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Blutjägerin (German Edition)

Blutjägerin (German Edition)

Titel: Blutjägerin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Brandon , Liz Brandon
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ist nur …“
    „Was bedrückt dich?“ Er kannte Clement gut genug, um anhand seines Blickes zu erahnen, dass etwas nicht stimmte.
    „Es geht um Linus.“
    „Mach dir keine Sorgen, ich habe mit Mathis Leclerc telefoniert. Er wird nach Wien kommen und sich um Linus Leiche kümmern.“
    „Genau das ist das Problem.“ Das Lächeln wich Unsicherheit. „Linus’ Leiche ist nicht so in der Gerichtsmedizin angekommen, wie wir das erhofft hatten.“
    Clements Worte drangen zuerst nur langsam zu ihm vor, doch dann war es wie ein Schlag ins Gesicht. Gerald hatte mit eigenen Augen gesehen, wie man Linus im Sarg abtransportierte.
    „Sie haben die Leichen der Fahrer in der Tiefgarage entdeckt. Blutleer. Nicht sichtbar für die Überwachungskameras. Es muss geschehen sein, nachdem sie Richter hinuntergebracht hatten. Linus Sarg war leer. Sie haben danach die Gegend abgesucht und die Leiche gefunden. Nur wenige Meter entfernt in einer Nische. Es fehlte ein Stück. Der Kopf.“
    „Der Kopf?“ Er musste es selbst aussprechen, um zu glauben, was er hörte. Blutleere Leichen und ein Vampir ohne Kopf, das passte nicht zusammen. Das eine deutete auf jemanden seines Volkes hin, das andere auf einen Jäger.

     
    „Sophie, hörst du mich?“
    Doras Stimme klang fern, erklang lauter, als Sophie allmählich aus den schwarzen Tiefen der Ohnmacht auftauchte. Sie schlug die Augen auf und fand sich auf der Couch in Doras Wohnzimmer wieder. Ihre Freundin saß neben ihr, rüttelte und tätschelte sie. Sophie blickte in ein blasses Gesicht, das nur notdürftig abgeschminkt war und die Steckfrisur wirkte wie ein feuerrotes Gestrüpp aus Spirallocken.
    „Ich bin wach. Bitte nicht mehr schlagen.“
    „Oh, mein Gott, es tut mir leid.“
    „Was tut dir leid?“ Sophie versuchte, sich aufzurichten. Das Brennen in ihrer Schulter erinnerte sie an den Streifschuss.
    „Ich hab dich k. o. geschlagen.“ Dora kratzte sich an der Stirn und biss sich auf die Unterlippe. „Wenn ich gewusst hätte, dass du es bist …“
    „Konntest du ja nicht.“ Sophie erinnerte sich an Doras Gesicht, als sie die Wohnung betreten hatte. Flüchtig betastete sie ihre Stirn und ihren Kopf. Sie spürte weder eine Beule noch eine Wunde. „Ich dachte, du bist mit Meike unterwegs.“
    Dora schüttelte den Kopf. „Meike ist mit ’nem Typen abgehauen, da hatte ich keine Lust mehr.“ Sie zuckte mit den Schultern und gähnte. „Mann, hast du mir einen Schrecken eingejagt. Ich wollte schon die Polizei rufen.“
    „Hast du?“
    „Nein, natürlich nicht. Sollte ich?“
    Sophie atmete erleichtert aus. „Bloß nicht.“ Sie setzte sich auf. Der Raum begann, sich zu drehen und in ihren Schläfen pochte ein stechender Kopfschmerz. „Womit hast du mich k. o. geschlagen?“
    „Mit der Bibel.“ Dora deutete auf den ledergebundenen Wälzer auf dem Tisch hinter ihr. „Keine Sorge, ich geh gleich Montag zur Beichte. Also … solltest du mir nicht ein paar Dinge erzählen? Zum Beispiel, warum du nach Mitternacht mit blutender Schulter in meine Wohnung stolperst. Was ist das überhaupt? Lass mich mal sehen.“
    „Du würdest mir ohnehin nicht glauben.“ Sie hatte den Beruf ihres Vaters vor ihren Freundinnen verschwiegen, ihn als Tunichtgut bezeichnet. Wenn sie nun von Vampiren erzählte, würde Dora vermutlich die Männer mit der weißen Jacke rufen.
    Aber sie hatte dennoch das Bedürfnis, sich ihr anzuvertrauen.
    „Das kann ich ja entscheiden, nachdem du mir alles erzählt hast“, bohrte Dora. „Und das hier muss anständig versorgt werden, sonst entzündet es sich.“
    „Kannst du das machen?“
    „Ich bin zwar keine Ärztin, aber als Krankenschwester sollte ich das gerade noch hinbekommen“, meinte Dora beruhigend. „Ich mache uns Tee und hole den Verbandskasten. In der Zwischenzeit kannst du ja überlegen, ob du dich deiner guten alten Freundin anvertraust oder nicht.“ Dora lächelte versöhnlich und verschwand in der Küche.
    Als sich das Schwindelgefühl einigermaßen gelegt hatte, stand Sophie auf und ging ein paar Schritte durch das Wohnzimmer. Die Bewegung tat ihr gut. Sie fühlte sich besser. Vermutlich war es weniger Doras Schlag als die Erschöpfung nach der Verfolgungsjagd, die sie schließlich zu Boden geschickt hatte. Nachdem sich Dora so rührend um sie kümmerte und Sophie vorhatte, ihre Freundin um Asyl zu bitten, musste sie ihr auch einen Teil der Wahrheit erzählen.
    Nach einer Weile kehrte Dora mit einem Tablett zurück. „Also?“, fragte

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