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Blutjägerin (German Edition)

Blutjägerin (German Edition)

Titel: Blutjägerin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Brandon , Liz Brandon
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sein, solange er die Agentur nicht so weit gestärkt hatte, jegliche Aggression der freien Liga abwehren zu können, wenn sie mit den Gesetzen des Rates gegen diese Clans vorgingen.
    Aus dem Laborraum am Ende des Ganges erklangen Stimmen und Schmerzenslaute einer Frau.
    Sophie.
    Ohne Zögern rannte er den Gang entlang. Durch den ätzenden Formaldehydgestank drang ihr Duft zu ihm. Sein Sichtfeld verengte sich. Es dauerte kaum ein Blinzeln, bis er den Raum erreichte. Anstatt des penibel aufgeräumten Traktes erwartete ihn Chaos. Besteck und Instrumente lagen am Boden, Tische waren verschoben und umgeworfen. Peripher nahm er wahr, wie ein massiger Kerl Sophie festhielt und ein anderer zuckend am Boden lag. Er packte die beiden Morati-Schergen im Genick und riss sie zurück. Mit einem Tritt beförderte er den ersten gegen einen Seziertisch, den zweiten schickte er mit einem Ellbogenstoß zu Boden. Der Hüne ließ von Roth ab und eilte seinem Kameraden zu Hilfe. Gerald wich den Fäusten des Angreifers aus, packte ihn an den Haaren und der Lederjacke und schob ihn in vollem Lauf gegen die Wand.
    Sophie kam wankend auf die Beine. Sie war unverletzt. Jetzt nahm er sich einen Moment Zeit, nach Roth zu sehen. Tot. Verdammt.
    „Komm“, sagte er zu Sophie, packte sie am Arm und zog sie aus dem Raum.
    Einer der Schergen versuchte, ihn zu hindern. Mühelos wehrte Gerald den Angriff ab. Er wollte die drei hier und jetzt nicht töten, sie waren wertvoll, um an Informationen zu gelangen. Für den vierten kam jede Hilfe zu spät. Es reichte, wenn er Sophie in Sicherheit brachte und den Zugang verriegelte, damit sie die Kerle später in Gewahrsam nehmen konnten. Gerald musste nur verhindern, dass sie freikamen. Dazu genügte es, den Lift zu deaktivieren. Außerdem war es besser, wenn niemand außerhalb der Agentur von diesem Kampf erfuhr. Einen weiteren Eklat wie bei der Ratsversammlung konnte er sich nicht leisten.
    Gemeinsam eilten sie den Gang entlang zum Lift. Er vermied es, schneller als ein Mensch zu laufen, um seine Identität weiterhin vor ihr zu verbergen. Erneut versuchten zwei der Morati-Vampire, sie aufzuhalten. Ein Messer flog auf ihn zu, er duckte sich, jedoch einen Deut zu langsam. Die Klinge des Hünen schnitt eine Furche in das Leder seiner Hose, ohne ihn zu verletzen. Er trat nach dem Angreifer, fegte ihn zu Boden und hörte einen schrillen Schmerzschrei neben sich. Von einem Jägerdolch durchbohrt, sank der Kumpane des Hünen zu Boden.
    „Lass uns abhauen!“, rief er Sophie zu.
    Sie nickte. Sie wirkte bleich, geschockt von der Grausamkeit des Kampfes. Er zog sie erneut mit sich, öffnete den Lift. Während die verspiegelte Kabine zur Tiefgarage fuhr, deaktivierte Gerald sämtliche Zugangscodes und verständigte Clement mit einer telepathischen Botschaft. Er bat ihn, die beiden Überlebenden in die Agentur zu bringen. Allmählich artete die Sache zu einem Clantreffen der Moratis in den Zellen der Agentur aus.

     
    Als sich die Lifttüren öffneten und Sophie in die vermeintliche Sicherheit der hell beleuchteten Tiefgarage trat, brauchte sie einen Augenblick zum Verschnaufen.
    „Alles in Ordnung?“ Gerald berührte sanft ihre Schulter.
    Die Wärme seiner Hand legte sich durch den Stoff hindurch auf ihre Haut und sie wünschte sich, dass er nie wieder losließ.
    Das war doch verrückt. Sie kannte diesen Mann immer noch nicht und doch wollte sie sich am liebsten in seine Arme werfen.
    „Es geht schon wieder.“ Sie strich ihre Haarsträhnen aus dem Gesicht. „Danke.“
    „Was hast du dort unten gesucht?“
    „Dasselbe könnte ich dich fragen.“ Nachdem sie gesehen hatte, wie er gegen die Vampire kämpfte, war sie sicher, dass er ein Jäger war. „Für welchen Orden kämpfst du?“
    „Für keinen.“ Ein Schatten glitt über sein Gesicht.
    „Verstehe.“ Alles klar, ein Einzelkämpfer. Sie wusste von ihrem Vater, dass die Orden nicht gut auf Draufgänger wie ihn zu sprechen waren.
    „Komm, ich bring dich nach Hause“, bot er ihr an.
    Sie sollte ablehnen, doch nach dem Kampf und dem Tod vor Augen, wollte sie jede Sekunde in der Nähe des Mannes auskosten, dem sie nun zum zweiten Mal ihr Leben verdankte. „Ich möchte nicht noch mehr deiner Zeit beanspruchen.“
    „Es liegt auf dem Weg.“
    Wie ein Gentleman hielt er ihr demonstrativ die Tür seines Autos auf. Sie nahm sein Angebot an.
    Kurz darauf fuhren sie aus der Tiefgarage in das Nachtleben Wiens. Die Häuser flogen an ihr vorbei und die Lichter

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