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Blutjägerin (German Edition)

Blutjägerin (German Edition)

Titel: Blutjägerin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Brandon , Liz Brandon
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Schacht. Der Boden flog unter ihren Füßen vorbei und das Nächste, was sie spürte, war die Wand an der gegenüberliegenden Seite in ihrem Rücken. Der Aufprall presste ihr die Luft aus den Lungen. Mit tränenverschwommenem Blick erfasste sie einen in Jeansjacke und -hose gekleideten Mann mit fettigem Haar und fingerlangen Reißzähnen, von denen Speichel troff. Als er nach ihr griff, duckte sie sich unter seinem Arm hindurch und versuchte, davonzukommen. Ein weiterer Schlag riss sie von den Beinen. Sofort war er über ihr. Sie holte aus und trat ihn dorthin, wo es selbst für einen Vampir am Schmerzvollsten war. Ein zweites Mal trat sie zu, mit aller Kraft und gezielt, als wolle sie Holzbretter durchschlagen. Der Mann sackte mit einem Schmerzenslaut zusammen. Schnell kam sie mit Schwung wieder auf die Beine. Der kleine Erfolg verlieh ihr neue Kraft.
    Sie rannte zur Treppe, lief die nächsten zwei Stockwerke hinunter, ehe sich der Kerl von dem Tritt erholt hatte und ein weiterer Verfolger von oben herabgestürmt kam. Doch so schnell sie lief, der Kerl von oben war schneller. Er packte sie am Hals, bleckte die Zähne. Nur noch die Reißzähne in seinem Maul waren echt, der Rest war verfault oder durch Goldzähne ersetzt. Eine schneidende Gestankwolke nahm ihr die Luft.
    „Nun gehörst du uns.“
    Er drückte sie gegen die Wand, bog ihren Kopf zur Seite und fixierte sie mit dem Gewicht seines Körpers. Verzweifelt versuchte sie, gegen seine Kraft anzukämpfen. Er umklammerte sie wie eine stählerne Fessel. Der kurze Moment der Euphorie schlug in Verzweiflung um.
    „Lass das, Seth“, befahl der Typ, dem sie die Familienjuwelen zu Brei geschlagen hatte. Er humpelte die Treppe herunter. „Bruce bringt uns um, wenn wir ihr Blut trinken.“
    „Bruce kann mich mal.“
    Sophie versuchte, sich erneut loszureißen, doch sie konnte sich keinen Millimeter bewegen. Das Licht im Treppenhaus ging an und zwei ihrer Nachbarn blickten zur Tür heraus und schimpften lauthals. Mittlerweile tauchte auch der Blutsklave in Polizeiuniformauf und schickte die Bewohner des Hauses zurück in die Wohnungen.
    „Wir bringen sie zum Wagen. Bruce soll entscheiden, wie sie sterben soll“, sagte Fetthaar.
    Er stieß die wandelnde Latrine zur Seite, packte Sophie und trieb sie vor sich her, die Treppe hinunter und zur Tür hinaus. An den Haaren gepackt zerrte er sie zum Wagen.
    Das Geräusch eines laut aufheulenden Motors ließ sie aufhorchen und innehalten. Das grelle Licht von Scheinwerfern raste auf sie zu. Latrine und Fetthaar hoben die Hände, um ihre Augen vor dem Licht zu schützen. Der Wagen näherte sich so schnell, dass sie glaubte, er würde nicht anhalten.
    Sie hielt die Luft an, bereitete sich auf den Aufprall vor. Die Scheinwerfer kamen näher und näher. Das war das Ende, gleich würde sie ihre Eltern wiedersehen. Sie hatte keine Angst. Die Vorstellung hatte etwas Tröstliches.
    Auch die beiden Vampire und der Blutsklave hatten dieselben Schlüsse gezogen. Sie ließen Sophie los und hechteten zur Seite in die Zierbüsche.
    Im letzten Moment brach der Wagen aus und kam mit quietschenden Reifen neben Sophie zum Stehen. Die Beifahrertür flog auf.
    „Steig ein! Beeilung!“
    Ohne zu zögern, sprang sie zu Gerald ins Auto.

     
    Erst als er Sophie sicher im Wagen wusste, entspannte sich Gerald und löste den unsichtbaren Griff, mit dem er die beiden Vampire am Boden festhielt. Es hatte ihn so viel Kraft gekostet, dass es ihm unmöglich gewesen war, den Wagen zu verlassen, um Sophie zu Hilfe zu eilen. Zum Glück war der Blutsklave von seinem plötzlichen Auftauchen so überrascht, dass er zurückgesprungen war und sich nicht mehr bewegt hatte. Ihn hätte er unmöglich auch noch telekinetisch halten können.
    Ein Blick in Sophies Gesicht, das von der rüden Behandlung der Moratis gerötet war, genügte, einen Zorn zu entfachen, der ihm neue Kraft verlieh. Er schaute tief in ihre Augen, strich mit der Hand an ihrem Gesicht vorbei und versetzte sie für ein paar Minuten in einen tranceartigen Schlaf. Er wollte nicht, dass sie die Wahrheit über ihn erfuhr.
    Als sie schlafend in den Ledersitz sank, riss er die Tür auf und sprang nach draußen. Die Morati-Schergen waren wieder auf den Beinen.
    „Was willst du hier, Vermont?“, fauchte ihn der Langhaarige an.
    Gerald hielt sich nicht mit Erklärungen auf. Blitzartig stieß er vor, packte den Arm des Kerls, verdrehte diesen, bis die Knochen brachen und der Bastard wimmernd auf die Knie

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