lösen musste.
    Gott allein schien zu wissen, worum es sich handelte.
    Obwohl sie vermutete, dass Gott rein gar nichts damit zu tun hatte. Jedenfalls nicht der Gott, den sie kannte.
    Sie nahm ihr Notizbuch aus der Tasche, legte die Taschenlampe so auf den Altar, dass sie in Richtung Fenster leuchtete, und fing dann langsam an zu schreiben.
    Dabei bemerkte sie, dass ihre Hände zitterten.
    46
    BELFAST, NORDIRLAND
    Ein Vorhang aus Zigarettenrauch hüllte ihn ein, als er den Raum betrat.
    Er hing in der Luft und löste sich nicht auf, sondern breitete sich sogar noch aus, verdichtete sich wie Smog.
    In der Bar The Standing Stones herrschte wie üblich reger Betrieb. Um beide Pooltische drängten sich Gäste, Männer saßen in einer Ecke und spielten Domino, und auch die Dartscheibe wurde benutzt. Kaum jemand warf einen Blick auf Doyle, als er die Tür zufallen ließ und zum Tresen ging.
    Er bestellte einen Whisky und knallte sich auf einen Barhocker, während seine Augen die Bilder im Spiegel hinter dem Tresen studierten.
    Bis jetzt kam ihm keines der Gesichter bekannt vor. Er warf einen Blick auf die Nische, in der Billy Dolan vorgestern gesessen hatte, doch dort saß niemand. Auf dem Tisch standen ein paar leere Gläser, die jedoch bereits von einer Bedienung abgeräumt wurden. Sie sammelte noch ein paar weitere ein und kehrte auf ihren Posten hinter dem Tresen zurück, um sie zu spülen. Doyle lächelte ihr im Vorbeigehen zu und freute sich über die Erwiderung seiner Geste. Sie trug ein Namensschild an ihrer weißen Bluse.
    Siobhan.
    Er lächelte noch einmal, als sie zum anderen Ende des Tresens ging.
    Als sie aus seinem Blickfeld verschwand, traf der Wirt gerade mit Doyles Whisky ein und stellte ihn ab.
    »Ich will heute keinen Ärger von dir erleben, sonst rutschst du auf dem Bauch durch die beschissene Tür da vorn«, schnauzte er ihn an.
    Doyle wühlte in seiner Tasche, fand etwas Kleingeld und legte es auf den Tresen.
    »Ich weiß nicht, wovon du redest«, meinte er, während er den Wirt mit kaltem Blick musterte.
    »Ich rede von dem Ärger, den du bei deinem letzten Besuch hier gemacht hast.«
    »Ich hab nicht angefangen.«
    »Ist mir scheißegal, wer angefangen hat. Ist nur eine Warnung.« Er ging zum anderen Ende des Tresens, um einen Kunden zu bedienen, der den Pub gerade betreten hatte. Doyle entdeckte sein Gesicht im Spiegel. Nicht der Mann, den er suchte.
    Billy. Ein beschissener Vorname war nicht viel, um den Iren ausfindig zu machen, überlegte Doyle, während er an seinem Whisky nippte. Immerhin hatte er auch noch eine Beschreibung, und vielleicht reichte das, um in den Akten der RUC fündig zu werden, falls der Typ darin auftauchte. Wenn er Vorstrafen hatte, ließ er sich auf diese Weise vielleicht ausfindig machen. Wenn nicht ... Doyle trank noch einen Schluck. Eine vage Spur, aber alles, was er hatte.
    Georgie hatte im Hotel ebenfalls nichts in Erfahrung gebracht. Keine belauschten Unterhaltungen, kein verschwörerisches Flüstern beim Personal.
    Georgie.
    Einen Moment lang tauchte ihr Bild vor seinem geistigen Auge auf. Die Erinnerung an ihre

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