Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blutlinien - Koeln Krimi

Blutlinien - Koeln Krimi

Titel: Blutlinien - Koeln Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Myriane Angelowski
Vom Netzwerk:
Hanna gegenüber erwähnt, aber Lous beste Freundin hatte abgewunken: »Mach dir keine Gedanken um Clemens, die Sache ist sowieso nichts Ernstes.«
    »Was macht die Arbeit?«, fragte Clemens.
    Lou antwortete ausweichend, erzählte von einem älteren Fall, und Maline wurde das Gefühl nicht los, dass Clemens nicht richtig zuhörte. Seine Augen folgten imaginären Linien, die ein Dreieck ergaben. Handy. Fenster. Pizza. Handy. Fenster. Pizza. Als er Malines Blick bemerkte, fuhr er sich über seine blonden Haare, lächelte breit und legte das Smartphone zur Seite.
    »Wie lange kennt ihr zwei euch eigentlich?«, fragte er.
    »Fast vier Jahre«, sagte Lou, sah kurz zu Maline, dann wieder zu Clemens. »Wieso?«
    »Habt ihr euch von Anfang an verstanden?«
    »Klar, Maline ist eine super Kommissarin, ich kann mir keine bessere Kollegin vorstellen.«
    »Das habe ich etwas anders in Erinnerung«, sagte Maline. »Unnahbar und arrogant bist du mir damals vorgekommen. Und du warst bekannt wie ein bunter Hund. Kein Wunder, bei deinem Werdegang. Wenn ich mit dir durchs Präsidium gelaufen bin, sind wir kaum vorwärtsgekommen, weil alle Welt mit dir quatschen wollte.« Sie trank einen Schluck. »Daran hat sich bis heute nichts geändert.«
    »Was hast du denn schon alles in dem Laden gemacht?«, fragte Clemens. »Schutzpolizistin, okay, und dann bundesweite Einsätze in einer Hundertschaft. Und wie ging es weiter?«
    »Können wir nicht das Thema wechseln?«, sagte Lou. »Das ist doch alles ewig her.«
    »Es interessiert mich aber, mit was für einem knalligen Cop ich zusammen bin«, meinte Clemens und schob sich das letzte Stück seiner Pizza in den Mund. »Bisher haben wir dieses Thema so gut wie ausgespart.«
    »Sie war beim Objektschutz«, antwortete Maline. »Anschließend hat sie mehrere Jahre Dienst in verschiedenen Kölner Polizeiinspektionen geschoben. Danach kam das Studium an der Fachhochschule für Öffentliche Verwaltung, und als Kriminalkommissarin hat Lou dann in den Bereichen Erkennungsdienst, Zeugenschutz, Menschenhandel und Prostitution gearbeitet. Hab ich was vergessen?«
    Lou schüttelte den Kopf.
    »Doch«, fuhr Maline fort. »Du warst auch auf der Kriminalwache und beim KK 12, bevor du zum 11 gekommen bist.«
    »Was ist denn das KK 12?«, fragte Clemens, öffnete den vierten Pappkarton und schnitt die Pizza Salami in vier gleichgroße Stücke.
    »Fachkommissariat für Sexualdelikte«, sagte Lou.
    »Jedenfalls, wenn es nach der Behörde geht, ist das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht«, fuhr Maline fort. »Lou wird mal ein Kommissariat leiten, sie ist geradezu prädestiniert dafür.«
    »Jetzt reicht es aber.« Lou wurde tatsächlich rot. »Ich denke, wir sind beide gerne im Namen der Gerechtigkeit unterwegs.«
    Clemens lehnte sich zurück und sah Maline an. »Hast du auch im Streifenwagen angefangen?«
    »Ich bin als Quereinsteigerin und erst verhältnismäßig spät von einer großen deutschen Bank zur Polizei gewechselt.«
    »Interessant.« Clemens kaute genüsslich. »Ich könnte mir vorstellen, dass dein jugendliches Aussehen gelegentlich für Irritationen sorgt, sowohl bei Tätern als auch bei Opfern oder der Staatsanwaltschaft. Meiner Meinung nach würdest du optisch hervorragend in so eine Abteilung passen, die Beschattungen durchführen. Blasses Gesicht, pechschwarze Wuschelhaare, androgyn und ein bisschen düster, Gesichtspiercings und diese Lederarmbänder am Handgelenk. So sehen solche Spezialcops im Fernsehen immer aus.«
    »Observationen reizen mich nicht im Geringsten«, sagte Maline pampiger als beabsichtigt.
    Lous Handy klingelte. Sie erhob sich und verschwand in der Diele. Wenige Minuten später rief sie nach Maline.
    »Ben hat gerade angerufen. Vor dem Haus von Elise Ackermann ist ein Mann festgenommen worden. Er hat auf ihrem Grundstück randaliert, Frau Ackermann ist beinahe zu Tode erschrocken.«
    »Ist sie okay?«
    »Ich denke schon«, sagte Lou. »Der Festgenommene sitzt jetzt im Polizeigewahrsam und, jetzt halt dich fest, er behauptet, Karina Marcks umgebracht zu haben. Und Elise Ackermann kennt den Mann.«
    »Was?« Maline war schon an der Tür. »Los, komm, worauf wartest du?«
    »Wir können ihn nicht vernehmen, er ist völlig betrunken. Alles, was er heute von sich gibt, ist morgen keinen Pfifferling mehr wert.«

Köln-Kalk, Polizeipräsidium, Polizeigewahrsam
    Lou und Maline überquerten den kleinen Innenhof des Präsidiums, in dem ein Teil des Fuhrparks abgestellt war. Mit

Weitere Kostenlose Bücher