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Blutmale

Blutmale

Titel: Blutmale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tess Gerritsen
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wie er Sie finden sollte. Also versuchte er, die Information aus Sarah und Lori-Ann herauszupressen. Aber die beiden wussten auch nicht, wo Sie waren; sie waren nutzlos für ihn. Er musste sich eine andere Möglichkeit ausdenken, an Sie heranzukommen.«
    »Die Mephisto-Stiftung«, murmelte Lily.
    »Wenn diese Einrichtung so angesehen ist, wie Sansone behauptet, dann ist sein Ruf vermutlich über die Kreise der Verbrechensbekämpfung hinausgedrungen. Offensichtlich hat Dominic auch davon gehört. Jedenfalls wusste er genau, wie er diese Leute ködern konnte. Dieser Anruf bei Joyce O'Donnell. Die lateinischen Sprüche, die Muschel, die satanischen Symbole - das alles verleitete die Mitglieder von Mephisto zu der Annahme, sie seien endlich Satan selbst auf der Spur. Aber ich glaube, dass sie nur manipuliert wurden.«
    »Dominic hat sie benutzt, um mich zu finden.«
    »Und sie haben gute Arbeit geleistet, oder? Mephisto hat nur zehn Tage gebraucht, um Sie zu finden.«
    Lily dachte einen Moment lang darüber nach. Dann sagte sie: »Es gibt keine Leiche. Sie können mir jetzt kein Verbrechen mehr zur Last legen. Sie dürfen mich nicht länger festhalten.«
    Jane starrte in ihre Augen, in denen die Angst aufblitzte, und dachte: Sie will davonlaufen .
    »Es steht mir doch frei zu gehen, nicht wahr?«
    »Frei?« Jane lachte. »Nennen Sie das Freiheit - immer auf der Flucht, wie ein verschrecktes Kaninchen?«
    »Ich habe überlebt, oder nicht?«
    »Und wann werden Sie sich zur Wehr setzen? Wann werden Sie sich ihm stellen? Es ist nicht der Teufel, von dem wir hier reden, sondern ein Mensch. Er ist nicht unverwundbar.«
    »Sie haben leicht reden. Er ist schließlich nicht hinter Ihnen her!«
    »Nein, aber ich bin hinter ihm her, und ich brauche Ihre Hilfe. Arbeiten Sie mit mir zusammen, Lily. Sie kennen ihn besser als irgendjemand sonst.«
    »Genau deswegen kann er es sich nicht erlauben, mich am Leben zu lassen.«
    »Ich verspreche Ihnen, es wird Ihnen nichts passieren.«
    »Das Versprechen können Sie nicht einhalten. Glauben Sie, er weiß nicht längst, wo ich bin? Sie wissen ja nicht, wie akribisch er ist. Ihm entgeht kein Detail, er lässt keine Gelegenheit aus. Mag sein, dass er lebt und atmet wie wir. Aber Sie werden mich nie davon überzeugen, dass er ein Mensch ist.«
    Sie zuckten beide zusammen, als Janes Handy klingelte. Während sie den Anruf annahm, fühlte sie Lilys Blick auf sich ruhen, angespannt und fragend. Sie rechnet mit dem Schlimmsten.
    Es war Barry Frost. »Wo bist du gerade?«
    »Wir sind noch in Norwich. Es ist schon so spät, da werden wir wahrscheinlich im Motel übernachten und morgen nach Boston zurückfahren.«
    »Ich glaube, es ist besser, wenn du sie nicht hierher zurückbringst.«
    »Warum nicht?«
    »Weil wir hier ein Riesenproblem haben. Oliver Stark ist tot.«
    »Was?«
    »Jemand hat von Starks Telefon aus die Notrufnummer angerufen und dann den Hörer danebengelegt. So haben wir davon erfahren. Ich bin jetzt gerade im Haus. Mein Gott, das ist das reinste Schlachtfeld hier. Er ist noch an seinen Rollstuhl gefesselt, aber er ist nicht wiederzuerkennen. Der arme Kerl hatte nicht die geringste Chance.« Es war eine Weile still, während er auf ihre Antwort wartete. »Rizzoli?«
    »Wir müssen die anderen warnen. Sansone und Mrs. Felway.«
    »Ich habe sie schon angerufen, und auch Dr. Isles. Mephisto hat auch Mitglieder in Europa, und sie treffen alle Vorsichtsmaßnahmen.«
    Jane dachte an das, was Lily gerade gesagt hatte. Sie werden mich nie davon überzeugen, dass er ein Mensch ist . Welche Vorsichtsmaßnahmen konnte man gegen einen Killer ergreifen, der scheinbar durch Wände gehen konnte?
    Sie sagte: »Er bringt sie alle zur Strecke.«
    »Danach sieht es aus. Der Fall hat eine Dimension angenommen, mit der wir nicht gerechnet hatten. Es geht nicht nur um Lily Saul. Es geht um die gesamte Stiftung.«
    »Warum tut er das bloß? Warum will er sie alle auslöschen?«
    »Wissen Sie, wie Sansone es genannt hat?«, fragte Frost.
    »Einen Vernichtungsfeldzug. Vielleicht liegen wir falsch, was Lily Saul betrifft. Vielleicht ist sie nicht das wahre Ziel.« »So oder so, ich kann sie jetzt nicht einfach nach Boston zurückbringen.«
    »Lieutenant Marquette denkt, dass sie außerhalb der Stadt sicherer wäre, und ich stimme ihm zu. Wir arbeiten an einer langfristigen Lösung, aber es wird noch ein, zwei Tage dauern.«
    »Und was soll ich bis dahin mit ihr machen?« »Sansone hat New Hampshire

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