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Blutjägerin (German Edition)

Blutjägerin (German Edition)

Titel: Blutjägerin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Brandon , Liz Brandon
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seinen Orden. Die Mitglieder waren bei vielen Überfällen auf Vampirhorte federführend. Doch die mächtigen Firenze verschwanden vor etwa zwei, drei Jahrzehnten plötzlich.“
    „Er sprach von einer Versammlung der Orden.“
    „Ich habe davon gehört. Wie es scheint, versucht er, die Orden in einer Allianz zu einen.“
    Interessant. Der Tod ihres Vaters schien einiges zu bewegen hinter den Kulissen.
    Den Rest der Zeit nutzte sie, sich von den Gästen zu verabschieden, für ihr Erscheinen zu danken und sie zum Essen in die Gaststätte einzuladen. Julius hatte alles organisiert. Dora und Meike, die während der Beerdigung in den Hintergrund gerückt waren, begleiteten sie.
    Als sie sich auf den Weg zum Parkplatz machten, entdeckte sie jemanden in der Nähe des Friedhofszauns, der sie beobachtete. Obwohl sie den Mann nicht erkannte, durchströmte sie ein warmes Gefühl, das die Trauer erträglicher machte. Das konnte nur Gerald sein. Mittlerweile sehnte sie sich so sehr nach seiner Gegenwart, dass es beinahe schmerzte. Wenn er doch nur an sie herantreten würde, ihr die Gelegenheit gäbe, beisammen zu sein und sich näherzukommen. Was stieß ihn an ihr ab, dass er sich nach jeder kurzen Begegnung zurückzog, als hätte er glühende Kohlen angefasst? Vielleicht war sie nicht sein Typ. Sie blickte zu Julius und ihren Freundinnen auf. „Entschuldigt mich kurz.“

     
    Gerald löste seine telepathische Verbindung zu Sophies Freundin, deren Augen und Ohren er benutzt hatte, Jonathans Gespräch mit Sophie zu belauschen.
    Er sah, wie sie auf ihn zukam, und wich hinter den Baum zurück. Er war ein verdammter Idiot. Er spielte mit dem Feuer und hatte zu lange hier gestanden, auch wenn es sich ausgezahlt hatte. Die Information von Jonathan über eine Versammlung der Jägerorden in Venedig war Gold wert. Es bestätigte die Vermutung, dass ihre alten Feinde neue Aktivität aufnahmen und diese Information kam rechtzeitig vor der Ratsversammlung.
    „Gerald?“
    Sophies Stimme schmeichelte sich weich und wohlklingend in sein Gehör. Verschwinde, brüllte sein Verstand, doch sein Körper bewegte sich keinen Millimeter.
    „Bist du es?“

     
    Er verschwand so schnell, dass Sophie zuerst dachte, sie hätte sich geirrt. Erst als sie den Zaun erreichte, gab sich Gerald zu erkennen.
    „Hier drüben.“ Er legte seinen Zeigefinger an die Lippen. In einen langen Mantel gehüllt und unter Brille und Kopfbedeckung verborgen wirkte er fremd. „Verzeih, ich wollte nicht stören.“
    „Du störst doch nicht.“
    Er nahm die Brille ab, rieb sich die Augen. Sein Blick wirkte müde. „Ich wollte mich überzeugen, dass die Feier sicher ist.“
    „Warum gesellst du dich nicht zu uns? Du hast mir das Leben gerettet, bist somit kein Fremder mehr.“ Sie versuchte, mit einem Lächeln überzeugender zu klingen.
    „Vielen Dank für die Einladung, aber ich kann nicht. Ich bin im Dienst.“ Er zuckte mit den Schultern und lächelte nun ebenfalls.
    „Darf ich dich wenigstens zu einer Tasse Kaffee einladen? Natürlich nur, wenn du möchtest. In den nächsten Tagen vielleicht.“ Was in Gottes Namen machte sie hier? Sie störte ihn nicht nur bei seinen Ermittlungen, sondern lud ihn zu einem privatenTreffen ein. Vielleicht wollte er gar nichts von ihr, vielleicht existierte diese Anziehung nur von ihrer Seite.
    „Gern“, antwortete er.
    Erleichterung und Freude keimten auf. Einen endlosen Moment versank sie in seinem Blick. Sie hätte stundenlang stehen bleiben und in seine faszinierenden Augen schauen können, aber Dora und Meike warteten. Die beiden beobachteten sie und konnten Gerald nicht sehen. Sie mussten denken, sie sei endgültig übergeschnappt, sprach neuerdings mit Bäumen. „Ich muss leider zurück.“
    Er nickte und schenkte ihr einen Blick, der bis in ihre Körperzellen vibrierte. Sehnsuchtsvoll, tief. Ein bisschen flirtete er mit ihr. Doch dann ruckte es in ihm, als sei ihm dies aus Versehen passiert, und er legte den netten, distanzierten Polizistenblick wieder auf.
    „Bis später.“ Sie kehrte wehmütig zu ihren Freundinnen zurück. Doch dieser dunkle Tag schien auf einmal von einem Lichtstrahl erhellt zu sein.

     
    Gäbe es in der Agentur einen Preis für die dümmste Tat des Tages, wäre Gerald der glorreiche Sieger. Mit einem saftigen Fluch auf den Lippen schlug er hart gegen den Baum.
    Er hätte ablehnen sollen.
    Wie konnte er nur mit ihren Gefühlen spielen, indem er ihr einen Funken Hoffnung gab, dass mehr als nur ein

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