Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blutklingen

Blutklingen

Titel: Blutklingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Abercrombie
Vom Netzwerk:
Macht das bedeutet. Wir könnten … wir könnten sie unter uns aufteilen!«
    Cosca zog eine Grimasse. »Die Erfahrung hat mich gelehrt, dass ich nicht gut im Teilen bin.«
    »Wir werden die Draußenmenschen aus den Bergen vertreiben, und dann wird die Welt wieder in Ordnung sein, so wie in der Alten Zeit. Und Sie … was auch immer Sie sich wünschen, Sie würden es bekommen!«
    Cosca lächelte zu dem Drachen hinauf, die Hände in die Hüften gestützt. »Er ist ganz sicherlich ein bemerkenswertes Kuriosum. Ein fantastisches Relikt. Aber dieses Ding soll dem entgegentreten, was bereits auf der Großen Ebene brodelt? Den Legionen der Blöden? Den Kaufleuten und Bauern und Büchsenmachern und Papierkriegern? Der unendlichen Flut gieriger Kleingeister?« Er schwenkte seinen Hut in Richtung Drache. »Solche Dinge sind so nutzlos wie eine Kuh gegen ein Ameisenvolk. In der kommenden Welt wird kein Platz mehr sein für das Magische, das Geheimnisvolle, das Seltsame. Sie werden zu euren heiligen Orten kommen und dort … Schneidereien gründen. Und Kaufläden. Und Rechtskontore. Sie werden sie in blasse Kopien anderer Orte verwandeln.« Der alte Söldner kratzte sich nachdenklich den entzündeten Hals. »Ihr könnt euch natürlich wünschen, dass es anders wäre. Ich wünsche mir das auch. Aber es ist so. Und ich bin es müde, verlorene Schlachten zu kämpfen. Die Zeit von Menschen wie mir ist allmählich vorbei. Und die Zeit von Menschen wie euch?« Er wischte sich ein wenig Blut unter den Fingernägeln weg. »Die ist schon so lange vorbei, dass sie genauso gut nie hätte gewesen sein können.«
    Waerdinur versuchte, ihm die Hand entgegenzustrecken, doch sie hing schlaff an dem gebrochenen Unterarm, und die Haut straffte sich über den gesplitterten Knochen. »Sie verstehen nicht, was ich Ihnen hier anbiete!«
    »Doch, das tue ich.« Und Cosca stemmte den Fuß auf einen vergoldeten Helm, der in dem Berg von Schätzen steckte, und lächelte auf die Rechte Hand des Schöpfers hinab. »Es mag Sie überraschen, aber ich habe bereits jede Menge ungewöhnliche Offerten bekommen. Verborgene Reichtümer, Ehrenplätze, lukrative Handelsrechte an der kadirischen Küste, einmal sogar eine ganze Stadt, stellen Sie sich vor, wobei die in einem ziemlich schlechten Zustand war. Mir ist dabei klar geworden …« Er sah mit kritischem Blick zur Schnauze des Drachen hinauf, aus der noch immer leichter Rauch stieg. »… und es war eine schmerzhafte Erkenntnis, weil ich genauso viele fantastische Träume habe wie jeder andere Mensch …« Nun fischte er eine einzelne Goldmünze heraus und hielt sie ans Licht. »… dass eine Mark mehr wert ist als tausend Versprechungen.«
    Waerdinur ließ den gebrochenen Arm langsam sinken. »Ich habe versucht … das Beste zu tun.«
    »Natürlich.« Cosca nickte ihm verständnisvoll zu und warf die Münze wieder auf den Berg aus Gold. »Sie mögen das glauben oder nicht, das tun wir alle. Freundlich?«
    Der Feldwebel beugte sich hinunter und spaltete Waerdinur sauber mit seinem Beil den Kopf.
    »Nein!«, schrie Ro, und Scheu konnte sie kaum festhalten, so sehr schlug sie um sich.
    Cosca bedachte diese Unterbrechung mit mild verärgertem Blick. »Es wäre vielleicht gut, wenn du sie woanders hinbringst. Das hier ist wirklich kein Ort für ein Kind.«

GIER
    S ie machten sich glücklich wieder von dannen, grinsten, lachten, gratulierten einander zu der guten Arbeit und zeigten sich gegenseitig die Trophäen aus Gold und Fleisch, die sie den Toten abgenommen hatten. Ro hatte nicht geglaubt, jemals in ihrem Leben auf Menschen zu treffen, die schlimmer waren als Grega Cantliss, aber nun war sie von solchen umgeben, überall, wohin sie auch blickte. Einer hatte Akarins Flöte und blies darauf einen unmelodischen Reigen aus drei Tönen, und ein paar andere tanzten und sprangen albern herum, ihre Kleider ganz scheckig vom Blut von Ros Familie.
    Sie ließen Aschrang völlig zerstört zurück, die Schnitzereien zertrümmert, die Herzhölzer verkohlt und die Bronzeplatten hochgebogen, das Langhaus mit den geheiligten Kohlen aus der Feuergrube niedergebrannt, alles auf ewig mit dem Tod befleckt. Sie hatten sogar die heiligsten Höhlen entweiht und den Drachen umgestürzt, um die Münzen zu stehlen, auf denen er ruhte, und dann hatten sie ihn in der Höhle eingeschlossen und die Brücke mit einem brennenden Pulver gesprengt, so dass die Erde vor Entsetzen über ihr lästerliches Tun erzitterte.
    »Besser, man geht auf

Weitere Kostenlose Bücher