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Blutinsel

Blutinsel

Titel: Blutinsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
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Gemeindehauses hatte sich eine Menschenmenge eingefunden. Die Tür war geschlossen. Cathy und Brian bahnten sich einen Weg durch die Menschen und pochten mit der Faust gegen die geschlossene Tür.
    Es dauerte eine Weile, bis die Tür geöffnet wurde. » Ich habe euch doch gesagt, dass ihr nach Hause gehen sollt « , ertönte die erboste Stimme von Logan durch den kleinen Spalt.
    » Logan, wir sind es, was ist hier passiert? « , fragte Cathy in barschem Ton.
    Logan streckte den Kopf durch den Türspalt. » Entschuldigen Sie, ich habe Sie nicht gleich gesehen « , sagte er, öffnete die Tür und trat ein Stück zur Seite. Cathy und Brian betraten das Foyer von Parish Hall und warteten, bis Logan die Menge draußen aufforderte, nach Hause zu gehen. Cathy wartete, bis er die Tür wieder geschlossen hatte. » Also, Logan, sagen Sie schon, was ist passiert? «
    » Malcom und der Admiral haben eine Bürgerwehr ins Leben gerufen, die Tag und Nacht durch die Straßen patrouillieren und für Sicherheit sorgen soll. «
    » Sie tragen Waffen? «
    Logan nickte. » Malcom hat Kelvin Bould angeschossen, der auf dem Nachhauseweg war. «
    » Ist er schwer verletzt? «
    Logan zeigte nach oben. » Doktor Cameron ist bei ihm und holt ihm ein paar Querschläger aus dem Bauch. Er hatte großes Glück, es ist nur eine Fleischwunde. «
    » Wo ist Hurst? «
    » Er und der Admiral sind nebenan. «
    » Dann werde ich mir diese Bürgerwehr mal vorknöpfen « , sagte Cathy ruppig.
    » Malcom hat sich übergeben, ich glaube, er ist fix und fertig. «
    Cathy wies nach oben. » Brian, würdest du dich um Bould kümmern? «
    Brian nickte und ging nach oben, während Logan und Cathy im Foyer zurückblieben.
    » Sie haben einen Geisterjäger engagiert « , fuhr Logan fort. » Sie hatten am Abend ein Treffen im Hell’s End und haben es beschlossen. «
    Cathy schüttelte fassungslos den Kopf. » Drehen hier nun alle durch? «
    Gemeinsam betraten sie den Nebenraum, in dem Hurst lang ausgestreckt auf einem Sofa lag, während Sophia Stone, die Krankenschwester und Ersthelferin der Insel, eine Spritze aufzog. In der Ecke saß der alte Admiral Broon in einem bequemen Sessel und beobachtete Cathy, die neben der Schwester stehen blieb.
    » Was ist mit ihm? « , erkundigte sich Cathy.
    Sophia Stones Blick blieb auf der Spritze haften. » Er steht unter Schock. Sein Herz rast. Ich gebe ihm ein Medikament, dass er zur Ruhe kommt. Es hat ihn ganz schön mitgenommen. «
    » Kann ich mit ihm reden? «
    Sophia Stone schüttelte den Kopf und wies auf den Admiral. » Nehmen Sie sich den alten Mann dort drüben vor. Malcom und die anderen tun sowieso nur das, was er ihnen sagt. «
    Cathy wandte sich um und musterte Broon mit eindringlichem Blick. Der alte Admiral erwiderte den Blick mit einer engelsgleichen Unschuldsmiene.
    » Ich habe nichts damit zu tun, er hat geschossen « , verteidigte er sich.
    » Du bist es doch, der die Leute hier aufhetzt und auf dumme Ideen bringt « , entgegnete Sophia zynisch. » Er ist es, der das Feuer an die Lunte legt und sich hinter seiner treudoofen Unschuldsmiene verbirgt, wenn es plötzlich kracht. «
    » Ich verbitte mir diesen Ton « , räusperte sich der Admiral.
    » Du warst es doch auch, der die Männer gegen diesen dunkelhäutigen Mann aufgehetzt hat, der bei unserer Diva unterm Dach lebt und dieser alten Schachtel die Nächte versüßt. Malcom wäre nie alleine auf die Idee gekommen, Steine ins Fenster zu schmeißen, wenn du ihn nicht andauernd aufhetzen würdest. «
    Cathy verfolgte interessiert das Zwiegespräch zwischen der Krankenschwester und dem alten Mann.
    » Sie stecken also hinter dem Anschlag auf Nathan Cole « , sagte sie und es klang nicht wie eine Frage, sondern wie eine Feststellung.
    » Ich gebe zu, dass wir uns bei dem Schwarzen wohl ein wenig getäuscht haben, aber … «
    » Ich warne Sie, Admiral Broon « , fiel ihm Cathy ins Wort. » Wenn noch irgendetwas auf dieser Insel passiert, dann mache ich Sie dafür verantwortlich. Noch ein solcher Vorfall, und ich lasse Sie nach Portland bringen und sperre Sie eigenhändig wegen Behinderung der Justiz ein. «
    Der Admiral winkte ab. » Das alles wäre nicht notwendig, wenn Sie endlich den Mörder verhaften würden, aber Sie und die ganze Polizei sind unfähig. Sie werden ihn nie kriegen, ein Gespenst lässt sich nicht so einfach fangen. Er hat keine Angst vor der Polizei. «
    » Dazu braucht man einen Geisterjäger, was? «
    Der Admiral schlug die Augen nieder.

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