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Blutjägerin (German Edition)

Blutjägerin (German Edition)

Titel: Blutjägerin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Brandon , Liz Brandon
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etwas und richtete sich abrupt auf. Der Blick des zuvor freundlichen Mannes hatte sich verändert. Seine Augäpfel waren blutunterlaufen und die Bisswunde an seinemHals glühte hellrot, als halte jemand eine Taschenlampe von der Innenseite dagegen.
    „Warum wollten Sie nicht auf den Wagen warten?“ Seine Stimme klang hohl. „Mein Herr wird nicht erfreut sein.“
    Dem langsamen Faustschlag, der den Worten folgte, wich sie gerade noch aus. Sie verriss das Lenkrad, geriet auf die Gegenfahrbahn und schaffte es, im letzten Moment gegenzusteuern und einem entgegenkommenden Fahrzeug auszuweichen. Der Mann packte sie, riss sie auf die Beifahrerseite. Erneut verlor sie die Kontrolle. Der Wagen schrammte Funken sprühend an parkenden Autos entlang. Die Seitenfenster auf der Beifahrerseite barsten, explodierten in einem Schwall winziger Glassplitter, der auf den Polizisten niederging. Für den Moment war er beschäftigt, sich vom Glas zu befreien.
    Sie packte das Lenkrad und trat auf das Bremspedal. Mit einem dumpfen Geräusch knallte der Polizist mit dem Kopf auf das Armaturenbrett. Dann riss sie die Tür auf, schnappte sich ihre Handtasche, sprang hinaus und rannte.
    Hinter ihr hallte das Schlagen einer Autotür durch die Nacht. Der Mann folgte ihr taumelnd mit blutüberströmtem Gesicht.
    „Warte, verdammte Scheiße noch mal, warte!“
    Sie beschleunigte ihre Schritte.
    „Warte“, keuchte er und feuerte seine Waffe ab.
    Zwei, drei Schüsse hallten durch die Nacht, zischten an Sophie vorbei, gefolgt von einem Brennen an ihrer Schulter. Blut sickerte aus einer Wunde, es roch nach verbranntem Fleisch und verschmorter Kunstfaser. Es war nur ein Kratzer, aber der heiße Schmerz riss sie beinahe von den Beinen.
    Mühsam schleppte sie sich weiter. Ein mehrmaliges Klicken ließ sie aufatmen, der Verfolger schien seine Munition verschossen zu haben. Sie befand sich nicht mehr weit von der Wohnung ihrer Freundin Dora. Vielleicht durfte sie ein paar Nächte bei ihr bleiben. Dora war bestimmt noch mit Meike unterwegs, doch Sophie besaß einen Schlüssel, da sie eine Zeit lang dort gewohnt hatte.
    Die Schritte ihres Verfolgers waren nicht mehr zu hören. Sie machte dennoch nicht den Fehler, stehen zu bleiben, sondern lief weiter, bis sie den Durchgang zum Innenhof mit dem Zugang zu Doras Wohnung erreichte. Sophie stieß die Tür zum Treppenhaus auf, stürmte hinein und hielt erschöpft an. Sie schaute durch die Scheibe nach draußen. Im Licht der Straßenlaternen stolperte ihr Verfolger am Rundbogen der Hofeinfahrt vorbei.
    Mit der nachlassenden Anspannung brach Erschöpfung über Sophie herein. Ihre Lungen brannten. Sie schwankte auf ihren tauben Beinen und in ihrer Schulter wütete pochender Schmerz. Doch nun war sie erst mal in Sicherheit. Doras Wohnung lag im vierten Stock mit Blick auf den Hof. Sophie kramte den Schlüssel aus der Handtasche, schloss auf und trat in den Flur. Stille empfing sie. Sie tastete nach dem Lichtschalter und erfasste plötzlich einen grauen Schatten neben sich. Erschreckt wich sie zurück, schrie auf und wie ein Echo erwiderte der Schatten den Schrei.
    Das Licht ging an, Doras blasses Gesicht blitzte auf und im nächsten Augenblick knallte es.

     
    „Du machst einen Fehler“, fauchte der Vampir.
    Gerald stieß ihn in die Sicherheitszelle und warf die Tür ins Schloss. Wütend trat und hämmerte der Mann gegen die Stahltür. „Verfluchte, dreckige Ratte“, schallte es aus dem Inneren. „Fick doch deine Menschenschlampe, du eingebildeter Reinblüter!“
    Gerald ballte die Fäuste. Er war nah dran, die Tür aufzureißen und dem Kerl das Maul zu stopfen. Er atmete tief durch, schluckte den Groll hinunter und wandte sich um. Mit raschen Schritten folgte er dem unterirdischen Korridor, bog an der nächsten Abzweigung nach rechts und stieg die Treppen zu den Büros der Sicherheitsagentur empor. Oben kehrte Gerald nicht sofort in sein Büro zurück, sondern machte sich auf den Weg in die Trainingshalle. Er musste erst einen klaren Kopf bekommen, bevor er sich wieder um die Angelegenheiten der Agentur kümmerte.
    Sein Handeln verwirrte ihn. Zwar hatte er kein einziges Gesetz des Vampirrates gebrochen, als er Sophie zu Hilfe gekommen war, dennoch hatte er nur aus der Motivation heraus gehandelt, sie vor dem Halbblüter zu schützen, nicht um der Interessen seines Volkes willen.
    Er stieß die Doppelflügeltür zur Trainingshalle auf, einem gemauerten unterirdischen Gewölbe, das Clement und er lange vor

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