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Blutiges Eis

Blutiges Eis

Titel: Blutiges Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giles Blunt
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Seite, Kunststück.«
    »Squier, hat Ihnen schon mal jemand gesagt, dass Sie zu viel reden?«
    Squier nickte. »Ja, das habe ich schon zu hören bekommen. Um die Wahrheit zu sagen, es macht sich nicht besonders gut in meinem Metier.«
    »Nein, wirklich nicht«, sagte Cardinal feierlich. »Reden ist Silber, Schweigen ist Gold.«
    Squier sah sich im Großraumbüro um, und sein Blick blieb ein bisschen länger als nötig an Delorme hängen. »Haben Sie und Musgrave denn Fortschritte gemacht?«
    Cardinal erzählte ihm die Geschichte von Bressard und den Bären. Squier machte sich auf einem Palmtop mit einem winzigen Metallstift Notizen.
    »Und wer, sagte er, hat ihn dafür bezahlt, dass er die Leiche verschwinden lässt?«
    »Ein Gangster namens Leon Petrucci.«
    Squier notierte sich den Namen auf seinem Palmtop. »Wieso interessiert sich ein lokaler Mafioso für einen amerikanischen Terroristen? Das verstehe ich nicht.«
    »Ich auch nicht. Sie haben gefragt, wo wir stehen; jetzt wissen Sie’s.«
    »Sie könnten einen Killer beauftragt haben.«
    »Petrucci ist nicht Al Capone. Es würde mich wundern, wenn irgendjemand in den Staaten je von ihm gehört hätte.«
    »Wie dem auch sei, gibt es vielleicht nicht mehr allzu viel, was Sie noch tun können. Die Antworten werden alle über die amerikanische Schiene kommen und von dieser Sache mitWARR. Keine Sorge, ich werde Sie ständig auf dem Laufenden halten.« Squier schob seinen Palmtop in ein schickes Lederetui und steckte es in die Tasche. »Geben Sie mir Bescheid, wenn ich noch etwas für Sie tun kann. Ich hab schon mit der Gerichtsmedizin über die Rückführung der sterblichen Überreste in die Staaten gesprochen. Einstweilen finden Sie mich im Hilltop.«
    »Also, Sie haben wirklich viel getan. Falls ich mich irgendwie revanchieren kann, lassen Sie es mich bitte auch wissen.«
    »Oh, und ob ich das werde, John.« Squier bekräftigte sein unverwechselbar kanadisches Grinsen mit dem Siegesdaumen. »Da können Sie Gift drauf nehmen.«
    Als Cardinal ihn hinausführte, sagte Squier: »War das Lise Delorme? Die Frau ein paar Tische weiter?«
    »Detective Delorme. Sie wird Ihnen den Hals umdrehen, Squier.«
    »Wieso? Sie trägt keinen Trauring.«
    »Sie ist ein ernsthafter Mensch.«
    »Das bin ich auch, John. Ich auch.«
    Als er draußen war, ging Cardinal sofort zu seinem Schreibtisch zurück und rief die New Yorker Telefonauskunft an. Sie gaben ihm die Nummer von Howard Matlock in der East-Einundneunzigsten Straße 312. Cardinal überlegte, was er zu der trauernden Witwe sagen würde, falls sie zu Hause war.
    »Hallo?«, meldete sich ein Mann.
    »Hallo. Ist das der Anschluss von Howard Matlock?«
    »Ja.«
    Ein Verwandter, dachte Cardinal. Jemand aus ihrer Familie, der gekommen ist, um die Frau zu trösten.
    Doch dann sagte die Stimme: »Hier spricht Howard Matlock.«
     
    Detective Sergeant Daniel Chouinard suchte etwas unter einem Stapel noch nicht aufgestellter Regalbretter und stießsich den Kopf an einer scharfen Ecke, als Cardinal verkündete, er wolle nach New York.
    »Es besteht kein Grund, nach New York zu gehen. Der CSIS geht nach New York.«
    »Der CSIS ist schon wieder zurück. Calvin Squier hat mir gerade ein sehr plausibles Szenario für den Mord an Matlock aufgetischt. Squier zufolge wurde Howard Matlock dabei ertappt, wie er die CADS-Basis ausspionierte, richtig?«
    »Richtig. Und?«
    »Ich habe gerade bei der CADS-Basis angerufen. Ihr Sicherheitschef hat noch nie von Howard Matlock gehört. Er hat nichts über ihn in seinen Akten.«
    »Nun ja, vielleicht hat ihm der CSIS aufgetragen, die Akten aus irgendeinem Grund in der Versenkung verschwinden zu lassen.«
    »Calvin Squier hat auch vergessen, eine andere Kleinigkeit zu erwähnen.« Er erzählte Chouinard von seinem Anruf in New York.
    »Wollen Sie damit sagen, dass Howard Matlock am Leben ist?«
    »Howard Matlock ist am Leben, und Howard Matlock hat noch nie etwas von Algonquin Bay gehört.«
    »Was so viel heißt wie, wir haben keine Ahnung, wer der Tote ist.«
    »Nicht die geringste.«
    Chouinard angelte einen Sony-Walkman unter den Regelbrettern hervor und ließ ihn in seine Aktentasche fallen.
    »Also, dann müssen Sie nach New York. Keine Frage. Es wird nicht schwer sein, das R. J. zu verkaufen.«

13
     
    C ardinal erwischte noch am selben Morgen ein Flugzeug nach Toronto. Dort hatte er eine Stunde Zeit zum Umsteigen, und wenige Stunden später war er in New York. Auf der Fahrt mit dem Taxi vom

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