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Blutjägerin (German Edition)

Blutjägerin (German Edition)

Titel: Blutjägerin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Brandon , Liz Brandon
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Auf Kinn und Wangen schimmerte ein leichter Bartschatten und die fingerlangen Strähnen seiner dunkelbraunen Haare hingen in sein Gesicht. Er war ein großer Mann, breitschultrig und kräftig, obwohl er nicht vor Muskeln strotzte. Dennoch füllte sein Körper jeden Zentimeter des Anzuges an den richtigen Stellen aus.
    Auf seine Aufforderung hin schlüpfte Sophie mit einer Hand aus dem Ärmel des Langarmshirts und schob den Stoff hoch. Das sah gar nicht gut aus und fühlte sich noch weniger gut an. Die Wunde war aufgerissen und blutete durch den Verband.
    Er nahm ihren Arm in seine Hände und war so vorsichtig, dass sie glaubte, er fürchtete, sie durch eine unbedachte Bewegung zu zerbrechen. Noch behutsamer löste er den Verband und begutachtete die leuchtend rote Wunde. Sein Mund verzog sich skeptisch und er sah selbst mit diesem Ausdruck noch zum Küssen aus. Sophie hielt die Luft an und erwartete einen viel schlimmeren Schmerz. Doch stattdessen spürte sie, wie Gerald zart mit etwas über den Schnitt wischte, das er zuvor nicht in der Hand hielt. Sie wusste nicht, wie er es hergezaubert hatte. Als sie den Mut fasste, den Blick von seinem Gesicht zu nehmen und hinzusehen, war ihr Arm verbunden. Es war erstaunlich, der Schmerz war nur noch ein ertragbares Ziehen.
    „Wie hast du das gemacht?“
    „Alter Polizeitrick.“ Er lächelte.
    Dieses Lächeln war einmalig. Es gab ihr ein Gefühl von Sicherheit, das sie schon bei ihrer ersten Begegnung empfunden hatte. Wieder spürte sie diese Vertrautheit, als müsse sie ihn kennen. Sie fühlte sich zu Gerald hingezogen, auf eine Weise, die sie noch nie verspürt hatte und die sie verunsicherte, da sie nichts über ihn wusste außer seinen Namen. Es fiel ihr schwer, nachdem, was in den letzten Stunden passiert war, sich dieser Art Gefühl hinzugeben. Blindes Vertrauen konnte sie sich nicht leisten.
    „Wohin darf ich dich bringen?“, fragte er.
    „Ich schlafe bei einer Freundin.“
    Sie nannte ihm die Straße und Gerald fuhr los. Kurz darauf hielten sie vor der Durchfahrt zum Innenhof.
    „Ich denke“, sagte er mit selbstsicherer Stimme und beugte sich in ihre Richtung, „dass du morgen wieder in deiner Wohnung schlafen kannst. Die Kerle werden nicht dorthin zurückkehren.“ Er sah ihr in die Augen und in seinem Blick lag tiefe Überzeugung.
    „Du weißt nicht, gegen was wir hier kämpfen.“ Sie war ihm unendlich dankbar, aber sie wollte bei Gott nicht, dass ihn ihre Probleme in Gefahr brachten.
    „Ich weiß es.“
    Für einen Moment versteinerte sich seine Miene, als sehe er ein Bild vor sich, das ihn bedrückte. Doch er hatte sich sofort wieder in der Gewalt und atmete tief durch.
    Seine Antwort verwirrte sie. Was konnte er schon wissen? „Das glaube ich eher nicht.“
    „Vertrau mir. Das ist alles, worum ich dich bitte, Sophie.“
    „Aber woher …?“ Wer war dieser Mann wirklich?
    „Ein andermal. Heute ist zu viel passiert, du brauchst Ruhe.“
    Er schüttelte den Kopf und Sophie nahm seine Antwort hin. Nachdem er sie aus den Fängen dieser Teufelsbrut gerettet hatte, musste sie ihm nicht auch noch mit lästigen Fragen auf die Nerven gehen.
    „Ich danke dir für deine Hilfe.“ Sie öffnete die Wagentür.
    Er verabschiedete sich mit seinem Ladykillerlächeln, und als er in seinem Wagen davonbrauste, überkam Sophie tiefe Wehmut. Sie fragte sich, ob er tatsächlich wusste, wovon sie sprach und ob er vielleicht selbst ein Jäger war.
    Nach dem Überfall unternahm sie vorerst keinen neuen Versuch, nach Hause zurückzukehren. Sie brauchte für ein paar Tagedas Gefühl von Sicherheit, das ihr Doras Wohnung bot. Sie hoffte, dass sie mit ihrer Anwesenheit ihre Freundin nicht in Gefahr brachte.
    Der Sonntag verlief ruhig. Während Dora in der Klinik war und Meike als Kellnerin jobbte, vertrieb sich Sophie die Zeit mit Doras DVD-Sammlung und versuchte, die Ereignisse aufzuarbeiten. Mehr als ein Mal flogen ihre Gedanken zu Gerald Vermont, und immer, wenn er vor ihrem geistigen Auge auftauchte, war es, als sei er wirklich da, lausche ihren unausgesprochenen Worten und spende ihr Trost und Mitgefühl.
    Als Dora am Abend vom Dienst nach Hause kam, trug sie Sophies Sporttasche bei sich.
    „Warst du bei mir in der Wohnung?“
    „Die Tasche stand unten vor der Tür und ich könnte schwören, ich hätte einen silbergrauen Mustang davonfahren sehen.“
    Sophies Puls beschleunigte sich bei dem Gedanken an ihn. Doch warum stellte er die Tasche vor die Tür und klingelte

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