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Blutjägerin (German Edition)

Blutjägerin (German Edition)

Titel: Blutjägerin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Brandon , Liz Brandon
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nicht in Betracht gezogen. Es gab ihm einen Freibrief, Sophie im Auge zu behalten, ohne das jemand unangenehme Fragen stellen würde. „Ich werde mich in der Gegend umsehen.“
    „Brauchst du Hilfe?“, fragte Brom.
    „Danke, im Moment nicht.“ Aber er würde vielleicht noch Hilfe brauchen, wenn der halbe Clan hinter Sophie her war. Als wäre das nicht genug, musste er auch noch herausfinden, was es mit der Assassinen-DNS auf sich hatte, die im Blut ihres Vaters gefunden worden war. Ob er wollte oder nicht: Die Ermittlungen erforderten, dass er in Sophies Nähe blieb, sie beobachtete und beschattete, auch wenn er wusste, dass es ihn um den Verstand bringen würde.

     
    „Dann statten wir der Lady mal einen Besuch ab“, hallte es durch das Treppenhaus.
    Schnelle Schritte näherten sich und die Anzeigetafel über der Lifttür zeigte, wie die Kabine nach unten fuhr. Verdammt. Die Kerle schnitten Sophie die Wege ab. Ihr blieb kaum noch Zeit. In ihrer Etage gab es nur eine Wohnung gegenüber. Die stand seit Monaten leer und war bestimmt abgeschlossen. Gehetzt fiel ihr Blick auf die kleine quadratische Blechtür neben dem Lift, die zu einem Haustechnikschacht führte, in dem Rohre und Kabel verliefen.
    Ihr blieb keine andere Wahl. Sie öffnete die Minitür, die sich in Hüfthöhe befand. Warme, stickige Luft strömte ihr aus einem senkrecht abfallenden Schacht entgegen, in dem sich das Licht verlor. Spinnennetze spannten sich über die Ecken des Schachtes. Staub und Schimmel wucherten an den Wänden. Sehr einladend. Aber immer noch besser als ein Date mit dem Schlägertrupp. Wenigstens gab es Metallsprossen, die in die Wand eingelassen waren. Ob sie so stabil waren, wie sie aussahen, würde sich zeigen. Ach, verdammt. Der rasch näherkommende Lärm ließ sie jeden Zweifel vergessen. Sie stieg hinein und schloss die Tür. Keine Sekunde zu früh. Als sie ein Stück nach unten kletterte, hörte sie, wie ihre Verfolger den Gang stürmten.
    Für einen Augenblick hielt sie inne. Atmete tief durch. Wenn sie hier lebend rauskam, musste sie Kommissar Brom eine Dankeskarte schicken, denn ohne seinen Anruf hätte sie den Polizeiwagen vielleicht nicht bemerkt. Sie war ihren ungebetenen Besuchern für den Moment entkommen, aber sie wusste, dass sie hier nicht ewig sicher war.
    Sprosse für Sprosse arbeitete sie sich im Dunkeln nach unten. Das Rauschen und Zischen der Leitungen war unheimlich und sie spürte den aufsteigenden Luftzug. Hände und Schuhe rutschen über die gebogenen Stahlrohre, als hätte sie jemand mit Öl eingestrichen. Das machte es nicht gerade einfach, hinabzuklettern.
    Früher als erwartet erreichte Sophie festen Untergrund. Sie zog den Schlüsselbund aus der Tasche und schaltete die kleine Taschenlampe ein. Das Licht leuchtete den Schacht nur schwach aus, offenbarte ihr die groben Umrisse. Die Senkrechte ging in ein waagrechtes Teilstück über.
    Von oben ertönte ein Knall. Einer ihrer Verfolger hatte offenbar die Schachttür aus den Angeln gerissen. Okay, jetzt nur nicht bewegen. Sie konnte ihr Zittern nicht unterdrücken.
    Ein Kopf erschien im Schacht. Der Polizist von gestern Nacht. Er blickte zu ihr herunter und sie bemerkte zu spät, dass sie vor Schreck vergessen hatte, den Finger von der Taschenlampe zu nehmen.
    „Hier versteckt sich das Mäuschen!“, brüllte der Mann und kletterte in den Schacht.
    Verdammter Mist, wie konnte sie nur so dumm sein. Rasch nahm sie den Schlüsselbund in den Mund und krabbelte auf allen vieren den Schacht entlang, getrieben von einem Adrenalinschub, der eisig prickelnd durch ihre Adern schoss.
    Plötzlich kippte sie vornüber und ihre Finger griffen ins Leere. Im letzten Moment ergriff sie eine Treppensprosse. Noch mehr Adrenalin schoss durch ihre Glieder, als das Licht der Lampe ein weiteres, senkrecht abfallendes Teilstück offenbarte. Bei Gott, war das knapp.
    Ihr blieb keine Zeit, sich von dem Schreck zu erholen. Durch den Schacht hinter ihr hallte das metallische Schlagen der schweren Schritte des Mannes, der rasch näher kam.
    „Du entkommst mir nicht!“, drohte ihr Verfolger, und als sie das nächste Querstück erreichte, hatte er bereits aufgeholt.
    Sie verschwendete keine Energie damit, zu antworten, sondern durchtauchte einen Vorhang aus Spinnweben, um zu der nächsten Senkrechten zu gelangen. Sie bemerkte nicht sofort, dass die kleine Blechtür zu dieser Etage geöffnet war.
    Was zum …?
    Kräftige Hände packten sie und rissen sie ruckartig aus dem

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