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Blutiges Eis

Blutiges Eis

Titel: Blutiges Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giles Blunt
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wann gearbeitet hat und das, was Tourelle die Temperaturanzeige nannte, eine Art Code. Auf dieser Skala hatte Miles Shackley Rot. Deshalb haben sie jeden Schritt von dem Kerl verfolgt. Warum Shackley Rot hatte, weiß Tourelle nicht, noch hat er im Moment die Möglichkeit, es rauszufinden. Aber er arbeitet dran. Er würde liebend gerne einen von diesen Palmtop-Trotteln drankriegen, das dürfen Sie mir glauben.«
    »Dann glauben Sie, der CSIS hat unseren Mann umgebracht?«
    »Der CSIS ist im Inkompetenz-Business, nicht im Mord-Business. Selbst wenn sie einen Mann aus dem Weg haben wollten, würden sie für den Job nicht jemanden wie Squier nehmen, einen regulären Angestellten. Sie würden mindestens drei Stufen dazwischenschalten. Nein, ich glaube, sie haben Shackleys Spur bis hier rauf verfolgt, und es sieht ihnen ähnlich, dass er von jemand anderem direkt unter ihrer Nase getötet und an die Bären verfüttert wurde.«
    »Wieso sollte der CSIS sich dann nicht Leute wie uns zunutze machen, die den Mord untersuchen? Wieso sollten sie uns aktiv irreführen?«
    »Also, das ist eine sehr interessante Frage, und ich schlage vor, wir stellen sie Laptop-Larry, und je schneller, desto besser.«
    »Was ist mit einem Dossier über Shackley? Vorstrafenregister oder sonst was.«
    »Cardinal, was meinen Sie, womit ich meine Brötchen verdiene? Ich hab Nachfragen bei meinen US-Verbindungen laufen. Ich meld mich bei Ihnen, sobald ich was höre.«
    »Danke.«
    »Übrigens hab ich, während Sie in der Hauptstadt globaler Degeneration Ihren kulturellen Horizont erweitern, noch eine nützliche kleine Information aufgetrieben.«
    »Shackleys wirkliche Adresse?«
    »Bingo. New York City, East Sixth Street 514.«
    Cardinal kritzelte sie in sein Notizbuch. »Großartig. Ich hab schon mit dem Kriminalkommissariat New York gesprochen. Es scheint sie nicht sonderlich zu interessieren, was ich mache.«
    »Passen Sie auf, dass Sie den Jungs nicht auf die Füße treten. Reagieren schon mal empfindlich, wenn sie meinen, jemand respektiert ihre Zuständigkeit nicht.«
    »Ich war natürlich überaus charmant.«
    »Cardinal, ich hab mit ihnen gearbeitet. Sie sind nicht charmant.«
     
    Hector Robles, der Hausverwalter in der 514 East Sixth Street, war ein freundlicher Hispano-Amerikaner in seinen Vierzigern, der bemerkenswert wenig über Mr. Shackley zu wissen schien. Er sprach mit Cardinal, während sie einen schwindelerregenden Treppenschacht hinaufgingen, wobei er recht häufig stehen blieb, um eine Bemerkung mit dem spitzen Finger oder der scharfen Handkante zu unterstreichen.
    »Er hat sich nie beschwert, weißt du, nicht wie paar andere Leute. Ich meine, er hat sich andauernd beklagt – über das Viertel, über die Punks, über den Krach, über die Sozialwohnungen. Er hat sich über die Stadt beklagt, aber nie über das Haus, weißt du. Er war keine Problem für mich, also hab ich nicht viel auf ihm geachtet. Andere Leute, Mann, ich kann dir sagen, alle fünf Minuten kommen die mit irgendeine Problem– der Wasserhahn, der Klo, der Putz –, bin ich vielleicht ihr Dienstmädchen oder was?«
    »Wie ist er mit den Nachbarn zurechtgekommen? Hat sich mal jemand über ihn beschwert?«
    »Nicht richtig beschwert. Aber es gab schon ’n paarmal Streit – nicht mit Nachbarn, mit Lieferanten. Ich kann dir sagen, jedes Mal wenn die was liefern, schieben sie ihre Speisekarten unter alle Türen im Haus. Keiner gefällt das, aber Shackley, Mann, der flippt gleich aus der Haut. Er macht ’n Zettel an die Tür steht drauf Keine Speisekarten, aber ne Menge von die Lieferanten können nich Englisch. Und die Restaurants, die sie für arbeiten, sagen, sie müssen das machen. Na jedenfalls, zweimal kommt er aus seine Wohnung gerannt, wirklich stinksauer, Mann – knallroter Kopf, total wütend im Gesicht –, und brüllt diese kleinen chinesischen Jungs an. Schubst sie richtig doll, weißt du. Hab ihm gesagt, ich mag das nich besonders. Ich mag keine Gewalt, nicht in meinem Haus.«
    »Wie hat er reagiert?«
    »Hat gesagt, das geht mich nix an. Ich war ziemlich sauer. Aber Tag später kommt er sich entschuldigen. Er sagt, andauernd diese Speisekarten auf dem Boden und auf den Straßen rumfliegen macht ihn einfach krank. Sie sind ein Problem, das weiß jeder, aber trotzdem hat er überreagiern.
    Zweite Mal wo es passiert, hab ich es nich gesehen. Einer von den anderen Mietern hat mir erzählt, er is nem Typ bis draußen hinterhergerennt und dann angefangen zu

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